Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Historisches Ortslexikon

Heldenbergen

Stadtteil · 129 m über NN
Gemeinde Nidderau, Main-Kinzig-Kreis 
Siedlung | Statistik | Verfassung | Besitz | Kirche und Religion | Kultur | Wirtschaft | Nachweise | Zitierweise
Siedlung

Ortstyp:

Dorf

Lagebezug:

12 km nordwestlich von Hanau

Lage und Verkehrslage:

In einer Schleife am rechten Ufer der Nidder gelegen

Ersterwähnung:

839

Historische Namensformen:

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:

Burgen und Befestigungen:

  • Im Südteil des Ortes Schlossbau aus dem 17./18. Jahrhundert an der Stelle einer früheren Burg. Ehemaliger Umfassungsgraben teilweise eingeebnet.

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3490402, 5566856
UTM: 32 U 490331 5565069
WGS84: 50.237704° N, 8.864416° O OpenLayers

Statistik

Ortskennziffer:

435021030

Flächennutzungsstatistik:

  • 1854 (Morgen): 3806, davon 2677 Acker, 574 Wiesen, 548 Wald
  • 1961 (Hektar): 907, davon 63 Wald (= 6.95 %)

Einwohnerstatistik:

  • 1961: 2404, davon 694 evangelisch (= 28.87 %), 1653 katholisch (= 68.76 %)
  • 1970: 2610 Einwohner

Diagramme:

Heldenbergen: Einwohnerzahlen 1834-1967

Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968.

Verfassung

Verwaltungsbezirk:

  • 1787: Reichsburg Friedberg, Grafschaft Kaichen, Amt Altenstadt
  • 1806: Großherzogtum Hessen, Burggrafschaft Friedberg, Amt Altenstadt (Souveränität beim Großherzog, aber Eigentum des Burggrafen bis zu dessen Ableben)
  • 1817: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Amt Altenstadt
  • 1820: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Amt Altenstadt
  • 1821: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Landratsbezirk Vilbel
  • 1832: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Friedberg
  • 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Friedberg
  • 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Vilbel
  • 1874: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Friedberg
  • 1918/19-1934: Volksstaat Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Friedberg
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Friedberg
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Friedberg
  • 1970: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Hanau
  • 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Main-Kinzig-Kreis

Altkreis:

Friedberg

Gericht:

  • Ursprünglich zum Freigericht Kaichen gehörig
  • 1821: Landgericht Groß-Karben
  • 1853: Landgericht Vilbel
  • 1879: Amtsgericht Vilbel
  • 1882: Amtsgericht Friedberg

Gemeindeentwicklung:

Am 1.1.1970 zur Stadt Nidderau.

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer:

  • 839 überlässt Kaiser Ludwig der Fromme seinem Getreuen Eckhart Besitz und Hörige in Heldenbergen, die dieser als kaiserliches Lehen innehatte, zu Eigen.
  • Die Burg war im 12. Jahrhundert im Besitz der Herren von Heldenbergen und kam 1370 an Gottfried von Stockheim.
Kirche und Religion

Ortskirchen:

  • 1192: Pleban
  • 1231: Pastor

Patrozinien:

  • Maria [1468]

Pfarrzugehörigkeit:

Schon 1380 gehörte zum Kirchspiel von Heldenbergen Eichen.

Vielleicht war die Pfarrkirche in Kleinkarben eine Tochter von der in Heldenbergen.

Patronat:

Kloster Limburg a. d. Haardt

1231 hat dieses Kirche und Nominationsrecht dem Domkapitel in Mainz übertragen, sich selbst das Präsentationsrecht vorbehalten.

Bekenntniswechsel:

Eine evangelische Bewegung ist für die 1520er Jahre belegt.

Die Einführung der Reformation scheiterte am Widerstand von Kurmainz, 1587 wird jedoch eine lutherische Schule errichtet. 1632 kurzzeitig lutherisch, 1636 wieder katholisch.

Kirchliche Mittelbehörden:

Erzdiözese Mainz, Archidiakonat des Propstes von St. Mariengreden in Mainz, Dekanat Roßdorf

Juden:

1830: 169, um 1900: 149 (10,21% von 1469 Einwohnern), 1905: 160 Juden. 1925-1929: 40 jüdische Familien, 1933: 25 Familien

1836 Bau einer Synagoge: zwei Friedhöfe, der neuere von 1884

Kultur

Schulen:

1587 Errichtung einer Schule; Schulmeister: Hartmann Rabanus 1587-1589; 1910 einklassige evangelische und eine vierklassige katholische Volksschule, drei Schulhäuser

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Heldenbergen, Main-Kinzig-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/12749> (Stand: 22.5.2023)