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Frankfurt am Main, Frankfurter Festhalle

Frankfurt am Main, Gemeinde Frankfurt am Main, Stadt Frankfurt am Main | Historisches Ortslexikon
In der NS-Zeit: Messegelände/Friedrich-Erbert-Anlage
Klassifikation | Nutzungsgeschichte | Indizes | Nachweise | Abbildungen | Zitierweise
Klassifikation

Kategorie:

Verfolgung

Subkategorie:

Ghettoisierung 

Nutzungsgeschichte

Beschreibung:

Während der Reichspogromnacht wurden Juden aus der Stadt Frankfurt und Umgebung in die Festhalle auf dem Messegelände getrieben. Von dort aus wurden sie in Konzentrationslager deportiert.

Am 10. November 1938 waren von der SA nahezu 1.000 jüdische Männer, die zwischen 16 und 60 Jahren alt waren, in die Frankfurter Festhalle getrieben worden. In der Halle waren sie dem Hohn und Spott der SA und SS, sowie Angehörigen der NSDAP, ausgeliefert. Die Verhaftungswelle dauerte bis zum 17. November. Viele der verhafteten Juden sind schließlich über den Frankfurter Südbahnhof nach Buchenwald deportiert wurden. Einer der Deportationszüge am 13. November hatte das Ziel Dachau.

In der vier Tage währenden Verhaftungswelle wurden 3000 Juden in die Frankfurter Festhalle verschleppt.

Nutzungsanfang (früheste Erwähnung):

10. November 1938

Nutzungsende (späteste Erwähnung):

17. November 1938

Nutzung vor NS-Zeit:

1907 wurde mit dem Bau der Frankfurter Festhalle begonnen. Im Jahr 1909 wurde sie in Anwesenheit des Kaisers Wilhelm II, eröffnet. In der Festhallt fanden in den folgenden Jahren zahlreiche Ausstellungen und Verstaltungen unterschiedlichster Art statt. Während des Ersten Weltkrieges nutzte die Armee die beschlagnahmte Halle als Kleiderkammer und Soldatenquartier. Im Oktober 1919 fanden wieder erste Ausstellungen in der renovierten Halle statt. Die Wirtschaftskrise von 1929 brachte das bis dahin blühende Messeleben in der Halle nahezu vollständig zum erliegen. Nur noch kleinere Veranstaltungen fanden in der Halle statt. [Vgl.Festhalle Frankfurt (30.04.2010)]

Nutzung nach NS-Zeit:

Nach Kriegsende besetzten US-Truppen das Festgelände und damit auch die im Zweiten Weltkrieg weitestgehend zerstörte Festhalle. Erst im Jahr 1948 fand wieder eine Ausstellung in der Halle statt. Bis heute finden in Halle, die 1972 unter Denkmalschutz gestellt wurde, Messen, Konzerte und sonstige große Veranstaltungen statt.

Indizes

Orte:

Frankfurt am Main

Sachbegriffe:

Haftort · Verfolgung · Deportation · Ghettoisierung

Nachweise

Literatur:

Weblinks:

Frankfurt am Main 1933-1945

Zitierweise
„Frankfurt am Main, Frankfurter Festhalle“, in: Topographie des Nationalsozialismus in Hessen <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/nstopo/id/1284> (Stand: 29.6.2022)