Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Historisches Ortslexikon

Langenbrombach

Ortsteil · 262 m über NN
Gemarkung Langen-Brombach, Gemeinde Brombachtal, Odenwaldkreis 
Siedlung | Statistik | Verfassung | Besitz | Kirche und Religion | Kultur | Wirtschaft | Nachweise | Zitierweise
Siedlung

Ortstyp:

Dorf

Lagebezug:

8 km nordwestlich von Erbach

Lage und Verkehrslage:

Offenes Dorf mit regellosem Grundriss im Buntsandsteingebiet des Odenwaldes.

Historische Namensformen:

  • Langenbronbach (1359)
  • Langenbronbach (1408)
  • Langenbranbach (1443)
  • Langen Brambach (1495)
  • Langen-Brombach
  • Langenbrombach (1976) [Neue Benennung als Ortsteil]

Ortsteile:

  • Langen-Brombach Breuberger Seits, Langen-Brombach Fürstenauer Seits (seit 1.5.1949)

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3496602, 5509606
UTM: 32 U 496528 5507842
WGS84: 49.723066° N, 8.951833° O OpenLayers

Statistik

Ortskennziffer:

437005050

Flächennutzungsstatistik:

  • 1854 (Morgen): 2098, davon 970 Acker, 300 Wiesen, 728 Wald
  • 1961 (Hektar): 829, davon 263 Wald (= 31.72 %)

Einwohnerstatistik:

  • 1522: 8 (Langen-Brombach, Fürstenauer Seite)
  • 1730: 28 wehrfähige Männer und 2 Beisassen (Langen-Brombach, Breuberger Seite)
  • 1829: 557 Einwohner (Breuberger Seite), 106 (Fürstenauer Seite)
  • 1961: 733, davon 659 evangelisch (= 89.90 %), 51 katholisch (= 6.96 %)
  • 1970: 874 Einwohner

Diagramme:

Langenbrombach: Einwohnerzahlen 1834-1967

Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968.

Verfassung

Verwaltungsbezirk:

  • Breubergerseits
  • Fürstenauerseits:
  • 1787: Grafschaft zu Erbach-Fürstenau
  • 1806: Großherzogtum Hessen, Souveränitätslande, Provinz Starkenburg, Amt Fürstenau (zur Standesherrschaft Erbach gehörig)
  • 1820: Großherzogtum Hessen, Souveränitätslande, Provinz Starkenburg, Amt Fürstenau (zur Standesherrschaft Erbach gehörig)
  • 1822: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Landratsbezirk Erbach
  • 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Erbach
  • 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Erbach
  • 1874: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Erbach
  • 1918/19-1934: Volksstaat Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Erbach
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Erbach
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Erbach
  • 1972: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Odenwaldkreis

Altkreis:

Erbach

Gericht:

  • Langen-Brombach Fürstlicher Seits zur Cent Michelstadt, Langen-Brombach Breuberger Seits zur Cent Kirch-Brombach
  • Fürstenauer Seits:
  • 1820: standesherrliches Amt Fürstenau
  • 1822: Landgericht Michelstadt
  • 1853: Landgericht Michelstadt
  • 1879: Amtsgericht Michelstadt
  • Breuberger Seits:
  • 1820: standesherrliches Amt Breuberg
  • 1822: Landgericht Höchst
  • 1853: Landgericht Michelstadt
  • 1879: Amtsgericht Michelstadt

Gemeindeentwicklung:

Am 1.5.1949 Zusammenschluss der bis dahin verwaltungsmäßig getrennten Orte Langen-Brombach Fürstenauer Seits und Langen-Brombach Breuberger Seits zur Gemeinde Langen-Brombach

Am 1.10.1971 zur Gemeinde Brombachtal

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer:

  • 1345 ist Langen-Brombach Grundbesitz des Ritters Starkerad von Breuberg. 1357 verkauft Eberhard Kilian seine Erbachischen Lehen gegen 200 Gulden dem Albrecht Echter und Friedrich von Brensbach. 1387 Vermächtnis des Schenk Heinrich von Erbach von seinen Gütern zu Langen-Brombach. (1399-1400) hat Schenk Eberhard der Jüngere von Erbach Huben zu Langen-Brombach von Pfalzgraf Ruprecht zu Lehen. 1424 bekennt Heirich Starkerad, seine Lehen zu Langen-Brombach von Graf Joahnn von Wertheim als Breuberger Lehen erhalten zu haben. 1438 belehnt Pfalzgraf Otto Schenk Otto von Erbach mit anderthalb und 8 Hofstätten. 1450 haben die von Echter von den Schenken von Erbach zu Lehen Langen-Brombach mit Gericht , Vogtei, Wald, Wasser, Weide, Frondienst, Atzung sowie den kleinen und großen Zehnten.
  • 1806 kommen Langen-Brombach Breuberger Seits und Langen-Brombach Fürstenauer Seits mit dem Erbach-Fürstenauischen Amt Fürstenau an das Großherzogtum Hessen.

Zehntverhältnisse:

1450 haben die von Echter den kleinen und großen Zehnten Langen-Brombach zu Lehenvon den Schenken von Erbach.

Kirche und Religion

Pfarrzugehörigkeit:

Im 16. Jahrhundert gehört Langen-Brombach zunächst Fürstlicher Seits zur Mutterkirche von Ober-Mossau, Langen-Brombach Breuberger Seits zu Kirchbrombach. 1557 kommt Langen-Brombach Fürstenauerseits nach Aufhebung der Pfarrei Ober-Mossau wieder an Michelstadt.

Bekenntniswechsel:

Da Filial von Michelstadt, Einführung der Reformation vermutlich um 1532.

Kultur

Schulen:

1812 Bau einer Gemeindeschule für Jungen und Mädchen; 1883 Neubau der Volksschule

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):

Wirtschaft

Mühlen:

Am östlichen Ortsausgang (Zeller Straße 87) ehemalige Neue Mühle, vermutlich schon im 16. Jahrhundert

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Langenbrombach, Odenwaldkreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/14005> (Stand: 14.8.2023)