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Kurfürstentum Hessen 1840-1861 – 70. Niederweimar

Weitere Informationen

Erbenhausen

Ortsteil · 185 m über NN
Gemeinde Fronhausen, Landkreis Marburg-Biedenkopf 
Siedlung | Statistik | Verfassung | Besitz | Kirche und Religion | Kultur | Wirtschaft | Nachweise | Zitierweise
Siedlung

Ortstyp:

Dorf

Lagebezug:

10,5 km südlich Marburg

Lage und Verkehrslage:

Zweigeteiltes Dorf mit regellosem Grundriss beiderseits der Zwesterohm auf der Niederterrasse

Nördlich und südlich des Flußlaufes und der an ihm entlang führenden Straße Hassenhausen-Hachborn je eine Gehöftgruppe

Ersterwähnung:

1072

Vorbemerkung Historische Namensformen:

Die Zuordnung der frühen Belege zu diesem oder Erbenhausen (Stadt Homberg (Ohm), Vogelsbergkreis) ist umstritten. Zuletzt hierzu Wolfhard Vahl, in: Erbenhausen, S. 15

Historische Namensformen:

Bezeichnung der Siedlung:

  • villa (917-923) [vgl. jedoch Namensformen]

Umlegung der Flur:

1950/1955

Älteste Gemarkungskarte:

1769

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3483161, 5619800
UTM: 32 U 483093 5617992
WGS84: 50.71349° N, 8.760531° O OpenLayers

Statistik

Ortskennziffer:

534009020

Flächennutzungsstatistik:

  • 1838 (Kasseler Acker): 314 stellbares Land, 62 Wiesen, 5 Gärten, 8 Triesehe, 214 Wald
  • 1885 (Hektar): 174, davon 83 Acker (= 47.70 %), 12 Wiesen (= 6.90 %), 71 Holzungen (= 40.80 %)
  • 1961 (Hektar): 138, davon 33 Wald (= 23.91 %)

Einwohnerstatistik:

  • 1577: 4 Hausgesessene
  • 1630: 1 dreispännige, 3 zweispännige Ackerleute
  • 1639: 4 Hausgesessen
  • 1681: 4 hausgesessene Mannschaften
  • 1747: 7 Hausgesessene
  • 1774: 50 Einwohner
  • 1774: alle Bewohner Ackerleute
  • 1838 (Familien): 6 Ackerbau, 5 nutzungsberechtigte, 1 nicht nutzungsberechtigte Ortsbürger
  • 1861: alle Einwohner evangelisch-lutherisch
  • 1885: 53, davon 53 evangelisch (= 100.00 %), 0 katholisch
  • 1961 (Erwerbspersonen): 29 Land- und Forstwirtschaft, 9 Produzierendes Gewerbe, 2 Handel und Verkehr, 3 Dienstleistungen und Sonstiges
  • 1961: 69, davon 62 evangelisch (= 89.86 %), 7 katholisch (= 10.14 %)

Diagramme:

Erbenhausen: Einwohnerzahlen 1834-1967

Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968.

Verfassung

Verwaltungsbezirk:

  • (917-923): Lahngau (in pago Logenaha in comitatu Herimanni), [vgl. jedoch Namensformen]
  • 1374 und später: Gericht Ebsdorf, das 1786 mit dem Gericht Treis/Lumda vereinigt wird
  • 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Marburg, Kanton Ebsdorf
  • 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Oberhessen, Landkreis Marburg
  • 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Marburg
  • 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Oberhessen, Landkreis Marburg
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Marburg
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Marburg
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Marburg
  • 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Marburg-Biedenkopf

Altkreis:

Marburg

Gericht:

  • 1821: Assistenzamt Treis
  • 1831: Justizamt Treis
  • 1866: Justizamt Marburg
  • 1867: Amtsgericht Marburg
  • 1948: Amtsgericht Kirchhain

Gemeindeentwicklung:

Zum 1.7.1974 wurde Erbenhausen im Zuge der hessischen Gebietsreform als Ortsteil der neu gebildeten Gemeinde Fronhausen eingegliedert.

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer:

  • 1072 stattete Erzbischof Anno von Köln das Kloster Grafschaft in Westfalen u.a. mit einem Haus in E. aus (Zuordnung nicht gesichert). Um 1130 ist Erbenhausen einschließlich des Zehnten Zubehör der Villikation Ebsdorf des Mainzer St. Stephansstifts, deren Einkünfte seit 1249 an die Landgrafen verpachtet sind.
  • 1315 erwirbt Kloster Hachborn von den von Rodenhausen Güterbesitz, 1337 von den von Schutzbar genannt Milchling deren Hof zu Erbenhausen. 1460 verfügt das Kloster über Gefälle aus 2 kleinen Gütern.
  • 1372 lassen die von Hirzenhain den von Merlau zu Wittumsrecht das Gut zu Erbenhausen auf.
  • 1577 haben die Riedesel Einkünfte in Erbenhausen.

Ortsadel:

nach 1215-1263

Kirche und Religion

Pfarrzugehörigkeit:

1577 und später: nach Hassenhausen eingepfarrt

1747 wird Hassenhausen auch als Filiale bezeichnet

Bekenntniswechsel:

Da Filial von Hassenhausen, Einführung der Reformation vermutlich unter dem Hassenhäuser Pfarrer Ludwig von Walgern vor 1532.

Reformierter Bekenntniswechsel: 1606, 1624 wieder lutherisch.

Kirchliche Mittelbehörden:

15. Jahrhundert: Sendbezirk Ebsdorf (vacat)

Kultur

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Erbenhausen, Landkreis Marburg-Biedenkopf“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/9051> (Stand: 30.6.2020)