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Kurfürstentum Hessen 1840-1861 – 33. Lichtenau

Vockerode

Dorf · 318 m über NN
Gemarkung Vockerode-Dinkelberg, Gemeinde Spangenberg, Schwalm-Eder-Kreis 
Siedlung | Statistik | Verfassung | Besitz | Kirche und Religion | Kultur | Wirtschaft | Nachweise | Zitierweise
Siedlung

Ortstyp:

Dorf

Lagebezug:

12,5 km ostnordöstlich von Melsungen

Lage und Verkehrslage:

Geschlossenes Dorf am gleichnamigen Bach mit lockerer Gehöftanordnung, 0,5 km nordöstlich von Dinkelberg, mit dem es den Ortsteil Vockerode-Dinkelberg bildet. Kirche in zentraler Lage. Verbindungsstraßen nach Spangenberg, Wickersrode und Weidelbach

Ersterwähnung:

1266

Vorbemerkung Historische Namensformen:

Bei den frühen Erwähnungen ist eine zweifelsfreie Identifizierung nicht möglich. Vgl. daher auch Vockerode (Gemeinde Meißner, Werra-Meißner-Kreis) und Vockerode (Gemarkung Imshausen, Gemeinde Bebra, Landkreis Hersfeld-Rotenburg)

Historische Namensformen:

Bezeichnung der Siedlung:

  • Dorf (1454)

Älteste Gemarkungskarte:

1686

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3550529, 5667337
UTM: 32 U 550435 5665510
WGS84: 51.138822° N, 9.720914° O OpenLayers

Statistik

Ortskennziffer:

63402412002

Einwohnerstatistik:

Verfassung

Verwaltungsbezirk:

  • Um 1400: Landgrafschaft Hessen, Amt Lichtenau
  • Um 1530: Landgrafschaft Hessen, Niederhessen, Amt Spangenberg
  • 1585: Landgrafschaft Hessen, Niederhessen, Amt Spangenberg, Ort Mörshausen
  • 1747: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Spangenberg
  • 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Spangenberg
  • 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Spangenberg
  • 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Eschwege, Kanton Spangenberg
  • 1814-1821: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Spangenberg
  • 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Melsungen (zur weiteren Entwicklung s. Vockerode-Dinkelberg)

Altkreis:

Melsungen

Gericht:

  • 1821: Justizamt Spangenberg
  • Um 1900: Amtsgericht Spangenberg

Herrschaft:

Um 1400 ist der Ort in landgräflichem Besitz, er umfasst 1454 12 1/2 Hufen. (1413-1457) erhält Heinrich von Bischofferode eine Geldgülte in Vockerode.

Gemeindeentwicklung:

Nach 1821 wurden Vockerode und Dinkelberg unter der Bezeichnung Vockerode-Dinkelberg als Einheit verwaltet.

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer:

  • 1294 verkauft Dietmar von Elbersdorf mit Zustimmung seiner Ehefrau Ermentrud und seiner Erben seine Güter in Vockenrode mit allen ihren Rechten für 18 Pfund Wetterauischer Denare an das Stift Immichenhain (HStAM Bestand Urk. 31 Nr. 16).
  • 1485 gelangt ein Zins zu Vockenrode durch Verkauf an Kloster Heydau
Kirche und Religion

Ortskirchen:

  • Ehemaliger Kirchberg mit mittelalterlicher Einfriedung südlich des Ortskerns in Spornlage. Heutiger Kirchbau 1813 errichtet

Pfarrzugehörigkeit:

Die Kirche ist 1569, 1585 und 1872 Filial von Weidelbach. Nach Auflösung des Kirchspiels Weidelbach 1976 wurde Weidelbach als Vikariatsgemeinde, Bischofferode und Vockerode-Dinkelberg wurden als Filialgemeinden in das Kirchspiel Pfieffe eingepfarrt.

Bekenntniswechsel:

Einführung der Reformation in der Landgrafschaft Hessen ab 1526.

Kultur

Schulen:

1910 einklassige Volksschule

Wirtschaft

Mühlen:

In Vockerode sind zwei Mühlen nachweisbar, die jeweils an einem Betriebsgraben lagen und schon bei bei Schleenstein (1708/10) eingezeichnet sind. Bereits 1604 kommt es zu einem Streit zwischen den drei Müllern vor Pfieffe und den zwei Pletschmüllern zu Vockerode wegen des Mahlwerks zu Weidelbach und Bischofferode.

Die Obermühle am Nordrand des Ortes wird seit 1925 nicht mehr betrieben, die Untermühle stellte den Betrieb vor 1932 ein.

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Vockerode, Schwalm-Eder-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/5001> (Stand: 16.5.2023)