Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Historisches Ortslexikon

Königstädten

Stadtteil · 88 m über NN
Gemarkung Rüsselsheim, Gemeinde Rüsselsheim, Landkreis Groß-Gerau 
Siedlung | Statistik | Verfassung | Besitz | Kirche und Religion | Kultur | Wirtschaft | Nachweise | Zitierweise
Siedlung

Ortstyp:

Dorf

Lagebezug:

5 km nördlich von Groß-Gerau

Ersterwähnung:

830-850

Historische Namensformen:

Bezeichnung der Siedlung:

  • 880: villa, quae vocatur Steti

Burgen und Befestigungen:

  • 1822 wird der Burgplatz, ein herrschaftliches Erbleihegut von 2,5 Morgen 60,5 Ruten, allodifiziert.

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3460560, 5536606
UTM: 32 U 460501 5534831
WGS84: 49.96452° N, 8.449254° O OpenLayers

Statistik

Ortskennziffer:

433012045

Flächennutzungsstatistik:

  • 1854 (Morgen): 3860, davon 3188 Acker, 418 Wiesen, 254 Wald

Einwohnerstatistik:

  • 1829: 565 Einwohner

Diagramme:

Königstädten: Einwohnerzahlen 1834-1967

Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968.

Verfassung

Verwaltungsbezirk:

  • 1556: Grafschaft Isenburg-Birstein, Amt Offenbach
  • 1729: Grafschaft Isenburg-Birstein, Oberamt Offenbach
  • 1787: Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Obere Grafschaft Katzenelnbogen, Amt Rüsselsheim
  • 1803: Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Provinz Starkenburg, Amt Rüsselsheim
  • 1806: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Amt Rüsselsheim
  • 1820: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Amt Rüsselsheim
  • 1821: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Landratsbezirk Dornberg
  • 1832: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Landkreis Groß-Gerau
  • 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt
  • 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Landkreis Groß-Gerau
  • 1918/19-1934: Volksstaat Hessen, Provinz Starkenburg, Landkreis Groß-Gerau
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Groß-Gerau
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Groß-Gerau
  • 1977: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Groß-Gerau

Altkreis:

Groß-Gerau

Gericht:

  • 1821: Landgericht Groß-Gerau
  • 1879: Amtsgericht Groß-Gerau

Gemeindeentwicklung:

Am 1.7.1956 zur Stadt Rüsselsheim

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer:

  • 1258 empfängt die Gemeinde vom Kloster Eberbach1/4 Hube auf dem Stedersvelde und vier Morgen Äcker auf dem Seppervelde
  • 1302 bekennt Philipp von Falkenstein, dass er den Pachtvertrag mit Kloster Eberbach über das Gut Ris bei (König-)Steden über den Rhein erneuert habe.
  • 1325 vererbpachtet das Kloster Eberbach seine Äcker und Wiesen gegen 44 Malter Korn.
  • 1446 empfängt Konrad Kesseler 1/2 Hube des Wildbanns zu Königstädten.
  • 1485 verpfänden Niclas Franke von Ingelheim und seine Ehefrau Margarete von Büdingen gen. Güter mit Willen des Grafen Ludwig von Isenburg-Büdingen dem Kloster Patershausen.
  • 1551 kauft Graf Reinhard von Isenburg-Büdingen den Besitz des verstorbenen Achatius Forstmeister von Gelnhausen.
  • 1662 hat Johann Conrad von Walbron Wiesen auf dem Merße.
  • 1771 hat das kleine Schönauer Hofgut 80 Morgen, die Pfarrei 36 Morgen, die Wildhube 23 Morgen.
  • 1822 werden die zwei herrschaftlichen Erbleihgüter, das Wildhubgut und der Burgplatz allodisiziert.

Zehntverhältnisse:

1489 hat Isenburg einen Zehnten, der um 40 Achtel verliehen ist.

1771 haben vom Universal- und kleinen Zehnten die Landesherrschaft 1/2, der Pfarrer 1/3, Graf v. Schönborn 1/6.

Kirche und Religion

Ortskirchen:

  • 880 aecclesia
  • Pfarrkirche

Patronat:

880 Salvatorkapelle in Frankfurt

1521 Kloster Patershausen

Grafen von Isenburg

1632, 1635, 1682 Landgrafen von Hessen

Bekenntniswechsel:

Einführung der Reformation: 1540er Jahre

Erster evangelischer Pfarrer: Georg Schaubach um 1575

Reformatorischer Bekenntniswechsel: 1596, 1632 lutherisch, 1633 reformiert, 1635 lutherisch, um 1648 reformiert, 1682 endgültig lutherisch.

Kirchliche Mittelbehörden:

St. Viktor in Mainz; Groß-Gerau

Kultur

Schulen:

1570er Jahre Gründung einer Schule; Unterricht durch Pfarrer des Ortes und studierte Lehrer; 1845 Aufteilung in eine Jungen- und in eine Mädchenschule; 1910 Volksschule mit vier Klassen, zwei Schulhäuser

Wirtschaft

Mühlen:

Mönchbruchmühle

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Königstädten, Landkreis Groß-Gerau“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/13709> (Stand: 3.3.2022)