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Grabdenkmäler

Übersichtskarte Hessen

Johann Peter Zwengel und Familie 1576, Groß-Umstadt

Groß-Umstadt · Gem. Groß-Umstadt · Landkreis Darmstadt-Dieburg | Historisches Ortslexikon
Standort | Merkmale | Beschreibung | Inschrift | Nachweise | Zitierweise
Standort

Standort:

Groß-Umstadt

Gebäude / Areal:

Groß-Umstadt, Evangelische Kirche

Angaben zum Standort:

Das hochrechteckige, oben halbrund endende Denkmal steht außen an der Nordwand des Langhauses.

Merkmale

Datierung:

1576

Typ:

Epitaph

Material:

roter Sandstein

Erhaltung:

erhalten

Größe:

100 x 332 cm (B x H)

Größe der Buchstaben:

2 (A, B), 3 (C) cm

Beschreibung

Beschreibung:

Im Hauptfeld befindet sich unter zwei reliefierten Vollwappen eine Rollwerktafel mit dem zwölfzeiligen Grabgedicht (C), das im unteren Drittel starke Abwitterungsspuren zeigt. Darüber folgt eine Rollwerktafel mit der achtzeiligen Inschrift (B). Im Bogenfeld ist ein schlafender Putto dargestellt, der den rechten Arm auf einen Totenschädel stützt und in der Linken eine Sanduhr hält. Rechts von ihm ist die Devise (A) angebracht.

Geschlecht, Alter, Familienstand:

weibliche Person(en) · Ehepaar · männliche Person(en) · Familie · Kind(er)

Stand:

Bürger

Enthaltene Wappen:

Zwengel1);

Bernhold2)


  1. Schräggelegte Schmiedezange, der Figur nach oben begleitet von zwei Rosetten. Zur Schmiedezange vgl. Azzola / Bormuth, Handwerkszeichen der Hufschmiede 570.
  2. Geteilt, oben ein wachsender gekrönter Löwe. Die Identifizierung des Wappens und die richtige Lesung des Namens verdanke ich Herrn Dr. Harald Drös, Heidelberg.

Dargestellte Personen:

Kaiserlicher Notar und Stadtschreiber Johann Peter Zwengel, seine Frau Ursula von Bernhold und seine drei Kinder.

Die Jahreszahl 1576 bezieht sich offenbar auf die Errichtung des Epitaphs durch die Geschwister und Verwandten der Familie Johann Peter Zwengels.3) Wann er, seine Frau und ihre drei Kinder starben, geht aus der Inschrift nicht hervor. Vermutlich liegt aber kein großer Zeitraum zwischen dem Tod Johann Peter Zwengels und der Errichtung des Epitaphs.


  1. Die Angabe bei Herchenröder, Kunstdenkmäler Dieburg, S. 127, das Epitaph sei 1676 errichtet worden, beruht offenbar auf einem Lesefehler.

Sonstiges:

Deutsche Reimverse (C).

Inschrift

Umschrift:

A -- VIVE MEMOR / LOETHI FVGIT / HORA

B -- Zw christliebendem angedencken weÿlandt des Ehrnhafften / vnd Fürachtbarn Johann peter zwengels Khaÿserlichen Notarien vnd / Stattschreibers alhie auch Edlen Ehrentugentreichen Ursulae von / Bernholdt seiner Ehlichen Hausfrawen vnd deren lieben Kindern Viti / Balthasar vnd Veronicen welche allesampt im Herren alhie / ruhendt Christsellger vfferstehung zum ewigen Leben erwarten / Ist gegenwertiges Epitaphium von deroselben Geschwisterigen vnd nechsten / anuerwandten allhie vff vnd angestelt worden Anno Domini 1576

C -- Aus Gottes wort deine sterblicheit

O menschen kindt bedenck allzeÿt

Glaubensgwisz durch christum seeligkeÿt

Such ende mit buesfertigkeÿt:

Dann dieses leben wie Blümlein zart

Hinfällig schnell menschlicher art

Dessn wir Ehe[Leu]d mit kindern klein

Desn ge[nan]dt [all]s a[ug]enschein

Ruhen alhie [....] in gotts barmherzigkheÿt

[....] standes gebirtig [. . .]kheÿt

[. . .]heÿt

[. . .]

Übersetzung:

(A) Lebe eingedenk des Todes, die Stunde flieht.

Schrift:

Fraktur. Kapitalis (A)

Nachweise

Literatur:

Sachbegriffe:

Wappen · Männer · Frauen · Ehepaare · Kinder · Bürger · Familien

Wappen:

Zwengel · Bernhold

Bearbeitung:

Die Inschriften der Stadt Darmstadt und der Landkreise Darmstadt-Dieburg und Groß-Gerau. Gesammelt und bearbeitet von Sebastian Scholz (Die Deutschen Inschriften 49), 1999, S. Nr. 230.

Zitierweise
„Johann Peter Zwengel und Familie 1576, Groß-Umstadt“, in: Grabdenkmäler <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/gdm/id/88> (Stand: 6.3.2018)