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Grabdenkmäler

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Johann Georg von Bicken zum Hain 1608, Eltville

Eltville · Gem. Eltville am Rhein · Rheingau-Taunus-Kreis | Historisches Ortslexikon
Standort | Merkmale | Beschreibung | Inschrift | Nachweise | Zitierweise
Standort

Standort:

Eltville

Gebäude / Areal:

Eltville, Katholische Pfarrkirche St. Peter und Paul

Angaben zum Standort:

Ehemals in der Nähe des Michaelsaltars angebracht, Epitaph 1942 verlorengegangen.

Merkmale

Datierung:

1608

Typ:

Epitaph

Material:

schwarzer Basalt

Erhaltung:

teilweise erhalten

Größe:

75 x 29.5 cm (B x H)

Größe der Buchstaben:

1,5-2 cm

Beschreibung

Beschreibung:

Inschriftstein als Fragment des verlorenen Epitaphs.

Querreckteckiger Stein mit abgerundeten Ecken; im schlichten Feld die Grabinschrift in vergoldeten Buchstaben. Erste Zeile Chronogramm mit Todesdatum. Angabe der verlorenen Wappen (nur Namen) nach Würdtwein.

Geschlecht, Alter, Familienstand:

männliche Person(en)

Stand:

Adlige

Enthaltene Wappen:

Das Epitaph besaß nach Würdtwein 16 Wappen.

Bicken zum Hain - Holzapfel von Fetzberg, Küchenmeister von Gamberg - Braun von Nordeck, Widderstein – Schadnetz, Seinsheim - Rau von Holzhausen, Helfenstein - Schenck von Schweinsberg, Stettenberg – Harstal, Kotzenroth – Gablenz, Eyb - Tham.

Dargestellte Personen:

Johann Georg von Bicken zum Hain

Der Verstorbene wurde unter einer (nicht mehr erhaltenen) Grabplatte beigesetzt. Seine zweite Ehefrau, Stifterin seines von Helwich nicht überlieferten Epitaphs, Maria Agnes Holzapfel von Fetzberg, deren Ahnenprobe ebenfalls auf dem Epitaph angebracht war, war die Tochter des Johann Mang und der Margarethe Braun von Nordeck.

Inschrift

Umschrift:

HODIE. MIHI. CRAS. TIBI ERIT FINIS. / ANNO DOMINI M.DCVIII IPSA OMNIVM SANCTORVM NOBILIS AC / STRENVVS IOANNES GEORGIVS ABICKEN, D(OMI)N(VS) IN HAIN, R(EVERENDISSI)MI • AC IL(VST)R(ISSI)MI • D(O)M(I)NI • D(O)M(I)NI • IOANNIS / SVICARDI ARCHIEP(ISCOP)I • MOGVNTINENSIS, PRINCIP(IS), ELEC(TORIS) A CONSILIIS AC VICE-D(OMI)N(V)S / IN RINGAVIA, AETATIS SVAE ANNO, 68 MORITVR AC (SEX)TO, NOVEMB(RIS), IN ECCLESIA HAC / CVM SVBDITOR(V)M, SVORVM, PLANCTV MAXIMO SEPELITVR IN CVIVS PIAM ME/MORIAM, NOBILISSIMA AC SPECTATISSIMA CONIVNX IPSIVS R(E)L(I)CTA MARIA / AGNEIS HOLTZAPFELIN, AMORIS AC HONORIS ERGO / MONVMENTVM HOC FIERI CVRAVIT CVIVS ANIMA IN S(AN)CT(A) / PAGE R(E)QVIESCAT AMEN.

Übersetzung:

Heute mir, morgen dir wird das Ende sein. Im Jahre des Herrn 1608, am Allerheiligentag (1. November) starb der edle und tüchtige Johannes Georg von Bicken, Herr in Hain, des ehrwürdigsten und erlauchtesten Herrn, Herrn Johann Schweickart, des Mainzer Erzbischofs und Kurfürsten, Rat und Viztum im Rheingau, im Alter von 68 Jahren, und am 6. November wurde er in dieser Kirche unter großer Anteilnahme seiner Untergebenen begraben. Zu dessen frommen Gedächtnis ließ seine edelste und vortrefflichste hinterlassene Ehefrau Maria Agnes Holzapfel aus Liebe und zu seinen Ehren dieses Denkmal errichten. Seine Seele möge in heiligem Frieden ruhen. Amen.

Kommentar:

Das geläufige, mittelalterliche Vergänglichkeitsthema „Was ich heute bin, wirst du morgen sein" wird in dem in Grabinschriften häufig vorkommenden, kurzen Spruch aufgegriffen.

Schrift:

Kapitalis

Nachweise

Literatur:

  • Würdtwein, Epitaphienbuch S. 367 (Wappen).

Sachbegriffe:

Wappen · Männer · Adlige

Wappen:

Bicken zum Hain · Hain, Bicken zum · Holzapfel von Fetzberg · Fetzberg, Holzapfel von · Küchenmeister von Gamberg · Gamberg, Küchenmeister von · Braun von Nordeck · Nordeck, Braun von · Widderstein · Schadnetz · Seinsheim · Rau von Holzhausen · Holzhausen, Rau von · Helfenstein · Schenck zu Schweinsberg · Schweinsberg, Schenk zu · Stettenberg · Harstal · Kotzenroth · Gablenz · Eyb · Tham

Bearbeitung:

Die Inschriften des Rheingau-Taunus-Kreises. Gesammelt und bearbeitet von Yvonne Monsees (Die Deutschen Inschriften 43), 1997, S. 439 f., Nr. 551.

Zitierweise
„Johann Georg von Bicken zum Hain 1608, Eltville“, in: Grabdenkmäler <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/gdm/id/2061> (Stand: 19.4.2006)