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Hessische Biografie

Portrait

Karl Friedrich Wilhelm Haas
(1839–1913)

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Haas, Karl Friedrich Wilhelm [ID = 1239]

* 26.10.1839 Darmstadt, † 8.2.1913 Darmstadt, evangelisch-lutherisch
Jurist, Sozialreferent, Polizeirat, Landtagspräsident, Sozialreformer, Abgeordneter
Andere Namen | Wirken | Familie | Nachweise | Leben | Zitierweise
Wirken

Werdegang:

  • Besuch des Gymnasiums in Darmstadt
  • 1857-1861 Studium der Rechtswissenschaft an der Universität Gießen (Corps Teutonia)
  • 1861 erste, 1864 zweite Staatsprüfung
  • 1863 Hofgerichtsakzessist Darmstadt, dann Regierungsakzessist
  • 1864-1869 bei den Kreisämtern in Darmstadt, Dieburg, Groß-Gerau, Heppenheim, Büdingen und Friedberg tätig
  • 28.4.1869 Ernennung zum Kreisassessor in Friedberg
  • 1872 Gründung des Landwirtschaftlichen Konsumvereins in Friedberg
  • 1873 Vorsitzender des „Verbandes der hessischen landwirtschaftlichen Konsumvereine“
  • 1874 Polizeirat auf dem Polizeiamt Darmstadt
  • 1879 Präsident der landwirtschaftlichen Kreditgenossenschaften im südlichen und westlichen Deutschland
  • 18.10.1881-1905 Mitglied der Zweiten Kammer der Landstände des Großherzogtums Hessen in Darmstadt für den Wahlbezirk Starkenburg 10 Gernsheim (nationalliberal) im 24.-32. Landtag
  • 1883 Gründer der „Vereinigung der deutschen landwirtschaftlichen Genossenschaften“ und Gründer und Vorsitzender der Landwirtschaftskammer für das Großherzogtum Hessen, Nachfolger: Jacob Walter
  • 7.8.1886-13.8.1900 Kreisrat in Offenbach
  • 1893 erfolglose Kandidatur für den Deutschen Reichstag im Wahlkreis Großherzogtum Hessen 5: Dieburg, Offenbach (Nationalliberale Partei)
  • 1897-1911 Erster Präsident der Zweiten Kammer der Landstände des Großherzogtums Hessen in Darmstadt
  • 1898-1906 Mitglied des Zentralvorstands der Nationalliberalen Partei
  • 1898 erfolglose Kandidatur für den Deutschen Reichstag im Wahlkreis Großherzogtum Hessen 8: Bingen, Alzey (Nationalliberale Partei)
  • Juni 1898-Januar 1912 Mitglied des Deutschen Reichstages für den Wahlkreis Großherzogtum Hessen 6: Bensheim, Erbach, Lindenfels, Neustadt (Nationalliberale Partei)
  • 1900 Ausscheiden aus dem Dienst
  • 28.3.1900 Kaiserlich Russischer St. Annenorden II. Klasse
  • 9.4.1903 landständisches Mitglied der Staatsschuldenverwaltung
  • 25.11.1903 Verleihung des Komturkreuzes I. Klasse des Verdienstordens Philipps des Großmütigen
  • 1905-1911 Mitglied der Zweiten Kammer der Landstände des Großherzogtums Hessen in Darmstadt für den Wahlbezirk Starkenburg 5 Fürth (nationalliberal) im 33.-34. Landtag
  • 15.9.1906 Verleihung des Ehrenkomturkreuzes des Haus- und Verdienstordens des Herzogs Peter Friedrich Ludwig von Oldenburg
  • 13.7.1907 Verleihung des Komturkreuzes des Kaiserlich-Österreichischen Franz-Josephsordens mit dem Stern
  • 27.6. / 4.7.1908 Ernennung zum Geheimrat
  • 15.7.1908 Königlich Preußischer Roter Adlerorden II. Klasse, Königlich Bayerischer St. Michaelsorden II. Klasse mit dem Stern, Komturkreuz I. Klasse des Königlich Sächsischen Albrechtordens, Komturkreuz I. Klasse des Großherzoglich Badischen Ordens vom Zähringer Löwen
  • 20.3.1909 Königlich Serbisches Großoffizierkreuz des St. Savaordens
  • 1911-1913 als Vertreter der Landwirtschaft Mitglied der Ersten Kammer der Landstände des Großherzogtums Hessen, seit 22.11.1911, Eintritt 20.12.1911

Funktion:

  • Hessen, Großherzogtum, 24. Landtag, 2. Kammer, Mitglied (NL), 1881-1884
  • Hessen, Großherzogtum, 25. Landtag, 2. Kammer, Mitglied (NL), 1884-1887
  • Hessen, Großherzogtum, 26. Landtag, 2. Kammer, Mitglied (NL), 1887-1890
  • Hessen, Großherzogtum, 27. Landtag, 2. Kammer, Mitglied (NL), 1890-1893
  • Hessen, Großherzogtum, 28. Landtag, 2. Kammer, Mitglied (NL), 1893
  • Hessen, Großherzogtum, 29. Landtag, 2. Kammer, Mitglied (NL), 1893-1896
  • Hessen, Großherzogtum, 30. Landtag, 2. Kammer, Mitglied (NL), 1897-1899
  • Hessen, Großherzogtum, Landtag, 2. Kammer, 1. Präsident, 1897-1911
  • Deutschland, Reichstag, Mitglied, 1898-1912
  • Hessen, Großherzogtum, 31. Landtag, 2. Kammer, Mitglied (NL), 1899-1902
  • Hessen, Großherzogtum, 32. Landtag, 2. Kammer, Mitglied (NL), 1902-1905
  • Hessen, Großherzogtum, 33. Landtag, 2. Kammer, Mitglied (NL), 1905-1908
  • Hessen, Großherzogtum, 34. Landtag, 2. Kammer, Mitglied (NL), 1908-1911

Lebensorte:

  • Gießen; Darmstadt; Dieburg
Familie

Vater:

Haas, Friedrich Heinrich, * 1801, Gymnasialprofessor für Sprachen, Sohn des Philipp Haas, Kaufmann in Neufchâtel, und der Salome Brendly

Mutter:

Künzel, Karoline Luise, * 1813, Tochter des Johann Philipp Künzel, Schreinermeister in Darmstadt, und der Barbara Rasch

Partner:

  • Kritzler, Marie* Karoline Katharine, (⚭ Alsfeld 1869 / Darmstadt 12.10.1869) * 14.6.1843, † Darmstadt 19.1.1927, Tochter des Friedrich Kritzler, 1802-1877, Oberkonsistorialpräsident in Darmstadt, und der Susanna Wiener
Nachweise

Quellen:

Literatur:

Bildquelle:

Hessische Abgeordnete 1820–1933, Darmstadt 2008, S. 373. – Original: Staatsarchiv Darmstadt

Leben

Wilhelm Haas war ein hervorragender Verwaltungsfachmann. Er gestaltete in Hessen die Selbsthilfeidee und das Genossenschaftswesen in der Landwirtschaft. Zugleich nationalliberal politisch aktiv wurde Wilhelm Haas in Hessen der „Vizegroßherzog“ genannt und der Landtag erhielt unter seiner Präsidentschaft den Titel „Zirkus Haas“.

Lupold von Lehsten

Zitierweise
„Haas, Karl Friedrich Wilhelm“, in: Hessische Biografie <https://www.lagis-hessen.de/pnd/11854408X> (Stand: 28.3.2024)