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Grabdenkmäler

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Philipp Bender und seine zwei Töchter 1635, Gießen

Gießen · Gem. Gießen · Landkreis Gießen | Historisches Ortslexikon
Standort | Merkmale | Beschreibung | Inschrift | Nachweise | Zitierweise
Standort

Standort:

Gießen

Gebäude / Areal:

Gießen, Alter Friedhof (Licher Straße).

Heutiger Aufbewahrungsort:

Gießen, Alter Friedhof (Licher Straße).

Außen an der Ostwand der Friedhofskapelle.

Merkmale

Datierung:

2. September 1635

Typ:

Grabstein

Material:

heller Sandstein

Erhaltung:

erhalten

Beschreibung

Beschreibung:

Die Inschrift des relativ einfachen Grabsteins nimmt gut zwei Drittel des hochrechteckigen Hauptfeldes ein, welches in nahezu halbrundbogigem Abschlußteil einen geflügelten Totenkopf (nicht etwa Engelskopf!) aufweist. Die glatt abgearbeitete Sockelpartie diente zur freien Aufstellung des Steines über dem Grab.

Der Totenkopf wird frontal gezeigt und ist, wie auch die Flügel, etwas summarisch ausgearbeitet, dazu kommen Verwitterungen. Die Vorstellung eines geflügelten Todes dürfte aus der italienischen Kunst stammen. In nachmittelalterlicher Zeit fand diese Darstellung auch im Norden Eingang und war zur Zeit des Barock besonders beliebt (Anm. 1).

Die vermutlich ebenfalls bearbeitete Rückseite des Steines ist nicht zugänglich.

Anm. 1: C. Graepler, Der Bildhauer Johann Friedrich Sommer in Marburg, 1992, S. 24, Abb. 4, Text S. 31. Es handelt sich um das Grabmonument für Graf Johann Friedrich und Gräfin Benigna zu Solms-Laubach, 1714 in Auftrag gegeben. Der geflügelte Totenkopf schließt hier das Inschriftfeld nach oben ab.

Geschlecht, Alter, Familienstand:

männliche Person(en) · Kind(er)

Stand:

Bürger

Dargestellte Personen:

Philipp(us) Bender, gestorben am 2. September 1635 im Alter von 44 Jahren, und seine beiden Töchter Maria Magdalena und Ursula. Den Grabstein ließ seine Frau Margaretha setzen.

Nach Stumpf (s. Literatur) stammte Philipp Bender, genannt Sergeant, aus Lützellinden, starb an der Pest und wurde am 4. September 1635 beerdigt. Aus der vor 1622 geschlossenen Ehe mit Margaretha, deren Geburtsname unbekannt ist, gingen mindestens 7 Kinder hervor, darunter die oben genannten Töchter a) Magdalena Maria (bzw. Maria Magdalena), getauft am 24. August 1622, gestorben unbekannt, und b) Ursula, getauft am 15. Februar 1629, gestorben an der Pest und begraben am 22. September 1635.

Inschrift

Umschrift:

AN(N)O 1635 · DEN · 2 · SEPT(EMBER) · /

IST DER EHRNHAFFTE UND /

VOHRGEACHTE PHILIPPUS /

BENDER INN GOTT SEHLIG /

ENTSCHLAFFEN SEINES ALTERS /

44 · IAHR WIE AUCH 2 · TÖCH,, /

TER MARIA MAGDALE(N)A UND VRSULA /

DENE(N) GOTT GNEDIG SEYE /

DIESEN GRABSTEI(N) HAT IH(M) /

SEINE LIEBE HAUSFRAU /

MARGRETHA MACHE(N) LASEN ·

Schrift:

Kapitalis

Nachweise

Personen:

Bender, Margaretha, geb. NN

Orte:

Lützellinden

Sachbegriffe:

Totenschädel · Totenköpfe · Totenschädel, geflügelte · Totenköpfe, geflügelte · Männer · Kinder · Bürger

Bearbeitung:

Andreas Schmidt, HLGL

Zitierweise
„Philipp Bender und seine zwei Töchter 1635, Gießen“, in: Grabdenkmäler <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/gdm/id/1003> (Stand: 13.6.2008)