Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Südhessisches Flurnamenbuch

Sand

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Deutung
Zu ahd. mhd. sant st. M. ‚Sand‘. Die Namen beziehen sich durchweg auf die Bodenbeschaffenheit. In Sandgruben und Sandkauten wurde Sand gegraben; der Name Sandschließ in Groß-Gerau (und wohl auch in Erzhausen) bezieht sich offenbar auf eine Schließanlage des benachbarten Mühlbachs. Sprachlich auffällig sind die Diminutive und die .dd-losen Formen in Alsbach, Eberstadt, Jugenheim a. d. Bergstraße, Seeheim: Sie könnten auf eine Vermengung mit Sang (s. d.) verweisen. Dem Beleg in Haingrund entspricht mhd. santwerf st. M. ‚Sandhügel, Sandbank‘, möglicherweise als Grenzmarkierung (vgl. Koch1). Sandgabe (Viernheim) steht für eine minderwertige Gewann1, die nur Sand gibt, sofern es sich nicht um eine Entstellung aus *Sandgarbe ‚Abgabe auf sandigem Boden‘ handelt2.
Literatur
Schützeichel 245, Lexer 2, 605 f.; Kluge/Seebold 703; DWB 8, 1755 f.; SHessWb 5, 59, PfälzWb 5, 744 f.; Ramge (1979), S. 251, Zernecke (1991), S. 439, Vielsmeier (1995), S. 416 f. ⟨für die Seitenangaben sind die im Quellen- und Literaturverzeichnis (PDF) aufgeführten Ausgaben maßgeblich⟩
Vernetzung
MHFB: → Sand; DWB: → sand; PfälzWb: → sand; Wörterbuchnetz: → Sand
Anmerkung zu den Belegen
Mittlere Auswahl.
Referenz
Vgl. Sandig.

1 Haas (1977), S. 203.
2 Keinath (1951), S. 147.