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Kaiser-Friedrich-Promenade 69-75, Hauptgebäude (Steigenberger Hotel Bad Homburg)

Basisdaten | Abbildungen | Gebäudebeschreibung | Kontraktenbücher | Bauakten | Weitere Angaben | Personen und Firmen | Gästelisten | Nachweise
Basisdaten
ID

1544

Anschrift heute

Kaiser-Friedrich-Promenade 69-75, Hauptgebäude (Steigenberger Hotel Bad Homburg)

Anschrift historisch

Untere Promenade 27

Untere Promenade 71 (1899)

Häusernamen

Ritter's Parkhotel (bis 1977)

Steigenberger Hotel Bad Homburg

Typ

Hauptgebäude

Lage anzeigen

Orthofoto
Liegenschaftskarte
ATKIS 1:10.000

Kunstgeschichtliche Bewertung

das Gesamtbild stark beeinträchtigende Gebäude seit 1960

Baubeschreibung

An Stelle des heutigen Hotelkomplexes stand einst Bad Homburg berühmtestes und vornehmstes Kurhotel, das zahlreiche hohe Gäste sah: Ritter’s Parkhotel. Ausgangspunkt für den Gebäudekomplex bildete das zwischen 1854 und 1856 nach dem Entwurf Edmund Heusingers von Waldegg für Kurhaus-Restaurateur Georg Deininger erbaute Eckhaus Nr. 69 zur Kisseleffstraße. Die hochqualitative Ziegelarchitektur setzte in ihren neugotischen Formen in der bisher weitgehend klassizistisch geprägten Bebauung einen neuen Akzent. Sie verriet deutlich, dass Heusinger sichtlich von einem der bedeutendsten norddeutschen Architekten und Neugotiker seiner Zeit beeinflusst war: Conrad Wilhelm Hase in Hannover (Baeumerth 1998, S. 78-80, 90). 1883 erwarb Conrad Ritter von Ullrich Maximilian de le Tanneux St. Paul-Illaire, Adjutant des Prinzen Adalbert von Preußen, das Deiningersche Haus und richtete es als Hotel ein (Walsh 2000, S. 8). 1892 kaufte er das Haus Kisseleffstraße 13 dazu, bisher das Hotel des Anglais. Ritter erwarb bis zum Jahr 1909 auch noch die benachbarten Villen Nr. 71-75 und betraute Louis Jacobi mit der einheitlichen Gestaltung aller Häuser zu einem repräsentativen Komplex, wobei sich Jacobi respektvoll an der neugotischen Fassadengliederung Heusinger von Waldeggs orientierte und diese übernahm. Bis 1910 wurden die Gebäude dabei auf eine einheitliche Trauflinie erhöht (Dölemeyer 2010, S. 108). Nach langen Jahren des Verfalls und der Untätigkeit kam es 1983 zum Einsturz des Mittelteils, nachdem Bad Homburgs berühmtestes Kurhotel, das viele prominente Gäste gesehen hatte, 1977 geschlossen worden war. Das Gebäude wurde abgebrochen und bis 1991 in postmodernen Formen in der Kubatur des Vorgängers neu errichtet. Allein das Eckhaus Heusinger von Waldeggs wurde unter Verwendung historischer Bauelemente rekonstruiert. Es erhielt dabei aber im Erdgeschoss zur Promenade einen Vorbau mit hohen Rundbogenfenstern, die es optisch mit dem insgesamt nicht sehr geglückten, monumentalen Hotelneubau verbinden (Latsch 2007, S. 131 f.).

Wertung: Das Eckhaus Nr. 69 bildet eine von mehreren Rekonstruktionen historischer Bauten in Bad Homburgs Innenstadt, der es immerhin gelingt, die Erinnerung an das bedeutendste Kurhotel Homburgs wach zu halten. Das Gebäude setzt nach wie vor einen städtebaulich wichtigen Akzent an der Einmündung der Kisseleffstraße in die Promenade und stellt keine Beeinträchtigung der benachbarten originalen historischen Bausubstanz dar. Der benachbarte Neubau hingegen stellt eine eigentümliche, deutlich zu monumental geratene Mischung aus postmodernen Elementen und Reminiszenzen an die Architektur der 1950er Jahre (Mittelrisalit) dar, während die Kubatur an den Vorgänger anzuknüpfen sucht. Das Ergebnis muss als nicht sonderlich geglückte Reminiszenz an den Vorgänger bewertet werden, der die östlich benachbarte Villenbebauung erschlägt. (Chr. Ottersbach)

Nachfolger von

Kaiser-Friedrich-Promenade 69-75 (ab 1909 Ritter's Park-Hotel)

Datum der Errichtung

1991 (Neubau)

Erhalten

1

Abbildungen
Vorschaubilder
Empfohlene Zitierweise
„Kaiser-Friedrich-Promenade 69-75, Hauptgebäude (Steigenberger Hotel Bad Homburg)“, in: Digitales Gebäudebuch Bad Homburg <https://www.lagis-hessen.de/de/purl/resolve/subject/dgb/id/1544> (aufgerufen am 23.04.2024)