Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Jüdische Grabstätten

Spier, Isaak (I) (1870) – Neustadt (bei Marburg)

Grab Nr. 23, Neustadt (bei Marburg), Jüdischer Friedhof, Gemarkung Neustadt (Hessen), Stadt | Historisches Ortslexikon
Äußere Merkmale | Inschrift | Verstorbene(r) | Indizes | Nachweise | Zitierweise
Äußere Merkmale

Material:

Sandstein

Größe:

73 x 113 x 12 cm (B x H x T)

Platzierung:

stehend

Inschrift

Sprache der Vorderseite:

hebräisch

Übertragung:

Text Vorderseite

Hebräische Transkription der Inschrift

Zoom Symbol

(Übersetzung der hebräischen Inschrift:)

Hier ruht

ein aufrichtiger Mann, Herr Isaak,

Sohn des Jechiel Spier.

Er starb am 19. Adar I

[5] 530 n.d.k.Z. (= 16.3.1770)*. Seine Seele sei eingebunden im Bunde des Lebens.

---

* Hier liegt, wie bei den Grabnummern 21 und 22 auch, bezüglich des

Todesjahres ein Fehler des Steinmetzen vor, zumal es im Jahr 5530 keine Monate

Adar I und II gab. Es muss zweifellos richtig heißen: gestorben am 19. Adar I

5630 = 20.2.1870.

Verstorbene(r)

Personendetails:

  1. Spier, Isaak (I)

    Geburtstag

    10.5.1810

    Sterbetag

    19.2.1870

    Geschlecht

    männlich

    Herkunftsort

    Momberg

    Wohnort

    Momberg

    Beruf

    Bäcker · Seifensieder

Anmerkungen:

Herr Isaak, Sohn des Jechiel Spier, laut Inschrift gestorben am 19. Adar I 5530 = 16.03.1770. Da der Friedhof Neustadt erstmals am 20.06.1830 belegt wurde (vgl. dazu HHStAW, Abt. 365, Nr. 630 zu 1830 Juni 18), ist dieses Datum unmöglich. Der Steinmetz muss sich in der Jahreszahl um ein Jahrhundert geirrt und den 19. Adar I 5630 = 20.02.1870 gemeint haben, wie der folgende Eintrag des Sterberegisters beweist.

Laut Sterberegister: Isaak (Isaac) Spier, Bäcker zu Momberg, Sohn des Michael (Michel) Spier und der Sprinz, gestorben am 19.02.1870 im Alter von 61 Jahren (HHStAW, Abt. 365, Nr. 609).

---

Nach einem wohl Anfang des 19. Jahrhunderts angelegten und etliche Jahre fortgeführten Verzeichnis der männlichen Juden in Neustadt und Momberg wurde Isaak Spier, wohnhaft in Momberg, Sohn des Michael Spier, von Beruf Seifensieder, am 10.05.1810 in Momberg geboren (HHStAW, Abt. 365, Nr. 631).

Am 27.06.1838 heiratete er, damals 28 Jahre alt und Seifensieder, Giedel geb. Bachrach [Grabnummer 68] aus Frielendorf; im Trauungseintrag wurde der Name Spier (Schbier) irrtümlich in Speier geändert (HHStAW, Abt. 365, Nr. 629).

Zum Grabstein der Mutter Sprinz Spier, die auch eine geborene Spier gewesen sein soll, siehe die Grabnummer 3.

Zur Familie vgl. auch Schneider, Alfred: Die jüdischen Familien im ehemaligen Kreise Kirchhain, Amöneburg 2006, S. 145 mit weiteren Angaben.

Indizes

Personen:

Isaak, Sohn des Jechiel (= Isaak Spier (I), Momberg) · Spier, Michael (I) · Spier, Sprinz geborene Spier · Spier, Giedel geborene Bachrach · Bachrach, Giedel verheiratete Spier

Orte:

Frielendorf · Momberg

Sachbegriffe:

Bäcker · Seifensieder · Herren

Nachweise

Bearbeitung:

C. Wiesner 2002, ergänzt von Andreas Schmidt (HLGL) 2009

Bildnachweise:

Schwarz-Weiß-Aufnahme aus dem Jahr 1990.

Fotos:

Zitierweise
„Spier, Isaak (I) (1870) – Neustadt (bei Marburg)“, in: Jüdische Grabstätten <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/juf/id/5302> (Stand: 5.6.2012)