Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Historisches Ortslexikon

Klein-Gumpen

Ortsteil · 225 m über NN
Gemeinde Reichelsheim (Odenwald), Odenwaldkreis 
Siedlung | Statistik | Verfassung | Besitz | Kirche und Religion | Kultur | Wirtschaft | Nachweise | Zitierweise
Siedlung

Ortstyp:

Dorf

Lagebezug:

13,5 km nordwestlich von Erbach

Lage und Verkehrslage:

Offenes, langgestrecktes Dorf im Granitgebiet des Odenwaldes bei doppelseitiger Gehängelage

Ersterwähnung:

1321

Historische Namensformen:

  • Niedergumpen (1321)
  • Gumpen, zum (1363)
  • Gumppen in den langen Erlen (1438)
  • langen Erlen zu Gumpen, in der (1456)
  • Gümpen inferior (16. Jahrhundert)
  • Gumrsen in der largen ERben (1722)
  • Klein Gumpen (1748)
  • Ober-Kleingumpen
  • Kleingumpen (1827)

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3487650, 5508048
UTM: 32 U 487580 5506284
WGS84: 49.70894° N, 8.827733° O OpenLayers

Statistik

Ortskennziffer:

437013080

Flächennutzungsstatistik:

  • 1854 (Morgen): 1222, davon 659 Acker, 259 Wiesen, 303 Wald
  • 1961 (Hektar): 293, davon 51 Wald (= 17.41 %)

Einwohnerstatistik:

  • 1829: 306 Einwohner
  • 1961: 252, davon 221 evangelisch (= 87.70 %), 31 katholisch (= 12.30 %)
  • 1970: 379 Einwohner

Diagramme:

Klein-Gumpen: Einwohnerzahlen 1834-1967

Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968.

Verfassung

Verwaltungsbezirk:

  • Gemminger Anteil 1827 Landratsbezirk Reinheim
  • 1457: Rodensteiner Mark
  • 1787: Grafschaft Erbach-Erbach, Anteil an der Grafschaft Erbach, Amt Reichenberg
  • 1806: Großherzogtum Hessen, Souveränitätslande, Provinz Starkenburg, Amt Reichenberg (zur Standesherrschaft Erbach gehörig)
  • 1820: Großherzogtum Hessen, Souveränitätslande, Provinz Starkenburg, Amt Reichenberg (zur Standesherrschaft Erbach gehörig)/Patrimonialgericht von Gemmingen
  • 1822: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Landratsbezirk Erbach
  • 1828: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Landratsbezirk Erbach
  • 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Erbach
  • 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Lindenfels
  • 1874: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Erbach
  • 1918/19-1934: Volksstaat Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Erbach
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Erbach
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Erbach
  • 1972: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Odenwaldkreis

Altkreis:

Erbach

Gericht:

  • Zentgericht Reichelsheim
  • 1820: Patrinomialgericht Laudenau
  • 1827: Landgericht Lichtenberg (nur Gemmingen Anteil)
  • 1828: Landgericht Michelstadt
  • 1853: Landgericht Fürth
  • 1879: Amtsgericht Fürth
  • 1904: Amtsgericht Reichelsheim
  • 1968: Amtsgericht Michelstadt

Herrschaft:

Die Hoheitsrechte sind reell geteiltes Kondominat zwischen den Grafen von Erbach und den Herren von Gemmingen

Gemeindeentwicklung:

1827 Ausgliederung der Gemeinde Ober-Klein-Gumpen

Am 31.12.1971 zur Gemeinde Reichelsheim (Odenwald)

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer:

  • 1387 ist die Rede von Erbachischen Gütern zu Gumpen. (1398-1400) hat Schenk Eberhard von Erbach von Pfalzgraf Rupercht zu Lehen Gumpen auf der einen Seiten, Gumpen in der langen Erlin 5 Viertels Guts. 1433 verkaufen die Brüder Hermann und Konrad von Rodenstein das Gut zu Gumpen dem Grafen Philipp von Katzenelnbogen. 1435 belehnt Hans von Rodenstein den Bernhard Kreis zu Lindenfels mit genannten Hubgütern in dem alten Gesesse zu den Gumpen. 1438 belehnt Pfalzgraf Otto Schenk Otto von Erbach mit fünf Viertel Guts nebst Zubehör zu Gumpen in den langen Erlen. 1722 belehnt Pfalzgraf Carl Philipp Graf Philipp Carl von Erbach mit fünf Viertel nebest Zubehör.
  • 1806 gelangt Klein-Gumpen mit dem Erbachischen Amt Reichenberg an das Großherzogtum Hessen. 1828 Abtretung von Fronden in den Oberdörfern Klein-Gumpen, Laudenau und Winterkasten.

Zehntverhältnisse:

1321 verzichtet Schenk Eberhard von Erbach auf den Zehnten zu Gumpen. 1354 belehnt Pfalzgraf Ruprecht Heinrich von Rodenstein mit dem halben Zehnten auf "der Aspecher gut" zu den Gumpen, der von Hennel von Ersthoven ledig geworden, als Burglehn zu Lindenfels.

Kirche und Religion

Pfarrzugehörigkeit:

zu Neunkirchen

Bekenntniswechsel:

Einführung der Reformation in der Grafschaft Erbach ab 1539.

Kultur

Schulen:

1910 einklassige Volksschule, Schulhaus von 1908

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Klein-Gumpen, Odenwaldkreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/14002> (Stand: 1.3.2022)