Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Grabdenkmäler

Übersichtskarte Hessen
  • Vorschaubild

Johann von Eschbach und Anna von Rossau 1496, Lorch

Lorch · Gem. Lorch · Rheingau-Taunus-Kreis | Historisches Ortslexikon
Standort | Merkmale | Beschreibung | Inschrift | Nachweise | Zitierweise
Standort

Standort:

Lorch

Gebäude / Areal:

Lorch, Kath. Pfarrkirche St. Martin

Merkmale

Datierung:

1496

Typ:

Epitaph

Material:

roter Sandstein

Erhaltung:

erhalten

Größe:

135 x 217 cm (B x H)

Größe der Buchstaben:

5,5-7 cm

Beschreibung

Beschreibung:

Platte mit den halbreliefierten Figuren des einander zugewandten, stehenden Ritterehepaares im flach eingetieften Feld: Links der Mann in Vollrüstung mit Schallerhelm und geschulterter Streitkeule, die rechte Hand am Schwertknauf, rechts von ihm seine modisch gekleidete Ehefrau, die ihren rechten Fuß auf den linken des Mannes setzt.1) In den Ecken der Platte vier Wappenschilde. Auf dem erhabenen Rand der oberen Querleiste beginnt die Inschrift der Frau, die nur bis zur rechten Leistenmitte geführt wird, wobei die Vorlinierung bis zum unteren Plattenende durchgezogen ist. Links steht die etwa 20 cm über dem Wappen anfangende, unvollständige Grabinschrift für Johann von Eschbach. Bis auf eine Beschädigung in der Datumszeile oben links und eine kleine Absprengung rechts unten gut erhalten.

1) Für dieses ungewöhnliche Motiv, das nicht in den Rahmen sonst gewohnter Berührungen zwischen Eheleuten auf Grabdenkmälern zu passen scheint, gibt es bislang keine Deutung, vgl. auch knapp Greska 74 f.

Geschlecht, Alter, Familienstand:

weibliche Person(en) · Ehepaar · männliche Person(en)

Stand:

Adlige

Enthaltene Wappen:

Eschbach, Specht von Bubenheim; Rossau (mit zwei Zinnen geteilt von rot und silber), Elm (sechsmal schräggeteilt).

Dargestellte Personen:

Ehepaar Johann von Eschbach und Anna von Rossau.

Die Entstehung des Wanddenkmals darf im Todesjahr der Frau angesetzt werden; ihr Todestag fehlt, das Todesdatum des wesentlich später verstorbenen Gatten wurde nicht mehr nachgetragen. Der Verstorbene bekleidete 1512 das Lorcher Schultheißenamt.2)

2) Helwich, marginale Anmerkung hat gelebt 1512; von Struppmann als Todesjahr verstanden.

Inschrift

Umschrift:

[anno d(omi)]ni M cccc xcvi storbe dysze veste anna / vo(n) eszbach geborn vo(n) Rossaw <. . . / . . .> der vest Johan von eschbach den got gnade ame(n) /

Kommentar:

Ergänzt nach Helwich. Bearbeitet nach Buchner und Peter.

Schrift:

Gotische Minuskel

Nachweise

Literatur:

  • Helwich, Syntagma 298
  • Roth, Geschichtsquellen III 303
  • Zaun, Landkapitel 325
  • Luthmer (1907) 108
  • Schaum-Benedum 189
  • Struppmann, Chronik Lorch 96
  • Greska, Abb. 61.

Sachbegriffe:

Wappen · Ehepaare · Männer · Frauen · Adlige

Wappen:

Eschbach · Specht von Bubenheim · Rossau · Elm

Bearbeitung:

Die Inschriften des Rheingau-Taunus-Kreises. Gesammelt und bearbeitet von Yvonne Monsees (Die Deutschen Inschriften 43), 1997, S. 249, Nr. 294.

Zitierweise
„Johann von Eschbach und Anna von Rossau 1496, Lorch“, in: Grabdenkmäler <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/gdm/id/1954> (Stand: 17.5.2019)