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Kurfürstentum Hessen 1840-1861 – 100. Hüttengesäß

Lieblos

Ortsteil · 135 m über NN
Gemeinde Gründau, Main-Kinzig-Kreis 
Siedlung | Statistik | Verfassung | Besitz | Kirche und Religion | Kultur | Wirtschaft | Nachweise | Zitierweise
Siedlung

Ortstyp:

Dorf

Lagebezug:

4 km westlich von Gelnhausen

Lage und Verkehrslage:

Bahnhof der Eisenbahnlinie Gießen – Gelnhausen ("Lahn-Kinzig-Bahn") (Inbetriebnahme der Strecke 30.11.1870).

Ersterwähnung:

1173

Siedlungsentwicklung:

Seit 31.12.1971 Ortsteil von Gründau.

Historische Namensformen:

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3510001, 5563807
UTM: 32 U 509922 5562021
WGS84: 50.210287° N, 9.139057° O OpenLayers

Statistik

Ortskennziffer:

435012040

Flächennutzungsstatistik:

  • 1885 (Hektar): 723, davon 442 Acker (= 61.13 %), 88 Wiesen (= 12.17 %), 108 Holzungen (= 14.94 %)
  • 1961 (Hektar): 727, davon 110 Wald (= 15.13 %)

Einwohnerstatistik:

  • 1885: 853, davon 807 evangelisch (= 94.61 %), 19 katholisch (= 2.23 %), 27 Juden (= 3.17 %)
  • 1961: 2142, davon 1691 evangelisch (= 78.94 %), 420 katholisch (= 19.61 %)
  • 1970: 2382

Diagramme:

Lieblos: Einwohnerzahlen 1834-1967

Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968.

Verfassung

Verwaltungsbezirk:

  • undatiert: Zentamt Gründau
  • 1787: Grafschaft Isenburg-Meerholz, Gericht Lieblos
  • 1806: Fürstentum Isenburg, Gericht Lieblos
  • 1816: Kurfürstentum Hessen, Gericht Lieblos
  • 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Hanau, Kreis Gelnhausen
  • 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Hanau
  • 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Hanau, Kreis Gelnhausen
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Gelnhausen
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Gelnhausen
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Gelnhausen
  • 1968: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Gelnhausen
  • 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Main-Kinzig-Kreis

Altkreis:

Gelnhausen

Gericht:

  • 1822: Kurfürstlich-Hessisches Gräflich-Isenburgisches Justizamt Meerholz
  • 1850: Justizamt Gelnhausen
  • 1867: Amtsgericht Gelnhausen

Gemeindeentwicklung:

Seit 31.12.1971 Ortsteil von Gründau.

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer:

  • Mit der Zent Gründau an Isenburg zum Anteil der Linie zu Meerholz. 1219 bekundet der Abt von Haina, dass der Ministeriale Meinhard von Gründau gemeinsam mit seiner Ehefrau Lutgard und seinen Schwestertöchtern Mechthild und Lutgard alles Eigentum an seinen Besitzungen u.a. in Lieblos zur Vergebung seiner Sünden dem Kloster Haina übertragen habe, sich aber die weitere Nutzung vorbehalten hat.
  • 1277 Reichsbesitz in Lieblos (1 curia, 1 mansus).

Zehntverhältnisse:

Das Kloster Selbold bekundet 1173, den Nonnen zu Meerholz einige Zehnten u.a. zu Lieblos übertragen zu haben.

Kirche und Religion

Pfarrzugehörigkeit:

Eingepfarrt zur Pfarrei Auf dem Berg

Bekenntniswechsel:

Da zur Pfarrei Auf dem Berg gehörig, Einführung der Reformation vermutlich unter dem dortigen Pfarrer Nikolaus Molitor (Müller) vor 1549.

Reformierter Bekenntniswechsel

Juden:

Provinzial-Rabbinat Hanau; 1905 ist Roth der Gemeinde angeschlossen. Gettenbach, Niedergründau und Mittel-Gründau gehören im 18. Jahrhundert zur Synagogengemeinde.

1835: 29; 1861: 40; 1905: 25; 1932/33: 7 Juden

seit Mitte des 18. Jahrhunderts sind Juden im Ort nachweisbar

Synagoge: alter Fachwerkbau (200-300 Jahre alt) in der Schulstraße 2; 1938 wird im Innenraum Feuer gelegt.

Berufe: Viehhandel. Handel

Friedhof: Friedhof in der Germarkung Gettenbach zuständig.

Kultur

Schulen:

1910 Volksschule mit drei Stellen

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Lieblos, Main-Kinzig-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/11444> (Stand: 3.4.2022)