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5914 Eltville (Rhein)
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KDR 100, TK25 1900 ff.
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Herzogtum Nassau 1819 – 48. Dickschied

Eberbach

Hof · 240 m über NN
Gemarkung Hattenheim, Gemeinde Eltville am Rhein, Rheingau-Taunus-Kreis 
Siedlung | Statistik | Verfassung | Besitz | Kirche und Religion | Kultur | Wirtschaft | Nachweise | Zitierweise
Siedlung

Ortstyp:

Hof

Lagebezug:

10,7 km nordöstlich von Rüdesheim am Rhein

Lage und Verkehrslage:

Komplexe Klosteranlage in einem nach Süden leicht geöffneten Tal des Kisselbaches, ca. 4,5 km nördlich des Rheines.

Siedlungsentwicklung:

Um 1116 Anfänge der Klosterniederlassung möglicherweise an der Stelle eines karolingischen Vorwerks. 1811-1912 dienten die Klostergebäude als Strafanstalt und seit 1812 als "Irrenhaus", das 1849 in die damals fertiggestellte Anstalt Eichberg (Gem. Erbach) verlegt wurde.

Domäne

Historische Namensformen:

Bezeichnung der Siedlung:

  • abbatia de Eberbach (1131)
  • monasterium regularium canonicorum
  • cenobium
  • claustrum
  • cloister
  • closter
  • domus
  • ecclesia
  • Im Amtlichen Verzeichnis der Gemeinden von Hessen aus dem Jahre 1962 als Siedlungsplatz genannt (Kloster).

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3431747, 5545695
UTM: 32 U 431699 5543917
WGS84: 50.043623° N, 8.046101° O OpenLayers

Statistik

Ortskennziffer:

43900303002

Verfassung

Verwaltungsbezirk:

  • 1787: Kurfürstentum Mainz, Unteres Erzstift, Vizedomamt Rheingau, Amtskellerei Eltville und Amtsvogtei Erbach (Abtei Eberbach)
  • 1803: Nassau-Usingen, Vicedomamt Rheingau, Amtskellerei Eltville

Altkreis:

Rheingaukreis

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer:

  • Das Kloster selbst war an mehr als 200 Orten des Mittelrheingebietes reich begütert und hatte Syndikate in Bingen, Boppard, Frankfurt am Main, Gehaborn, Limburg, Mainz und Oppenheim sowie eine Handelniederlassung in Köln.
  • Im Dreißigjährigen Krieg wurde Eberbach 1632-35 den Mönchen entfremdet und von König Gustav Adolf von Schwedem seinem Kanzler Axel Oxenstierna zugewiesen.
  • 1803 fiel das Kloster an Nassau, 1866 an Preußen.
Kirche und Religion

Ortskirchen:

  • Die Monumentalkirche der Klosteranlage wurde unter Abt Ruthard (1135-1152) begonnen und nach einer Unterbrechung (um 1160-1170) in einer zweiten Bauperiode bis 1186 vollendet. Die Klausur entstand vor 1200.

Patrozinien:

  • Maria; Johannes Baptista (der Täufer)

Klöster:

Wirtschaft

Mittelpunktfunktion:

Kloster Eberbach war Erbbegräbnis der Grafen von Katzenelnbogen. Ferner enthält die Kirche die Grabmäler der Mainzer Erzbischöfe Gerlach von Nassau (+ 1371) und Adolf II. von Nassau (+ 1475).

Wirtschaft:

Bedeutender Weinanbau

Zoll:

Die Schifffahrt des Klosters Ebersbach genoß auf dem Rhein seitens aller Anlieger Zollfreiheit (belegt 1185).

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Eberbach, Rheingau-Taunus-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/11001> (Stand: 15.8.2023)