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Hadamar, „Mischlingsabteilung“

Hadamar, Gemeinde Hadamar, Landkreis Limburg-Weilburg
Mönchberg 8
Klassifikation | Nutzungsgeschichte | Indizes | Nachweise | Abbildungen | Zitierweise
Klassifikation

Kategorie:

Verfolgung

Subkategorie:

Euthanasie 

Nutzungsgeschichte

Beschreibung:

In der Landesheilanstalt Hadamar wurde ein „Erziehungsheim für Mischlingskinder“ eingerichtet. In dieses Heim wurden Kinder gebracht, die einen jüdischen Elternteil hatten. Nach ihrer Einweisung wurden sie ermordet. Zwischen 34 und 40 Kinder fanden auf diese Art den Tod.

Nutzungsanfang (früheste Erwähnung):

April 1943

Nutzungsende (späteste Erwähnung):

1945

Weitere Nutzungen des Objekts:

Nutzung vor NS-Zeit:

Anfang des 19. Jahrhunderts wurde auf dem Mönchberg in Hadamar, wo sich heute die Gedenkstätte befindet, ein Franziskanerkloster gegründet. Nach der Überführung des Gebäudes in staatlichen Besitz nutzte die öffentliche Hand dieses zunächst als Hebammenlehranstalt und ab 1883 als „Korrigendenanstalt“, in der entlassene Strafgefangene untergebracht waren, um ihr Verhalten zu „korrigieren“. Für diese wurde neben dem ehemaligen Klostergebäude ein Neubau errichtet, in dem sich später die Tötungsanstalt befand und heute die Gedenkstätte. Das Gebäude nutzte ab 1906 die „Landes-Pflegeanstalt für Geisteskranke“ und wurde ab Anfang der 1920er Jahre zusätzlich von einem Psychopathinnenheim genutzt, weshalb die Einrichtung von nun an den Namen „Landesheil- und Erziehungsanstalt“ trug.

Nutzung nach NS-Zeit:

Nach der Befreiung 1945 führte man den Anstaltsbetrieb fort. Die letzten Bewohner der begleitenden psychiatrischen Dienste zogen 2017 aus dem Gebäude aus. Die erste, von Medizinstudierenden erarbeitete Ausstellung zur NS-"Euthanasie", befand sich ab 1983 neben den ehemaligen Tötungsräumen im Keller. Die heutige Dauerausstellung der Gedenkstätte Hadamar wurde 1991 eröffnet.

Indizes

Orte:

Hadamar

Sachbegriffe:

Judenverfolgung · Vernichtung · Gesundheitswesen · Verfolgung · Euthanasie

Nachweise

Kooperationspartner:

Gedenkstätte Hadamar, PD Dr. Georg Lilienthal

Literatur:

Weblinks:

Gedenkstätte Hadamar

Abbildungen

Abbildungen:

Zitierweise
„Hadamar, „Mischlingsabteilung““, in: Topographie des Nationalsozialismus in Hessen <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/nstopo/id/2656> (Stand: 22.11.2022)