Hessische Biografie
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GND-Nummer
118804928
Sayn-Wittgenstein und Hohenstein, Wilhelm Ludwig Georg Fürst zu [ID = 3840]
- * 9.10.1770 Schloss Wittgenstein, † 11.4.1851 Berlin, evangelisch
Oberhofmeister, Minister - Wirken ↑
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Werdegang:
- ab 5.1786 Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Marburg
- 1791 Ernennung zum kurpfälzisch-bayerischen Geheimen Rat
- Obrist in Königlich Französischen Diensten
- Königlich Preußischer bevollmächtigter Minister und außerordentlicher Gesandter in Kassel
- 1794/95 vermittelt er den Kasseler Kredit über eine Million Taler zu vier Prozent Zinsen an Preußen
- 1.1803 reist im Streit nach Berlin ab
- Oberhofmeister der Königin Friederike von Preußen, geb. Prinzessin von Hessen-Darmstadt
- 1812 Königlich Preußischer Polizeiminister
- 20.6.1801 Erhebung in den Fürstenstand Wien
- Ritter des Rothen Adler-Ordens
- Ritter des Kurpfälzischen goldenen Löwen-Ordens
- Familie ↑
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Vater:
Sayn-Wittgenstein und Hohenstein, Johann Ludwig Graf zu, * Schloss Wittgenstein 3.8.1740, † Schloss Wittgenstein 27.3.1796, folgt 1756 in Wittgenstein, Sohn des Karl Friedrich* Wilhelm zu Sayn-Wittgenstein-Hohenstein, * Berlin 19.1.1708, † Schloss Wittgenstein 9.6.1756, GND, und der Auguste Amalie Albertine Prinzessin zu Nassau-Siegen, * 5.9.1712, † 22.2.1742
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Mutter:
Pückler und Limpurg, Friederike Louise Charlotte Gräfin von, * 30.8.1746, † 20.3.1800
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Partner:
- , unverheiratet
- Nachweise ↑
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Quellen:
- Sayn-Wittgenstein u. Hohenstein, Wilhelm Ludwig* Georg* Fürst zu
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Literatur:
- Allgemeine deutsche Biographie, Bd. 43, Leipzig 1898, S. 626-629 (Bruno Gebhardt)
- Schwennicke, Europäische Stammtafeln NF 4, Marburg 1981, T. 131
- Wilhelm Weyer, Die Anfänge des preußischen Haus- und Polizeiministers Fürsten Wilhelm Ludwig Georg zu Sayn-Wittgenstein-Hohenstein, Marburg 1927, S. 3 f.
- Hans Branig, Fürst Wittgenstein. Ein preußischer Staatsmann der Restaurationszeit, Köln u.a. 1981
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Bildquelle:
Wir Wilhelm von Gottes Gnaden, Abb. 66.
- Leben ↑
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Zunächst scheiterte Wilhelm Ludwig Georg mit dem Versuch einer pfälzisch-bayerischen Karriere, stellte 1791/92 für die emigrierten Bourbonen ein Infanterieregiment zusammen. Ihm wurden von Landgraf Wilhelm IX. einige Gefängnisinsassen für diesen Militärdienst überstellt. Daraus ergab sich für Wittgenstein eine finanzielle Katastrophe. Ein Vermittlungsversuch mit dem revolutionären Frankreich brachte ihm neun Wochen Festungshaft in Ehrenbreitstein ein. Seit Sommer 1793 wurde er von Friederike Enke (Gräfin Lichtenau) und ihrer Familie Ritz protegiert und erlangte über einige Jahre weitesten Einfluß auf König Friedrich Wilhelm II. von Preußen.
Er besaß nach dem Urteil seines erbittertsten Gegners, des Freiherrn vom und zum Stein „alle Eigenschaften, um ohne Kenntnisse, inneren Halt und Tüchtigkeit eine vorteilhafte Stellung im Leben sich zu verschaffen: schlau, kalt, berechnend, beharrlich, bis zur Kriecherei biegsam“. Dagegen weist der Biograph Ludwigs dieses Urteil zurück.
Lupold von Lehsten
- Zitierweise ↑
- „Sayn-Wittgenstein und Hohenstein, Wilhelm Ludwig Georg Fürst zu“, in: Hessische Biografie <https://www.lagis-hessen.de/pnd/118804928> (Stand: 28.11.2023)