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Grabdenkmäler

Übersichtskarte Hessen

N.N. von Praunheim-Sachsenhausen 1521?, Babenhausen

Babenhausen · Gem. Babenhausen · Landkreis Darmstadt-Dieburg | Historisches Ortslexikon
Standort | Merkmale | Beschreibung | Inschrift | Nachweise | Zitierweise
Standort

Standort:

Babenhausen

Gebäude / Areal:

Babenhausen, Bauhof, aus Evangelischer Kirche

Angaben zum Standort:

Das Fragment wurde 1992 bei der Aushebung einer Baugrube an der Fahrstraße am Standort des ehemaligen Spritzenhauses aufgefunden.

Merkmale

Datierung:

1521 (?)

Typ:

Grabplatte

Material:

roter Sandstein

Erhaltung:

teilweise erhalten

Größe:

47 x 83 cm (B x H)

Größe der Buchstaben:

6,5 cm

Beschreibung

Beschreibung:

Von der Platte aus rotem Sandstein ist nur noch ein Teil der unteren und der linken Leiste sowie ein Stück des Feldes vorhanden. Auf letzterem ist noch der Rest eines Wappens zu sehen. Der einzige noch erkennbare Worttrenner ist ein Quadrangel.

Die Verwendung der deutschen Sprache und die voll entwickelte, im Vierlinienschema geschriebene Minuskel lassen eine Einordnung der Grabplatte in das letzte Drittel des 15. Jahrhunderts zu, wobei sich aber auch die ersten 20 Jahre des 16. Jahrhunderts nicht ausschließen lassen.

Geschlecht, Alter, Familienstand:

männliche Person(en)

Stand:

Adlige

Enthaltene Wappen:

Praunheim-Sachsenhausen1).


  1. Ein Balken, darauf ein Dreiberg, aus dem drei Stiele mit je einer Blüte zwischen zwei Blättern wachsen. Das Schildbild kommt auch ohne den Dreiberg vor. Von dem beschädigten Wappen ist noch ein Teil des Balkens und darüber ein Stück des Dreibergs mit Stiel, Blüte und Blättern zu sehen.

Dargestellte Personen:

Angehöriger der Familie Praunheim-Sachsenhausen.

Nach Ausweis des noch gut identifizierbaren Wappens muß es sich bei dem Verstorbenen um einen Angehörigen der Familie Praunheim-Sachsenhausen handeln, der laut der Inschrift den Beinamen krick trug. In der Stammtafel Praunheim läßt sich nur eine Person mit diesem Beinamen nachweisen, nämlich Conrad, der Sohn des Dam von Praunheim und der Anna Krieg von Altheim.4) Den Beinamen erhielt Conrad also über die Mutter. Humbracht hat Conrad nur für 1474 nachgewiesen und gibt an, er sei 1521 im Elsaß gestorben. Sollte diese Angabe richtig sein, kann das Grabplattenfragment kaum zu ihm gehören. Allerdings hätte Conrad über die Familie seiner Mutter gute Verbindungen zu Babenhausen gehabt, da sowohl der Vater Annas, Conrad Krieg von Altheim, als auch sein gleichnamiger Sohn als Amtmänner in Babenhausen wirkten.5) Auf diese Weise wäre die Bestattung Conrads von Praunheim in der Babenhausener Kirche erklärlich. Die derzeitige Forschungslage läßt aber keine endgültige Antwort in der Identifizierungsfrage zu.


  1. Humbracht, Stammtafeln 90.
  2. Möller, Genealogische Beiträge 133; Martin 16.
Inschrift

Umschrift:

[. . .] · den / m[an] nendt krick [. . .]

Schrift:

Gotische Minuskel

Nachweise

Literatur:

  • Martin, Babenhäuser Grabsteinfunde 16 mit Abb. 1

Sachbegriffe:

Wappen · Adlige · Männer

Wappen:

Praunheim-Sachsenhausen · Sachsenhausen, Praunheim-

Bearbeitung:

Die Inschriften der Stadt Darmstadt und der Landkreise Darmstadt-Dieburg und Groß-Gerau. Gesammelt und bearbeitet von Sebastian Scholz (Die Deutschen Inschriften 49), 1999, S. 100 f., Nr. 149.

Zitierweise
„N.N. von Praunheim-Sachsenhausen 1521?, Babenhausen“, in: Grabdenkmäler <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/gdm/id/48> (Stand: 4.4.2006)