ID | 854 |
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Anschrift heute | Ferdinandstraße 19 und 19/21, Hotel Metropole, Hauptgebäude |
Anschrift historisch | Ferdinandstraße 9/11 |
Alte Hausnummern | 9-11 |
Häusernamen | Hotel Metropole |
Namen in Kurlisten | Grand-Hotel Métropole (1902) Hotel Metropole (1895-1918) Maison Scheller (1880-1889) Scheller’s Family Hotel (1889) Scheller’s Family-Hotel (1890) Scheller’s Hotel Métropol (1894) Scheller’s Hotel Metropole (1893-1910) Schellers Hotel Metropole (1911) |
Typ | Hauptgebäude |
Lage anzeigen | |
Kunstgeschichtliche Bewertung | städtebaulich und architektonisch qualitätsvolle Bauten bis 1918 |
Baubeschreibung | Der monumentale Eckbau mit großem Rundbogenportal zur Ferdinandstraße soll laut Denkmalinventar in den 1860er Jahren errichtet worden sein, existierte aber nach dem Katasterblatt von 1871/74 noch nicht. Er passt stilistisch mit seiner reichen neo-renaissancen, doch feinen Instrumentierung der Fassaden gut in die Zeit zwischen 1875 und 1890. Über hohem Sockel erhebt sich ein dreigeschossiger Bau, dessen Erdgeschoss eine Bänderrustika zeigt. Die Fassade wird rhythmisiert durch die über zwei Achsen reichenden Balkone bzw. Fenstergitter in den Rücklagen. Als Gegenstück zu Nr. 7 wird auch hier die abgeschrägte Ecke durch übereinandergesetzte Balkone betont, wobei der obere von korinthischen Säulen getragen wird. Der beinahe großstädtisch wirkende Komplex wird im Osten durch einen turmartigen Abschluss gefasst. Auch hier wird die Architektur mit zunehmender Höhe leichter. Während die Balkone der Beletage Baluster besitzen, zeigen die des zweiten Obergeschosses gebauchte Eisengitter in kunstvollen Schwüngen. Im Brüstungsfeld des Fensters über dem Eingang sitzt ein Relief mit Puttengruppe, welche die Literatur und Malerei symbolisiert – Verweis auf den Bildanspruch des gehobenen Bürgertums, das hier als Bauherr und Bewohner auftrat. Original erhalten ist auch das Türblatt des Eingangs. Das benachbarte dreigliedrige Torfahrthaus Nr. 21 dürfte gleichzeitig errichtet worden sein. Es bildet ein typisch traufständiges Zeilenhaus und nimmt mit seiner Gestaltung, vor allem mit der genuteten Bänderung und der Vertikalgliederung durch Gesimse die Architektur von Nr. 19 auf. Die Mitte ist risalitartig vorgezogen und durch die Balkone hervorgehoben. Neben den reichen Balkongittern im Stil Louis-seize verdient vor allem das geschnitzte, originale Hoftor Beachtung. Die Zusammengehörigkeit der Gebäude ergibt sich aus der gemeinsamen Nutzung als „Scheller’s Hotel Metropole“, das sich 1917 im Besitz von Ludwig Scheller befand (Baeumerth 1984, S. 159). Wertung: Großstädtisch wirkender, städtebaulich wichtiger Bau in dominierender Ecklage zum Ferdinandsplatz. (Chr. Ottersbach) |
Gehört zu | |
Datum der Errichtung | nach 1874 |
Denkmalschutz | |
Grundbuch-Nummer | 25/1219 (1907) |
Parzellen-Nummer | Flurkartenblatt 18 Nr. 128/81 |
Lagerbuch-Nummer | Fol. k. A. Nr. k. A. |
Nebengebäude | Ferdinandstraße 19 und 19/21, Hotel Metropole, "Oeconomiegebäude" |
Vorschaubilder |
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Datum der Aufnahme | 11. Juni 1907 |
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Bezeichnung | Hotelgebäude mit Hofraum |
Stockwerke | 3.0 |
Mansarde | ✓ |
Bauart | massiv |
Dachdeckung | Schiefer bzw. Schiefer und teilweise Holzcement |
Zustand | gut |
Beschreibung | Anzahl der Stockwerke: dreigeschossig: Erdgeschoß, 1. Stock, 2. Stock; Dachgeschoß mit Mansarden. 2 voneinander abweichende Beschreibungen: A. Erdgeschoß: 14 heizbare Zimmer, [1 Speisesaal mit Terrasse, hier nicht als separates Gebäude betrachtet], 1 Raum für Kellner, 1 Bureau, 1 Waschtoilette, 1 Kammer, Raum für Fahrstuhl, 1 Küche und Kellerräume, Waschküche; 1. Stock: 12 heizbare Zimmer, 1 Badezimmer; 2. Stock: 12 heizbare Zimmer, 1 Badezimmer; Mansardenstock: 12 heizbare Zimmer, 10 nicht heizbare Kammern, darüber Bodenraum B. Erdgeschoß: 14 heizbare Zimmer, Küche und Kellerräume – Nutzwert jährlich 3000 Mark (W); 1. Stock: 15 heizbare Zimmer – Nutzwert jährlich 3500 Mark (W); 2. Stock: 15 heizbare Zimmer – Nutzwert jährlich 3000 Mark (W); Dachgeschoß: 20 Kammern (Mansarden) – Nutzwert jährlich 1100 Mark (W) |
Taxierter Nutzwert | 11000 Mark entspricht Rang 462 von 468 (Typ = Hauptgebäude) |
Anmerkung Nutzwert | (nachträglich verringert auf 10000) |
Brandkassenwert | 225450 Mark entspricht Rang 370 von 380 (Typ = Hauptgebäude) |
Versicherer | |
Nebengebäude 1907 | Saalgebäude, 1 Stockwerk, Bauart massiv, Dach Holzcement, Zustand gut; 1 Speisesaal – Nutzwert jährlich 540 Mark (W) |
Bemerkungen | Das Gebäude gehört mit dem Hotelgebäude Ferdinandstraße Haus-No. 21 zusammen. Vgl. dazu die Bemerkung in der Gebäudebeschreibung von 1907: "Vorstehendes Gebäude ist in Rolle [gemeint ist die Gebäudesteuerrolle] auf 2 Rollen-No. nachgewiesen; da dieselben aber nach Auskunft des Kgl. Amtsgerichts nicht vereinigt werden können, sind daher 2 Objekt-Beschreibungen aufzustellen. In Rolle: Rollen-No. 260 a Wohnhaus mit Hofraum (W 6770) Rollen-No. 260 c Saal Rollen-No. 263 a Wohnhaus mit Hofraum (2145 W) Rollen-No. 263 d Veranda (W 180)" [Rollen-No. 260 bezeichnet die Adresse Ferdinandstrasse 19/21; Rollen-No. 263 bezeichnet die Adresse Ferdinandstrasse 21, id#856] Beschreibung A. enthält als Angabe, wo und mit welcher Summe das Gebäude gegen Feuersgefahr versichert ist, zusätzlich zu der Versicherung bei der Nassauischen Brandversicherungsanstalt (225450 Mark) eine Summe von 71000 Mark, die beim Deutschen Phönix versichert sind. Dabei handelt es sich um die Versicherungssumme des 2. Hotelgebäudes im Besitz von Heinrich Ludwig Scheller unter der Anschrift Ferdinandstraße 21. Bemerkung in der Gebäudebeschreibung von 1907: "Wird in den Sommermonaten an Fremde vermietet (m. Möbel) und bringt nach Angabe ca. 20000 M. ein." Gebäudebeschreibung der Gebäudesteuerverwaltung von 1907 ohne Grundskizze/Lageplanskizze. |
Weitere Beschreibungen | Nach der 1907 vorliegenden bisherigen Gebäudesteuerrolle: Jahrgang der Einschätzung 1895/96 Nr. und Lit. 260 a Jährlicher Nutzungswert 6770 Mark |
Eigentümerwechsel | 25.5.1899: Übergabevertrag
Vorherige(r) Eigentümer: Scheller, Heinrich Wilhelm (Bauunternehmer; Homburg v. d. H.; Übergebender); Scheller, Sophie geb. Fischer (Ehefrau von Heinrich Wilhelm Scheller; Homburg v. d. H.; Übergebende); Scheller, Heinrich Ludwig (Hotelwirt; Homburg v. d. H.; Empfangender) |
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Pläne | „Grundriss des Balkons mit Säulenstellung 1. Stock“ (undatiert) Entwürfe von Zierelementen (undatiert) Grundriss des 2. und 3. Stocks (undatiert) Grundriss des 1. Stocks (undatiert) Grundriss des Kellers und Fundamente (undatiert) Entwurf für Wand mit Fenster und Tür (undatiert) |
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Sachbegriffe | Saisonvermietung · Fremdenverkehr und Gastronomie · Wohnraumvermietung · Immobilienmarkt · Hotels · Fremdenverkehr und Gastronomie |
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Besitzer | Scheller, Heinrich Ludwig (Hotelwirt, Homburg v. d. H., 1907) Scheller, Heinrich Ludwig (Hotelwirt, Homburg v. d. H., Empfangender, KB 1899) Scheller, Heinrich Wilhelm (Bauunternehmer, Homburg v. d. H., Übergebender, KB 1899) Scheller, Sophie geb. Fischer (Ehefrau von Heinrich Wilhelm Scheller, Homburg v. d. H., Übergebende, KB 1899) |
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Quellen | HHStAW Bestand 433 Nr. 21062 StA HG, S 02, Nr. A 0124 StA HG, S 02, Nr. B0124 |
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