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Grabdenkmäler

Übersichtskarte Hessen

Katharina von Planig 1359, Lorch

Lorch · Gem. Lorch · Rheingau-Taunus-Kreis | Historisches Ortslexikon
Standort | Merkmale | Beschreibung | Inschrift | Nachweise | Zitierweise
Standort

Standort:

Lorch

Gebäude / Areal:

Lorch, Katholische Pfarrkirche St. Martin

Angaben zum Standort:

Die Verstorbene wurde in der Johanniskapelle, im sog. Presberger Schiff, bestattet. Zunächst wurde die Grabplatte als Altarunterbau verwendet, heute ist sie an der Wand des Nordchores befestigt.

Merkmale

Datierung:

24. Januar 1359

Typ:

Grabplatte

Erhaltung:

erhalten

Größe:

108 x 207 cm (B x H)

Größe der Buchstaben:

6,5-7 cm

Beschreibung

Beschreibung:

Vier Wappen in den Ecken des Bildfeldes, auf dem Rand oben und rechts in zwei Zeilen umlaufende, in den beiden rechten Ecken beschädigte Grabinschrift. Rechtes oberes Platteneck ergänzt; abgetreten.

Geschlecht, Alter, Familienstand:

weibliche Person(en)

Stand:

Adlige

Enthaltene Wappen:

? (ein Schrägrechtsbalken), Hertwich von Lorch? (ein Schrägrechtsbalken, belegt mit Wolkenfeh)1); Planig (abgespitzt, ein Sparren), Planig.

1) Helwich überliefert in blauem Schild einen Balken, belegt mit rot-silbernem Wolkenfeh, während Gruber 89 für die Hertwich von Lorch einen schrägrechten Eisenhutfehbalken angibt.

Dargestellte Personen:

Katharina von Planig.

Das linksrheinische Dorf Planig trugen die Herren von Löwenstein vom Mainzer St. Jakobskloster zu Lehen, das das Patronatsrecht über die dortige Kirche innehatte.3) Aus der schriftlichen Überlieferung ist bekannt, daß in Planig mehrere Grundherrschaften bestanden, wobei Urkunden zu der Adelsfamilie der Herren von Planig vorliegen. So ist ein Johann von Bleynichen als Gemeiner zu der Leyen 1346 mit dem Sparrenwappen belegt, das auf Katharinas Platte zweimal sichtbar ist. Zur Familie gehörte möglicherweise auch der am Urbanstag 1412 verstorbene Priester Johannes de Bleynchen, der als Vikar der Lorcher Maria- und Georgskapelle zu seinem Jahrgedächtnis eine bestimmte Geldsumme ausgesetzt hatte, die auch den Armen, dem Glöckner und dem Schulrektor zugute kommen sollte.4) Katharina von Planig verfügte unmittelbar vor ihrem Tod eine Anniversarstiftung von einem Pfund Heller für das Seelenheil ihres Gatten Johannes5), wovon der Lorcher Pfarrer, die Ministranten und übrige Präsenziare eine bestimmte Summe erhalten sollten.6)

3) Ernst Wörner, Aus der Geschichte des Dorfes Planig. Ein Beitrag zur rheinhessischen Geschichte in verschiedenen Jahrhunderten. In: Archiv f. Hess. Gesch. u. Alterthumskde. 14 (1879) H. 3, 635-655, hier 639.

4) Struppmann, Chronik 101.

5) Nachgewiesen bei Bodmann, Struppmann, Chronik Lorch 47.

6) Struppmann, Chronik Lorch 107; Zaun, Landkapitel 335.

Inschrift

Umschrift:

+ A(N)NO · D(OMIN)I · M · CCC · LIX · [IN VIGILI]A CO(N)VER(SIONI)S · S(AN)C(T)I · PAVLI · O(BIIT) · KATHERI(NA) · DE · BLEI[N/CH]E · // · VXOR · / IOH(ANN)IS MILIT(IS) · DE · LORCHE

Kommentar:

Erg. nach Helwich.

Schrift:

Gotische Majuskel

Nachweise

Literatur:

  • Helwich, Syntagma 299
  • Bodmann l, 334
  • Zaun, Landkapitel 325
  • Roth, Geschichtsquellen III 303
  • Monsees, Grabmäler Rheingau-Taunus-Kreis 33 m. Abb. 42.

Sachbegriffe:

Wappen · Frauen · Adlige

Wappen:

Lorch · Planig

Bearbeitung:

Die Inschriften des Rheingau-Taunus-Kreises. Gesammelt und bearbeitet von Yvonne Monsees (Die Deutschen Inschriften 43), 1997, S. 85 f., Nr. 89.

Zitierweise
„Katharina von Planig 1359, Lorch“, in: Grabdenkmäler <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/gdm/id/1825> (Stand: 14.3.2006)