Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Topografie des Nationalsozialismus in Hessen

Übersichtskarte Hessen

Marburg, Tagungsort des politischen Senates des Oberlandesgerichts Kassel

Marburg, Gemeinde Marburg, Landkreis Marburg-Biedenkopf
Landgraf-Philipp-Str. 4 ("Neue Kanzlei")
Klassifikation | Nutzungsgeschichte | Indizes | Nachweise | Abbildungen | Zitierweise
Klassifikation

Kategorie:

Justiz

Subkategorie:

Gericht

Nutzungsgeschichte

Objektbeschreibung:

Im Zweiten Weltkrieg tagte der politische Strafsenat des Oberlandesgerichts Kassel zeitweise in der Neuen Kanzlei in Marburg (unterhalb des Schlosses).

Beschreibung:

Unter Anklage standen nicht zuletzt NS-Gegner, denen Vergehen wie Hochverrat oder „Wehrkraftzersetzung“ zur Last gelegt wurden. Von den 15 von diesem Spruchkörper gefällten Todesurteilen ergingen fünf in seiner Zeit in Marburg. Hier fanden insgesamt 161 Hauptverhandlungen mit 204 Angeklagten statt. Dabei standen 26 Freisprüche 95 Zuchthaus- und 58 Gefängnisstrafen gegenüber.

Nutzungsanfang (früheste Erwähnung):

14. Januar 1944

Nutzungsende (späteste Erwähnung):

Dezember 1944

Nutzung vor NS-Zeit:

1573-1575 erbaut als neue Kanzlei des Lanfgrafen Ludwig; 1879-1961 Langericht Marburg

Nutzung nach NS-Zeit:

1945-1961 Landgericht Marburg; ab WS 1962/63 Institute für Anglistik und Amerikaistik der Universität Marburg; 1967-1978 Institu für Europäische Ethnologie der Universität Marburg; 1967-1992 auch Zentralarchiv der deutschen Volkserzählung; seit 1982 religionskundliche Sammlung der Philipps-Universität-Marburg; seit 1998 Fachgebiet für Religionswissenschaft der Universität Marburg

Indizes

Orte:

Marburg

Sachbegriffe:

Gericht · Justiz · Verfolgung

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Marburg, Tagungsort des politischen Senates des Oberlandesgerichts Kassel“, in: Topographie des Nationalsozialismus in Hessen <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/nstopo/id/1089> (Stand: 16.7.2022)