Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Historisches Ortslexikon

Hergershausen

Stadtteil · 132 m über NN
Gemeinde Babenhausen, Landkreis Darmstadt-Dieburg 
Siedlung | Statistik | Verfassung | Besitz | Kirche und Religion | Kultur | Wirtschaft | Nachweise | Zitierweise
Siedlung

Ortstyp:

Dorf

Lagebezug:

7 km nordöstlich von Dieburg

Siedlungsentwicklung:

Am 1.7.1972 zur Stadt Babenhausen

Historische Namensformen:

  • Hergershusin (1340)
  • Hergirshusen (1355)
  • Hergershusen (1371)
  • Hergirshusen (1388)
  • Hirginshusen (1405)
  • Herngeßhusen (1435)
  • Hirgerßhußen (1467)
  • Hergerßhausen (1545)

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3493710, 5533652
UTM: 32 U 493638 5531878
WGS84: 49.939233° N, 8.911334° O OpenLayers

Statistik

Ortskennziffer:

432002040

Flächennutzungsstatistik:

  • 1854 (Morgen): 3577, davon 1233 Acker, 937 Wiesen, 1408 Wald
  • 1961 (Hektar): 961, davon 362 Wald (= 37.67 %)

Einwohnerstatistik:

  • 1829: 645 Einwohner
  • 1961: 1119, davon 827 evangelisch (= 73.91 %), 279 katholisch (= 24.93 %)
  • 1970: 1566 Einwohner

Diagramme:

Hergershausen: Einwohnerzahlen 1834-1967

Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968.

Verfassung

Verwaltungsbezirk:

  • 1355: Babenhauser Mark
  • 1787: Freiherr von Groschlag von und zu Dieburg
  • 1803: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Grafschaft Hanau-Münzenberg, Amt Babenhausen (1/2) und Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Grafschaft Hanau-Lichtenberg (1/2)
  • 1806/7-10: Kaiserreich Frankreich, Fürstentum Hanau, Amt Babenhausen (Militärverwaltung)
  • 1810: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Amt Babenhausen
  • 1820: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Amt Babenhausen
  • 1821: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Landratsbezirk Seligenstadt
  • 1832: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Landkreis Offenbach
  • 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Dieburg
  • 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Dieburg
  • 1918/19-1934: Volksstaat Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Dieburg
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Dieburg
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Dieburg
  • 1977: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Darmstadt-Dieburg

Altkreis:

Dieburg

Gericht:

  • Zur Zent Altdorf gehörig
  • Oberhof Gross-Umstadt, später Babenhausen
  • 1821: Landgericht Steinheim
  • 1835: Landgericht Seligenstadt
  • 1879: Amtsgericht Seligenstadt
  • 1968: Amtsgericht Dieburg

Gemeindeentwicklung:

Am 1.7.1972 zur Stadt Babenhausen

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer:

  • Der Ort war schon 1340 im Lehnsbesitz der Groschlag von Dieburg, die es von den Hanauern zu Lehen trugen. 1426 haben die Brüder Heinrich und Henne Groschlag das Dorf von Rheinhard von Hanau zu Lehen. 1438 erfolgt die Verpfändung an die Grafen von Katzenelnbogen. 1546 verzichtet Landgraf Philipp von Hessen auf das Lehenseigentum der von Philipp Groschlag aufgetragenen Dörfer Hergershausen und Sickenhofen für 2500 Gulden.
  • In Hergershausen waren die von Wasen, Krieg von Altheim, von Düdelsheim und von Prechter begütert. Ferner ursprünglich das Kloster Seligenstadt.

Zehntverhältnisse:

1383 fällt der Röderzehnte von Hergershausen in das Schloss Babenhausen. 1545 bestätigt das Mariengradenstift in Mainz als Zehntinhaber die Anteile der Greilinge und des Eberhard von Bobenhausen durch Tausch.

Kirche und Religion

Ortskirchen:

  • 1712 Errichtung einer evangelischen Kirche

Pfarrzugehörigkeit:

Ursprünglich zu Dieburg gehörig

Im 16. Jahrhundert ist Hergershausen filia synodalis von Dieburg

Patronat:

Patronatsherr war das Mariengradenstift in Mainz.

Bekenntniswechsel:

Einführung der Reformation in der Grafschaft Hanau-Lichtenberg ab 1542.

Kirchliche Mittelbehörden:

Archidiakonat St. Peter und Alexander in Aschaffenburg, Landkapitel Montat

Juden:

1829/30: 122, 1905: 77, 1932/33: 33 Juden

Die Synagoge lag in der Hauptstrasse zudem Mikwe und Schächteramt vorhanden.

Kultur

Schulen:

1910 Volksschule mit drei Klassen, Schulhausbau 1908

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Hergershausen, Landkreis Darmstadt-Dieburg“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/13430> (Stand: 22.5.2023)