Topografie des Nationalsozialismus in Hessen
Hofgeismar, Haftort, SA-Kaserne
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Fürstenweg 4 – In der NS-Zeit: Fürstenweg - Klassifikation ↑
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Kategorie:
Verfolgung
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Subkategorie:
- Nutzungsgeschichte ↑
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Objektbeschreibung:
Der Kontorraum der ehemaligen Fabrik wurde als Gerichtsraum genutzt.
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Beschreibung:
Die SA (IV. Sturmbann der Kasseler Standarte 83) folterte im Fürstenweg politische Gegner, das heißt Sozialdemokraten und Kommunisten, die sowohl aus Hofgeismar selbst als auch aus den umliegenden Ortschaften stammten. Mindestens 240 Personen wurden an diesem Ort misshandelt. Unter Zuhilfenahme willkürlicher Anklagepunkte wurden sie in „Gerichtsverhandlungen“ verurteilt. Die Strafen bestanden meist in körperlichen Misshandlungen. Als ein SA-Umzug am 25. März 1933 in eine gewaltsame „Racheaktion“ überging, gehörten auch drei jüdische Männer, zwei Kaufleute und ein Metzger zu den Opfern.
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Nutzungsanfang (früheste Erwähnung):
25. März 1933
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Weitere Nutzungen des Objekts:
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Nutzung vor NS-Zeit:
In dem Gebäude war zuvor die Papierfabrik Keseberg bzw. seit 1930 eine Knopffabrik ansässig gewesen.
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Nutzung nach NS-Zeit:
Heute dient das Haus als Wohn- und Lagergebäude.
- Indizes ↑
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Orte:
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Sachbegriffe:
- Nachweise ↑
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Literatur:
- Drinnenberg, Stätten der Erinnerung: Gedächtnis einer Stadt, S. 65-69
- Burmeister/Dorhs, "Suchet der Stadt Bestes". Die jüdische Gemeinde Hofgeismars zwischen Assimilation und Untergang, S. 14
- Haffner u. a., Spurensicherung in Hofgeismar, S. 157-161
- Dorhs, Fremdlinge im eigenen Land. Zum Schicksal der Juden aus dem Altkreis Hofgeismar unter dem Nationalsozialismus, S. 71 f., 79
- Zitierweise ↑
- „Hofgeismar, Haftort, SA-Kaserne“, in: Topographie des Nationalsozialismus in Hessen <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/nstopo/id/2900> (Stand: 22.11.2022)