Hessische Biografie
Weitere Informationen
GND-Nummer
124150950
Molther, Johannes der Ältere [ID = 8580]
- * 30.3.1561 Battenberg, † 23.6.1618 Marburg, evangelisch
Prof. Dr. theol. – Theologe, Professor, Pfarrer, Hebraist - Andere Namen ↑
-
Weitere Namen:
- Moltherus, Johannes
- Wirken ↑
-
Werdegang:
- 1578 Immatrikulation in Marburg
- 1580-1582 Schulmeister in Battenberg
- 1582-1584 Schulmeister in Grünberg
- 1583-1587 Diakon in Grünberg
- 1587-1594 erster Prediger in Grünberg
- 26.8.1594 folgte dem Ruf als Professor der Hebräischen Sprache nach Marburg
- 14.8.1595 Promotion zum Doktor der Theologie in Marburg
- 1.7.-1.11.1599 Vizerektor der Universität Marburg
- 31.8.1599 bat um seine Entlassung
- 1.11.1599 legte seine Professur nieder und ging als Pfarrherr und Erzpriester das Kapitels nach Friedberg
- 19.8.1605 erneut ordentlicher Professor der Theologie und der Hebräischen Sprache in Marburg
- 1606-1618 Pfarrer an St. Elisabeth in Marburg
-
Funktion:
- Grünberg, Diakon, 1583-1587
- Grünberg, erster Prediger, 1587
- Friedberg, Erzpriester und Pfarrherr, 1599
- Marburg, Universität, Vizerektor, 1599 (7-11)
-
Studium:
- 1578 Immatrikulation an der Universität Marburg
-
Akademische Qualifikation:
- 14.8.1595 Promotion zum D. theol. an der Universität Marburg
-
Akademische Vita:
- Marburg, Universität / Theologische Fakultät / Hebräische Sprache / ordentlicher Professor / 1594-1599
- Marburg, Universität / Theologische Fakultät / Hebräische Sprache / ordentlicher Professor / 1605-1618
-
Akademische Ämter:
- 1.6.1599-1.11.1599 Vizerektor der Universität Marburg
- Familie ↑
-
Vater:
Molther, N.N., Bürger in Battenberg
-
Mutter:
Schwartz, N.N., Tochter des Werner Schwartz, Bürger in Battenberg
-
Verwandte:
- Molther, Jeremias <Sohn>, 1584-1635, GND, Dr. med., Stadtmedicus in Friedberg
- Molther, Georg <Sohn>, GND, Dr. med., 1616 Stadtmedicus in Wetzlar, Rosenkreuzer
- Molther, Johannes der Jüngere <Sohn>, * 1591, Arzt, Professor der Medizin an der Universität Marburg
- Molther, Johann Philipp <Sohn>, Dr. med. 1609 in Marburg, dann Arzt in London
- Nigrinus, Georg <Onkel>, Prediger und Superintendent in Echzell
- Nachweise ↑
-
Quellen:
- HStAM Bestand 17 h Nr. 2701
- HStAM Bestand 17 h Nr. 3142
- Hessisches Staatsarchiv Marburg (HStAM), Best. 17 h, Nr. 3143
- HStAM, Best. 19 a, Nr. 1513, 1515, 1557, 1558, 1560, 1562
-
Literatur:
- Diehl, Hassia sacra 2, Darmstadt 1925, S. 523
- Diehl, Hassia sacra 7, S. 123, 318, 455
- Falckenheiner, Personen- und Ortsregister zu der Matrikel und den Annalen der Universität Marburg 1527-1652, S. 110
- Gundlach, Catalogus professorum academiae Marburgensis 1, Von 1527 bis 1910, Marburg 1927, Nr. 21
- Hütteroth, Kurhessische Pfarrergeschichte 2, S. 79
- Strieder, Grundlage zu einer hessischen Gelehrten- und Schriftsteller-Geschichte 9, S. 168-170
-
Bildquelle:
Graepler, Imagines professorum academiae Marburgensis, S. 34
- Leben ↑
-
Johannes Molther kam am Palmsonntag, den 30. März 1561 als Sohn eines Battenberger Bürgers zu Welt. Über seine Kindheit und Jugend ist nichts bekannt. 1578 immatrikulierte er sich an der Universität Marburg und wurde vermutlich nach Erwerb des Magistergrades 1580 Schulmeister in seiner Heimatstadt. Offenbar war diese Anstellung aber derart dürftig bezahlt, dass er sich schon 1582 auf Anraten seines Onkels Georg Nigrinus, der zu dieser Zeit Superintendent der Diözese Alsfeld und Nidda zu Echzell war und ebenfalls aus Battenberg stammte, nach Grünberg versetzen ließ. Hier versah er bis 1584 ebenfalls die Schulstelle, wurde dann Diakon und 1587 schließlich Pfarrer an der Stadtkirche. Seine intensive Beschäftigung mit der hebräischen Sprache brachte Johannes Molther 1594 eine Professur des Hebräischen an der Universität Marburg ein. 1595 promovierte er in Marburg bei Daniel Arcularius außerdem zum Doktor der Theologie. Die dennoch wohl nur schwache Besoldung, die ihn wiederholt zur Stellung von Gesuchen um Gehaltszulagen und finanzielle Beihilfen zwang, bewog ihn 1599 aber, seine Professur in Marburg aufzugeben und in Friedberg die Stelle des Stadtpfarrers anzunehmen. Erst 1605 kehrte er auf Ruf des Landgrafen Moritz von Hessen-Kassel wieder nach Marburg zurück, wo ihm in Nachfolge des ebenfalls aus Battenberg stammenden Johannes Scholl eine Professur der Theologie angeboten wurde, die mit der inzwischen reformierten Pfarrstelle an der dortigen Elisabethkirche verbunden war. In beiden Anstellungen verblieb Johannes Molther wohl bis zu seinem Tod im Jahr 1618.
Matthias Seim
- Zitierweise ↑
- „Molther, Johannes der Ältere“, in: Hessische Biografie <https://www.lagis-hessen.de/pnd/124150950> (Stand: 28.11.2023)