Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Historisches Ortslexikon

Reinhardshain

Stadtteil · 305 m über NN
Gemeinde Grünberg, Landkreis Gießen 
Siedlung | Statistik | Verfassung | Besitz | Kirche und Religion | Kultur | Wirtschaft | Nachweise | Zitierweise
Siedlung

Ortstyp:

Dorf

Lagebezug:

5 km nordwestlich von Grünberg

Lage und Verkehrslage:

Geschlossenes Dorf mit regellosem Grundriss und lockerer Gehöftanordnung im Talschluss eines Bachzulaufs der Lumda. Die in älterer Zeit zweigeteilte Ortslage beiderseits der sumpfigen Bachaue ('Oberdorf', 'Unterdorf') durch Trockenlegung und Überbauung bis auf eine größere Freifläche an der zentral gelegenen Kirche siedlungsmäßig zusammengewachsen.

Ersterwähnung:

1318

Historische Namensformen:

Bezeichnung der Siedlung:

  • Dorf (1375)

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:

Älteste Gemarkungskarte:

1927

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3493404, 5609332
UTM: 32 U 493332 5607528
WGS84: 50.619596° N, 8.905744° O OpenLayers

Statistik

Ortskennziffer:

531006100

Flächennutzungsstatistik:

  • 1854 (Morgen): 3285, davon 1108 Acker, 344 Wiesen, 1703 Wald
  • 1961 (Hektar): 825, davon 430 Wald

Einwohnerstatistik:

  • 1577: 19 Hausgesesse
  • 1630: 15 zweispänn., 6 einspänn. Ackerl., 5 Einläufige
  • 1669:133 Seelen
  • 1742: 1 Geistl./Beamter, 51 Untert., 12 Junge Mannschaften
  • 1804: 248 Einwohner
  • 1834: 324 Einwohner
  • 1885: 283 Einwohner
  • 1925: 323 Einwohner
  • 1939: 310 Einwohner
  • 1950: 495 Einwohner
  • 1961: 407 Einwohner
  • 1830: 312 evangelische Einwohner 1961: 312 evangelische, 77 römisch-katholische Einwohner 1961 (Erwerbspers.): 106 Land- und Forstwirtsch., 51 Prod. Gewerbe, 19 Handel, Verkehr und Nachrichtenübermittlung, 65 Dienstleistung(en) und Sonstige

Diagramme:

Reinhardshain: Einwohnerzahlen 1834-1967

Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968.

Verfassung

Verwaltungsbezirk:

  • 1391 und später: Landgrafschaft Hessen, Landgericht Grünberg
  • 1567-1604: Landgrafschaft Hessen-Marburg, Amt Grünberg
  • 1604: Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Amt Grünberg
  • 1787: Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Amt Grünberg, Landgericht Grünberg
  • 1806: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Amt Grünberg
  • 1821: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Landratsbezirk Grünberg
  • 1832: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Grünberg
  • 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Gießen
  • 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Grünberg
  • 1874: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Gießen
  • 1918/19-1934: Volksstaat Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Gießen
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Gießen
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Gießen
  • 1977: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Lahn-Dill-Kreis
  • 1979: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Gießen

Altkreis:

Gießen

Gericht:

  • 1821: Landgericht, seit 1879: Amtsgericht Grünberg

Herrschaft:

1375 bekennt Eberhard Riedesel für sich und seine Hausfrau Gude, dass ihnen Landgraf Hermann II. das Dorf Reinhardshain mit allem Zubehör für 148 Gulden versetzt hat.

Gemeindeentwicklung:

Am 01.04.1972 Eingemeindung nach Grünberg

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer:

  • 1318 übereignen der Wäppner Mengot von Hirzenhain und seine Ehefrau Jutta dem Kloster Wirberg ihre Güter zu Reynhartshayn im Tausch für Güter in Wäldershausen. 1495 erhebt Kloster Wirberg das sog. Königsgeld zu Wirberg und den Dörfern Reinhardshain, Beltershain, Lumda und Göbelnrod
  • Mitte 14. Jahrhundert hat das Stift St. Johann zu Mainz 30 Morgen Wald, 12 Morgen Ackerland und 1 Wiese in Reinhardshain (Würdtwein, Dioecesis Moguntina 3 S. 364 f.).
Kirche und Religion

Ortskirchen:

  • 1617 Kirche als kleiner Fachwerksaalbau errichtet, 1739 mit Empore und Kanzel ausgestattet

Pfarrzugehörigkeit:

Vor der Reformation bei Veitsberg-Saasen, seitdem bei Wirberg eingepfarrt

Bekenntniswechsel:

Da Filial von Wirberg, Einführung der Reformation vermutlich unter dem Wirberger Pfarrer Johannes Wagner ab 1527.

Kultur

Schulen:

1910 einklassige Volksschule, Schulhaus von 1880

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Reinhardshain, Landkreis Gießen“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/10433> (Stand: 8.3.2022)