Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Grabdenkmäler

Übersichtskarte Hessen

Friedrich III. und Wilhelm von Rüdesheim 1311/1324 und 1333, Eberbach

Eberbach · Gem. Eltville am Rhein · Rheingau-Taunus-Kreis | Historisches Ortslexikon
Standort | Merkmale | Beschreibung | Inschrift | Nachweise | Zitierweise
Standort

Standort:

Eberbach

Angaben zum Standort:

Im Kreuzgang.

Heutiger Aufbewahrungsort:

Kloster Eberbach

Merkmale

Datierung:

1311 (23. Februar); 1324 (15. Oktober) (Anonym, Bär) oder 1333 (30. September) (Helwich)

Typ:

Grabinschrift

Erhaltung:

verloren

Beschreibung

Beschreibung:

1614 erstmals überliefert, zwei Wappen, sonstige Gestaltung unbekannt. Nach Helwich (A) und Bär (B).

Geschlecht, Alter, Familienstand:

männliche Person(en)

Stand:

Adlige

Enthaltene Wappen:

? (leer), Korpenhen? von Rüdesheim (unter Schildhaupt? sechs Lilien 3:2:1, im Schildhaupt rechts ein Stern).

Dargestellte Personen:

Ritter Friedrich III. (A) und Wilhelm von Rüdesheim (B) genannt Korpenhen.

Bei dem früher Verstorbenen dürfte es sich um Friedrich III. von Rüdesheim gehandelt haben, Sohn Friedrichs I. von Rüdesheim und der Gertrud von Wunnenberg.2) Seine beiden Brüder waren Konrad III. Senior, der mit seiner Gattin Gisela (+ 1334), Tochter Gerhards II. Kämmerer von Worms3), 1332 seine letzte Ruhe in Eberbach fand, sowie der noch vor 1312 verstorbene Wilhelm II. von Rüdesheim.

Der im Grab Friedrichs nachbestattete Wilhelm gilt als Sohn eben dieses Wilhelm II.4) Die Textüberlieferungen von Helwich einerseits und dem Anonymus und Pater Bär andererseits weichen für die Inschrift B erheblich voneinander ab, nämlich im Datum und im Familiennamen. Da weder der Anonymus noch Bär eine weitere Grabinschrift eines Wilhelm überliefern, darf man von der Richtigkeit der Beobachtung Helwichs ausgehen, daß die beiden Inschriften auf einem Stein standen; die Unterschiede müssen daher auf Verlesungen bzw. auf Unterschlagung von nicht erkannten Textpartien beruhen, so daß etwa der Familienname Korpenhen de Rudesheim oder Rudesheim dictus Korpenhen gelautet haben könnte. Die Abweichungen zu Kordechan in der Inschrift A und in den Todesdaten für Wilhelm sind mangels entsprechender Zeugnisse nicht aufzuklären. Die Einordnung der beiden Verstorbenen in die Familie der von Rüdesheim beruht auf dem in dieser Familie in vielen Varianten geführten Lilienwappen und der Lesung Helwichs, der offenbar diesen Sachverhalt trotz des in seiner Handschrift nicht ausgefüllten Wappenbildes erkannt hatte.


  1. Möller, Stammtafeln AF I Taf. XXXII.
  2. Er war Begründer der Gerhardischen wie auch der Dalbergischen Hauptlinie, verheiratet mit Mechthild, Tochter Giselbert Fuchs' von Rüdesheim, die 1319 starb und wie ihr 1297 verstorbener Ehemann im Wormser St. Martinsstift beigesetzt wurde, vgl. DI 29 (Worms) Nr. 61.
  3. Möller, Stammtafeln AF I Taf. XXXII. Wilhelms Mutter Clementia und ihre Söhne Friedrich, Wilhelm und Konrad vermachten dem Kloster Eberbach 1314 eine Kornrente für den Fall ihres unbeerbten Todes, s. Oidtman, Die adeligen Geschlechter 269. Bodmann l, 350 zählte Wilhelm zu den Winter von Rüdesheim mit Hinweis auf sein zerstörtes Wappen im verglasten Eberbacher Kreuzgang. Danach erwähnt auch Rhein. Antiquarius II 10, 479 den Grabstein und das Glasfenster in Eberbach.
Inschrift

Umschrift:

A Anno domini m ccc xi vii kalendas marcii obiit Fridericus dictus Kordechan miles.

B [Anno domini] m ccc xxiiii idibus octobris obiit Wilhelmus miles de Korpenhen.

Nachweise

Literatur:

  • Helwich, Syntagma 183
  • Anonymus ed. Roth, Geschichtsquellen III 86
  • Bär, Epitaphiensammlung fol. 3
  • Würdtwein, Epitaphienbuch 240
  • Roth, Geschichtsquellen III 272
  • Beitr. Gesch. Erzstift 27

Sachbegriffe:

Wappen · Männer · Ritter

Wappen:

Rüdesheim

Bearbeitung:

Die Inschriften des Rheingau-Taunus-Kreises. Gesammelt und bearbeitet von Yvonne Monsees (Die Deutschen Inschriften 43), 1997, S. 28, Nr. 19.

Zitierweise
„Friedrich III. und Wilhelm von Rüdesheim 1311/1324 und 1333, Eberbach“, in: Grabdenkmäler <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/gdm/id/1765> (Stand: 27.2.2006)