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Martha Heusner 2. Dekade 17. Jahrhundert?, Oberellenbach

Oberellenbach · Gem. Alheim · Landkreis Hersfeld-Rotenburg | Historical Gazetteer
Place of Location | Characteristics | Description | Inscription | References | Citation
Place of Location

Place of Location:

Oberellenbach

Premises:

Oberellenbach (Alheim), Evangelische Kirche.

Angaben zum Aufbewahrungsort:

Das Denkmal aus rotem Sandstein ist heute außen am östlichen Mauervorsprung der Südwand befestigt.

Characteristics

Dating:

2. Dekade 17. Jahrhundert?

Type:

Grabstein

Material:

roter Sandstein

Conservation:

erhalten

Dimensions:

44 x 72 cm (B x H)

Größe der Buchstaben:

3–4 cm

Description

Description:

Grabstein der Martha Heusner. Von dem ädikulaartigen Mal ist nur das Schriftfeld zwischen flachen und oben mit Schuppen belegten Pilastern und einem schlicht profilierten Sockel erhalten geblieben; der obere Abschluß und der rechte Pilaster fehlen. Die achtzeilige Inschrift ist unten mit einer Vignette abgeschlossen und weist rechts leichte Verluste auf. Als Worttrenner dienen Dreiecke.

Mit Schuppen dekorierte Pilaster sind im Bestand in der zweiten Dekade des 17. Jahrhunderts vorhanden (Nrr. 292, 305, 306, 324), zeichnerisch sogar schon auf dem Epitaph des Abtes Joachim Roell (Nr. 275); über diese datierten Stücke hinaus dürfte es noch mehr heute nicht mehr aus sich heraus datierte geben und gegeben haben. Das Todesjahr könnte hier im oberen Abschluß gestanden haben oder auf der nicht kontrollierbaren Rückseite, wenngleich kein unbehauener Sockel einen zweiseitig gestalteten Grabstein anzeigt.

Sex, Age, Family Status:

weibliche Person(en)

Dargestellte Personen:

Das Kirchenbuch von Oberellenbach setzt erst 1659 ein; immerhin ist der Name Heusner lokal und regional verbreitet.1) Die Belege für Martha Heusner setzen erst 1681 ein, besagen aber nichts hinsichtlich der Datierung der Inschrift, weil es sich im Kirchenbuch jeweils um Mädchennamen handelt. In Hersfeld ist der Name Heusner 1655 (Johann Jakob), 1657 (Johann Daniel)2) und später gut belegt, Zuwanderer nach Hersfeld sind aus Mecklar (1628) und Rotenburg (1651),3) also aus der Nachbarschaft des Belegs, nachweisbar.


  1. Rechnungen des Amtes Rotenburg 48 zu 1678 in Oberellenbach.
  2. Vgl. Hafner, Schülerverzeichnisse 55 Nr. 258, 71 Nr. 287.
  3. Nach Schmidt, Bürgerbücher Nrr. 289, 652, siehe auch S. 153 (Register) für mehr.

Miscellaneous:

Die Buchstabenformen entsprechen dem ländlich-gemütvollen minderen Niveau eines längeren Zeitraums, etwa die nach außen gebogenen Schrägschäfte des A, der geschwungene Schrägschaft des N, die vorgewölbte und stumpf auf der Grundlinie endende Cauda des R, das schwach gekrümmte S und die unnötigen diakritischen Zeichen (kurze rechtsschräge Striche) über den eckig-spitzen U. Deshalb und weil die Schuppen einen besonderen Platz oben am Pilaster einnehmen, wird man von der zweiten Dekade des 17. Jahrhunderts abrücken müssen. Nach 1620 wird der Vergleich durch geringere Inschriftendichte und die Konzentration auf zwei Grablegen mit eigenen Schrifttraditionen der Hersteller erschwert.

Inscription

Umschrift:

ALHIR RUHET / MARTHA HEUSENER / IN DER EHE GELEBT ◦ 33 ◦

IAHR UND DAR/IN ERZIHLET 4 ◦ SÖH/NE UND TREY TÖ[CH]/TER

IHRES ALTE[RS] / 53 ◦ IAHR ◦

Schrift:

Kapitalis

References

Editing:

Die Inschriften des Landkreises Hersfeld-Rotenburg. Gesammelt und bearb. von Sebastian Scholz und Rüdiger Fuchs (Die Deutschen Inschriften 91). 2015, Nr. 353.

Citation
„Martha Heusner 2. Dekade 17. Jahrhundert?, Oberellenbach“, in: Grabdenkmäler <https://www.lagis-hessen.de/en/subjects/idrec/sn/gdm/id/2315> (Stand: 20.3.2023)