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Topografie des Nationalsozialismus in Hessen

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Bad Hersfeld, Reichsautobahnlager

Bad Hersfeld, Gemeinde Niederaula, Landkreis Hersfeld-Rotenburg | Historisches Ortslexikon
In der Nähe der heutigen Kriegsgräberstätte
Klassifikation | Nutzungsgeschichte | Indizes | Nachweise | Abbildungen | Zitierweise
Klassifikation

Kategorie:

Verwaltung

Subkategorie:

Oberste Bauleitung der Reichsautobahndirektion

Nutzungsgeschichte

Objektbeschreibung:

Das Lager bestand aus fünf Schlafbaracken. Es verfügte über drei Sanitätsbaracken, einen Vorratsraum, ein Büro der Lageraufsicht und einen Aufenthaltsraum.

Beschreibung:

Das Lager wurde im Sommer 1938 als Reichsautobahnlager angelegt. Dieses war der Obersten Bauleitung der Reichsautobahndirektion Kassel unterstellt. Die Lagerleitung lag bei der Hersfelder Baufirma Bolender. Diese beschäftigte 400 Arbeiter, die im Lager Pfaffenwald untergebracht waren. Bei den deutschen Arbeitern handelte es sich um Arbeitslose, die vom Hersfelder Arbeitsamt zwangsverpflichtet worden waren.

Nach der Annexion Österreichs und des Tschecheslowakei kamen auch die ersten ausländischen Arbeitskräfte in das Lager. Auch sie waren zwangsverpflichtet worden. Die Arbeiter bauten die Asbachtalbrücke.

Im Winter 1939 wurden Polen, die zwangsverschleppt worden waren, im Lager untergebracht. Nach Beginn des Frankreich-Feldzuges waren nun auch französische Kriegsgefangene im Lager, das nun auch umzäunt wurde, inhaftiert. Bewacht wurden die Franzosen, die aus dem Stalag Ziegenhain kamen und ebenfalls beim Bau der Asbachtalbrücke eingesetzt wurden, von Landesschützen.

Nutzungsanfang (früheste Erwähnung):

Sommer 1938

Nutzungsende (späteste Erwähnung):

Frühjahr 1942

Weitere Nutzungen des Objekts:

Indizes

Orte:

Bad Hersfeld

Sachbegriffe:

Oberste Bauleitung der Reichsautobahndirektion · Verwaltung

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Bad Hersfeld, Reichsautobahnlager“, in: Topographie des Nationalsozialismus in Hessen <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/nstopo/id/242> (Stand: 16.4.2021)