Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Historisches Ortslexikon

Ostheim

Stadtteil · 135 m über NN
Gemeinde Nidderau, Main-Kinzig-Kreis 
Siedlung | Statistik | Verfassung | Besitz | Kirche und Religion | Kultur | Wirtschaft | Nachweise | Zitierweise
Siedlung

Ortstyp:

Dorf

Lagebezug:

10 km nördlich von Hanau

Lage und Verkehrslage:

Bahnhof der Eisenbahnlinie Hanau – Friedberg (Inbetriebnahme der Strecke 1.12.1879).

Siedlungsentwicklung:

1928 erfolgt die Eingemeindung von Teilen der aufgelösten Gutsbezirke Baiersröderhof und Forst Hanau.

Vorbemerkung Historische Namensformen:

Bei dem Beleg von (750-802) ist nicht zweifelsfrei zu entscheiden, ob es sich um dieses oder um das gleichnamige Ostheim (Stadt Butzbach) im Wetteraukreis handelt.

Historische Namensformen:

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3493519, 5565325
UTM: 32 U 493447 5563539
WGS84: 50.223982° N, 8.908133° O OpenLayers

Statistik

Ortskennziffer:

435021040

Flächennutzungsstatistik:

  • 1885 (Hektar): 1758, davon 879 Acker (= 50.00 %), 106 Wiesen (= 6.03 %), 733 Holzungen (= 41.70 %)
  • 1961 (Hektar): 1736, davon 731 Wald (= 42.11 %)

Einwohnerstatistik:

  • 1633: 108 Haushaltungen
  • 1753: 127 Haushaltungen und 1 jüdische mit zusammen 559 Personen
  • 1812: 157 Feuerstellen, 780 Seelen
  • 1885: 1137, davon 1117 evangelisch (= 98.24 %), 5 katholisch (= 0.44 %), 15 Juden (= 1.32 %)
  • 1961: 2481, davon 2130 evangelisch (= 85.85 %), 307 katholisch (= 12.37 %)
  • 1970: 2967

Diagramme:

Ostheim: Einwohnerzahlen 1834-1967

Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968.

Verfassung

Verwaltungsbezirk:

  • in pago Wedereiba (1016);
  • 1282 hanauischer Schulheiß genannt;
  • 1398 zum Schloß Windecken gehörig
  • 1787: Landgrafschaft Hessen, Grafschaft Hanau-Münzenberg, Amt Windecken
  • 1806/7-10: Kaiserreich Frankreich, Fürstentum Hanau, Amt Windecken (Militärverwaltung)
  • 1810-1813: Großherzogtum Frankfurt, Departement Hanau, Distrikt Windecken
  • 1816: Kurfürstentum Hessen, Fürstentum Hanau, Amt Windecken
  • 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Hanau, Kreis Hanau
  • 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Hanau
  • 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Hanau, Landkreis Hanau
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Hanau
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Hanau
  • 1974: Main-Kinzig-Kreis

Altkreis:

Hanau

Gericht:

  • Amtsgericht Windecken
  • 1822: Landgericht Hanau
  • 1823: Justizamt Windecken
  • 1867: Amtsgericht Windecken
  • 1943: Amtsgericht Hanau

Gemeindeentwicklung:

Am 1.7.1974 zur Stadt Nidderau.

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer:

  • (750-802) überträgt ein gewisser Megenolt aus der Wetterau seine Güter zu Ostheim dem Kloster Fulda.
  • 1016 schenkt Kaiser Heinrich II. der bischöflichen Kirche in Bamberg ein Gut in Ostheim.
  • Hanau erwarb den bambergischen Besitz 1260 als Pfand und 1262 als Lehen. 1401 wird es ausdrücklich als Lehen von Bamberg genannt.
Kirche und Religion

Ortskirchen:

  • 1245 sacerdos

Pfarrzugehörigkeit:

Um 1375 zum Ruralkapitel Rossdorf gehörig. Bis 1488 gehörte auch Windecken zur Pfarrei Ostheim.

Protestantische Pfarrei der Klasse Windecken

Patronat:

Bischof von Bamberg

Diakonische Einrichtung:

nach Ritter, Kirchliches Handbuch, S. 282 besteht 1926 eine Diakoniestation mit einer Schwester bezahlt durch die Ortsgemeinde

Bekenntniswechsel:

Erster evangelischer Pfarrer: Johannes Acker 1540-1548

Reformierter Bekenntniswechsel

Es bestand eine kleine lutherische Gemeinde.

Seit 1818 unierte Pfarrei.

Juden:

Der Ort gehört zur jüdischen Gemeinde Windecken. Dort auch der Friedhof der Gemeinde.

1905: 23; 1932/33: 19 Juden.

Kultur

Schulen:

1910 Volksschule mit drei Klassen

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):

Wirtschaft

Mühlen:

Mühle Ostheim, auch Mühle auf der Weide genannt, am sogenannten Mühlbach am westlichen Ortsrand

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Ostheim, Main-Kinzig-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/12420> (Stand: 4.4.2022)