Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Hessische Biografie

Scheler, Max [ID = 4923]

* 22.8.1874 München, † 19.5.1928 Frankfurt am Main, Begräbnisort: Köln Südfriedhof, jüdisch; katholisch
Prof. Dr. phil. – Philosoph, Soziologe, Professor
Andere Namen | Wirken | Familie | Nachweise | Leben | Zitierweise
Wirken

Werdegang:

  • 1888 Besuch des Gymnasiums, katholische Glaubensunterweisung
  • 1894 Reifeprüfung am Ludwigsgymnasium in München
  • ab 1894 Studium der Philosophie, Psychologie und Medizin an der Universität München
  • ab 1895 Studium der Philosophie, Psychologie und Soziologie an den Universitäten Berlin und (ab 1896) Jena
  • 1897 Promotion zum Dr. phil. an der Universität Jena (bei Rudolf Eucken)
  • 1899 Habilitation an der Universität Jena, Privatdozent
  • 20.9.1899 katholisch getauft in München, 1922 aus der katholischen Kirche ausgetreten
  • 1901 Begegnung mit Edmund Husserl
  • 1906 Umhabilitation an die Universität München, Assistent von Prof. Theodor Lipps
  • 1910 Verlust der Dozentur, nachdem es öffentliches Aufsehen erregt hatte, dass er seine Frau verlassen und angeblich Schulden gemacht hatte
  • Umzug nach Göttingen, wo er mit Edmund Husserl, Adolf Reinach, Moritz Geiger, Edith Stein und anderen den Göttinger Kreis der Phänomenologie bildete
  • Mitherausgeber von Husserls „Jahrbuch für Phänomenologie und phänomenologische Forschung“
  • 1912 Umzug nach Berlin
  • 1913-1918 freier philosophischer Schriftsteller in Berlin
  • 1914 Meldung als Kriegsfreiwilliger wegen Augenerkrankung zurückgestellt
  • 1917/18 Missionen im Auftrag des deutschen Außenministeriums in der Schweiz (Genf) und den Niederlanden (Den Haag)
  • 1918 Ruf als Direktor an das Institut für Sozialwissenschaften in Köln, anschließend auch als ordentlicher Professor an die Universität Köln (Philosophie und Soziologie), 1919 Aufnahme der Vorlesungstätigkeit
  • 1928 ordentlicher Professor an der Universität Frankfurt am Main (Philosophie und Soziologie), verstarb noch vor Aufnahme der Lehrtätigkeit

Netzwerk:

  • Husserl, Edmund <Lehrer>, Phänomenologe

Werke:

  • Beiträge zur Feststellung der Beziehungen zwischen den logischen und ethischen Prinzipien (Diss. phil. 1899)
  • Die transzendentale und die psychiologiesche Methode (Habil.-Schrift 1900)
Familie

Vater:

Scheler, Gottlieb, GND, 1831–1900, evangelisch, später jüdisch, Domänenverwalter, Privatier in Frankfurt am Main, Sohn des Johann Friedrich Ferdinand Scheler, 1797–1857, Stadtgerichtsrat

Mutter:

Fürther, Sophie, 1844–1915, jüdisch, Tochter des Meyer Fürther, Bankier in Pappenheim, und der Jette Neumann

Partner:

  • Dewitz-Krebs, Amélie von, (⚭ 1899–1912) * 1867, geschieden
  • Furtwängler, Märit, (⚭ 1912) geboren Berlin-Wilmersdorf 22.8.1891, gestorben 1971, geschieden, evangelisch, später katholisch, Tochter des Johann Furtwängler, Dr. phil., Professor, Archäologe, und der Adelheid Wendt, evangelisch
  • Scheu, Maria, (⚭ 1924) 1892–1962 (1967), eine seiner Studentinnen

Verwandte:

  • Scheler, Wolfgang <Sohn>, 1905-1940
  • Scheler, Max <Sohn>, GND, 1928–2003, Journalist, Gründer der Zeitschrift „Geo“, Bildchef der Zeitschrift „Merian“
  • Furtwängler, Wilhelm <Schwager>, 1886–1954, Dirigent
  • Goll, Claire <Nichte dritten Grades>, 1891–1977, Schriftstellerin
  • Feuchtwanger, Lion <Neffe vierten Grades>, 1884–1958, Schriftsteller
Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Scheler, Max“, in: Hessische Biografie <https://www.lagis-hessen.de/pnd/118606964> (Stand: 28.11.2023)