ID | 670 |
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Anschrift heute | Louisenstraße 80/82, Hauptgebäude |
Häusernamen | Gasthaus zum Russischen Hof (1868) Hotel de Russie (1897) Hotel Augusta Victoria (1901) |
Namen in Kurlisten | Augusta Victoria (1902) Hotel Augusta (1901-1916) Hotel Augusta Victoria (1901-1902) Hotel Auguste, Victoria u. Villa Augusta (1901) Hotel de Russie (1891-1906) Hotel de Russie und Villa Augusta (1900) Hotel de Russie u. Villa Augusta (1894-1896) Hotel de Russie & Villa Augusta (1890-1899) Hotel de Russie & Villa Auguste (1893) Russischer Hof (1843-1898) Russischer Hof & Villa Augusta (1887-1890) |
Typ | Hauptgebäude |
Kunstgeschichtliche Bewertung | städtebaulich und architektonisch qualitätsvolle Bauten bis 1918 |
Baubeschreibung | Stattlicher Gebäudekomplex in städtebaulich wichtiger Lage an der Kreuzung von Louisenstraße und Kisseleffstraße. Es handelt sich um das ehemalige „Hotel Russischer Hof“/“Hotel de Russie“, seit 1901 „Hotel Augusta Victoria“, das für die Kurgeschichte Homburgs von großer Bedeutung ist. Im Ersten Weltkrieg schenkte der damalige Hotelier Gustav Weigand den Bau der Stadt als Kurklinik für Kriegsgeschädigte (Fechtner 1977, S. 113). Der Komplex setzt sich aus zwei Gebäuden und einem langgestreckten rückwärtigen Flügel, der gegen die Kisseleffstraße orientiert ist, zusammen. Die Nr. 80 wurde schon 1843/44 für den Gastwirt Georg Kessel nach Entwurf von Jakob Westerfeld in Formen des späten Klassizismus errichtet. Der östlich anstoßende Eckbau Nr. 82 wurde 1868 nach Entwurf von Louis Jacobi mit abgeschrägter Ecke angesetzt, übernimmt aber das Gliederungsschema des älteren Nachbarhauses. Der große, von der Kisseleffstraße zurückgesetzte rückwärtige Flügel entstand wohl erst um 1900, war aber schon 1870 von Jacobi als Hotelerweiterung geplant worden. Es handelt sich um eine großzügige Hotelarchitektur mit Balkonen und Türmchen von mondänem Charakter, wie sie für die Kurstädte der Belle Epoque typisch ist. Nach Auszug der Gustav-Weigand-Stiftung wurde der Komplex 1984 umgebaut und in die neu geschaffenen Louisenarkaden, die im Hinterhof eingebaut wurden, integriert. Dabei ging viel alte Substanz verloren. Wertung: Die Eingriffe in die Substanz 1984 waren enorm. Daher steht nur noch die Fassade unter Denkmalschutz. Bei den Gebäuden dahinter handelt es sich um einen weitgehenden Neubau (Baeumerth 2000, S. 79). Das Erdgeschoss wurde für eine Ladennutzung völlig ausgebeint, die Fassade in dieser Zone in große Vierecköffnungen aufgebrochen. An der Kisseleffstraße kam es zu einer Erweiterung. Trotz dieser massiven Eingriffe ist die reich gestaltete Fassade städtebaulich immer noch von großer Bedeutung. Sie besetzt in repräsentativer Weise die Straßenkreuzung, der in typischer Weise für den Städtebau des 19. Jahrhunderts eine schräge Schmalseite zugewandt ist. Ausgezeichnet wird diese einachsige Fassade durch einen turmartigen Aufbau mit zwei flachen Tempelgiebeln und die Balkonanlage, die von Koren nach dem Vorbild des Erechtheions auf der Athener Akropolis geschmückt wird. Hierbei handelt es sich allerdings um eine Rekonstruktion von 1984. (Chr. Ottersbach) |
Nachfolger von | |
Datum der Errichtung | 1868 (Neubau der Hausnummer 82) |
Nebengebäude | Louisenstraße 80/82, Gartenpavillon |
Vorschaubilder |
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Pläne | Lageplan (undatiert, nach 1868) |
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Weitere Gebäude im Lageplan | Kisseleffstraße 8 |
Geschichte | Die Adresse entstand durch Zusammenlegung des Hauses Louisenstraße No. 80 mit dem 1868 errichteten Neubau der No. 82. 1916 ging das Hotel Augusta (Louisenstraße 80-82 und Kisseleffstraße 8) in Konkurs und wurde von Gustav Weigand (1840-1928), dem damaligen Haupthypothekengläubiger, übernommen. Der Hotelier und Weinhändler Weigand trat den Hotelkomplex kurze Zeit später, im Februar 1917 im Tausch gegen eine lebenslange Rente an den Reichsmilitärfiskus ab. Anschließend entstand hier eine Reichskuranstalt für Kriegsbeschädigte unter der Bezeichnung "Gustav-Weigand-Stiftung" |
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Sachbegriffe |
Besitzer | Laydig, Friedrich (Lageplan undatiert, nach 1868) |
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Quellen | StA HG, A 03, Nr. 649 StA HG, S 01, Nr. A 108 |
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Literatur | Maass, Baurat Louis Jacobi und Gustav Weigand (1965) Maass, Baurat Louis Jacobi und Gustav Weigand (1965) [Fortsetzung] |