Grabdenkmäler
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Hans Caspar von Rolshausen 1587, Salzböden
- Salzböden · Gem. Lollar · Landkreis Gießen | Historisches Ortslexikon
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Standort:
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Gebäude / Areal:
Salzböden, Evangelische Kirche.
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Heutiger Aufbewahrungsort:
Salzböden, Evangelische Kirche.
In die Nordwand des Chores eingelassen.
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Datierung:
17. Dezember 1587
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Typ:
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Material:
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Erhaltung:
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Größe:
56.5 x 117 cm (B x H)
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Beschreibung:
Die dargestellte Figur ist 55,5 cm hoch.
Die drei in der Salzbödener Kirche nebeneinander angebrachten Epitaphien dreier 1582, 1585 und 1587 verstorbener Kinder aus der Familie von Rolshausen folgen in Rahmung und figürlicher Darstellung einem Grundtypus, der ihre Zusammengehörigkeit sofort erkennen lässt. Sie wurden sicherlich von ein und demselben Bildhauer gearbeitet. Es sind jeweils auf die Einzelfigur bezogene, umrahmende Architekturformen zu erkennen, wobei Sockel, Figurenfeld und oberer Abschluß eine Einheit bilden. Je ein Viertel der Gesamthöhe kommt Sockel und Giebel zu, zwei Viertel dem Bild der Verstorbenen.
Der Sockel dient der Aufnahme der inschriftlichen Angaben zu den Verstorbenen (A). Die beidseitige Umgrenzung wird von reliefartig ausgearbeiteten Löwenköpfen mit durch das Maul geführten Ringen bestimmt. Sie erinnern an Löwenkopf-Appliken mittelalterlicher Bronzetüren, welche als Türzieher dienten. Die seitlichen Pilaster des Figurenfeldes haben eingeritzte Schmuckmotive und je zwei Wappenschilde, Basen und Kapitelle. Sie umgeben die frontalstehenden, mit aneinander gelegten Händen dargestellten Verstorbenen und tragen das abschließende Giebelfeld mit einer inschriftlichen Anrufung Gottes (B). In Anlehnung an die Architekturformen der Zeit bilden symmetrisch angelegte Voluten die Bekrönung des Ganzen.
Das vorliegende rechte der drei Epitaphien zeigt die Figur eines Knaben. Standfläche und Kleidung sind detailreich und plastisch differenziert angelegt. Er ist nach der spanischen Mode gekleidet, welche sich im Gefolge der spanischen Hoftracht um die Mitte des 16. Jahrhunderts durchsetzte und dunkle Farben, auch schwarz, bevorzugte. Es werden lange Strümpfe und Oberschenkelhosen getragen, ein Hemd mit Halskrause und ein kurzer, capeartiger Schultermantel mit Stehkragen.
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Darstellung:
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Geschlecht, Alter, Familienstand:
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Stand:
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Enthaltene Wappen:
Vier Wappenschilde: links oben von Rolshausen (zwei gekreuzte Spaten = Vater), rechts oben von Buseck (Widderkopf = Mutter), links unten von Ehringshausen (gespalten, links zwei Balken, rechts halber Adler = Vaters Mutter) und rechts unten Schenk zu Schweinsberg (geteilt, oben schreitender Löwe, unten vier Rauten 3:1 = Mutters Mutter).
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Dargestellte Personen:
Hans Caspar von Rolshausen, ein Kind des Johann Caspar von Rolshausen und seiner ersten Frau Margaretha geb. von Buseck, verstorben am 17. Dezember 1587.
In der Kirche zu Salzböden haben sich außerdem ein Doppel-Epitaph für den Vater und seine zweite Frau Anna Catharina geb. von Nordeck zur Rabenau, die Grabplatte der Mutter Margaretha sowie zwei Epitaphien für die Geschwister Hans Caspars namens Anna und Maria erhalten.
- Inschrift ↑
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Umschrift:
A:
An(n)o 1587 den /
17 dec(ember) starb das /
Edell Kindle Hans /
Casbar v(on) Roltzh(ausen)
B:
O /
gott Erbarm /
Dich Meiner
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Kommentar:
Das "O" zu Beginn von Inschrift B könnte auch lediglich ein Ornament sein.
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Schrift:
- Nachweise ↑
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Personen:
Rolshausen, Johann Caspar von · Rolshausen, Margaretha von, geb. von Buseck · Buseck, Margaretha von, verheiratete von Rolshausen · Rolshausen, Anna Catharina von, geb. von Nordeck zur Rabenau · Nordeck zur Rabenau, Anna Catharina von, verheiratete von Rolshausen · Rolshausen, Maria (Merge) von · Rolshausen, Anna (Enge) von
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Sachbegriffe:
Wappen · Löwenköpfe · Voluten · Volutengiebel · Mode, spanische · Tracht, spanische · Spanische Mode · Oberschenkelhosen · Strümpfe · Rüschenkragen · Farbfassungen · Fassungen, farbige · Kinder · Adlige
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Wappen:
Rolshausen · Buseck · Ehringshausen · Schenk zu Schweinsberg
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Bearbeitung:
Christa Benedum, Gießen, und Andreas Schmidt, HLGL
- Zitierweise ↑
- „Hans Caspar von Rolshausen 1587, Salzböden“, in: Grabdenkmäler <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/gdm/id/963> (Stand: 18.10.2007)