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Grabdenkmäler

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Agnes Schenkin von Erbach, geborene von Breuberg 1304, Steinbach

Steinbach · Gem. Michelstadt · Odenwaldkreis | Historisches Ortslexikon
Standort | Merkmale | Beschreibung | Inschrift | Nachweise | Zitierweise
Standort

Standort:

Steinbach

Angaben zum Standort:

Die Platte befand sich ursprünglich im Kloster Steinbach und wurde zu Anfang des 19. Jahrhunderts unter Graf Franz I. von Erbach in das Schloß Erbach gebracht, wo sie in der Einhardskapelle aufgestellt ist.

Heutiger Aufbewahrungsort:

Erbach, Schloss

Merkmale

Datierung:

1304

Typ:

Grabplatte

Material:

roter Sandstein

Erhaltung:

erhalten

Größe:

71 x 218 cm (B x H)

Größe der Buchstaben:

5 cm

Beschreibung

Beschreibung:

In dem kastenförmig eingetieften Feld steht unter einem Fries aus zwei Pässen und einer Rosette die Figur der Verstorbenen, deren schleierbedecktes Haupt auf einem Kissen ruht. Ihr Kleid ist auf der Brust mit einem sternförmigen Fürspan verziert, der hier das Wappenbild vertritt. In höfisch modischer Geste ruht ihre rechte Hand in der Schnur ihres Mantels, während ihre Linke denselben hochrafft. Die Inschrift läuft auf dem Rand um. Als Worttrenner dienen Punkte und drei Trauben an einem Stiel. Von der linken Leiste ist die untere Hälfte abgeschlagen, wodurch Schriftverlust eingetreten ist. Die übrigen Teile der Inschrift sind nur leicht beschädigt.

Darstellung:

figürlich

Geschlecht, Alter, Familienstand:

weibliche Person(en)

Stand:

Adlige

Dargestellte Personen:

Agnes Schenkin von Erbach, geborene von Breuberg.

Die Figur der Agnes zeigt im Standmotiv sowie beim Mantel, Fürspan und Kissen deutliche Gemeinsamkeiten mit jener auf der Grabplatte des 1296 verstorbenen Johannes Schenk von Erbach. Zudem weist die Inschrift dieselben auffälligen Worttrenner in Form eines Stiels mit drei Trauben auf. Die beiden Platten dürften somit aus der gleichen Werkstatt stammen.

Agnes entstammte der Ehe Eberhards Reiz von Breuberg mit Mechtild von Büdingen und war mit Eberhard V. Schenk von Erbach verheiratet.

Inschrift

Umschrift:

+ ANNO · DOM[I]/NI · MILLESIMO · C · C · C · [I · I] · I · I · QVA(R)TA · IDVS · IVNII · / O(BIIT) · AGNE[S / CONIVX · EBERHARDI · PINC]ERNA · DE · ER[B]ACH

Übersetzung:

Im Jahre des Herrn 1304, am vierten Tag vor den Iden des Juni (10. Juni) starb Agnes, Gemahlin Eberhards Schenk von Erbach.

Schrift:

Gotische Majuskel

Nachweise

Literatur:

  • Gabelkover, Kollektaneen 448
  • Schneider, Historie 26f. und Taf. I,5
  • Luck, Historische Genealogie 7, Nr. 6 (f)
  • Grabinschriften des Hauses Erbach (HStAD E 12, Nr. 72/1)
  • Schaefer, Kdm. 59
  • Beeh-Lustenberger, Grabdenkmäler 275f., Nr. II,6 mit Abb. Taf. 123.

Bearbeitung:

Die Inschriften des Odenwaldkreises. Gesammelt und bearbeitet von Sebastian Scholz (Die Deutschen Inschriften 63), 2005, S. 14 f., Nr. 11.

Zitierweise
„Agnes Schenkin von Erbach, geborene von Breuberg 1304, Steinbach“, in: Grabdenkmäler <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/gdm/id/146> (Stand: 8.3.2006)