Historisches Ortslexikon
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Kurfürstentum Hessen 1840-1861 – 48. Treisbach / 59. Caldern
Weitere Informationen
Engelbach
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Stadtteil · 300 m über NN
Gemeinde Biedenkopf, Landkreis Marburg-Biedenkopf - Siedlung ↑
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Ortstyp:
Dorf
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Lagebezug:
5,5 km nordöstlich Biedenkopf
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Lage und Verkehrslage:
Zweigliedriges Dorf beiderseits des gleichnamigen Bachlaufs
Hauptkomplex als geschlossene Siedlung mit regellosem Grundriss in Talmündungslage am linken Bachufer
Jenseits des Engelbachs vorwiegend einzeilige Reihensiedlung in hangparalleler Ausrichtung
Straße Dexbach - Treisbach
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Siedlungsentwicklung:
Umlegung: 1955/57
Älteste Gemarkungskarte: 1842
In der Gemeinde: Wüstung Albertshausen, Wüstung Pferdsbach
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Historische Namensformen:
- Engelenbach, de (um 1230) [XIII] (Klosterarchive 5: Kloster Haina, Band 1 Nr. 55)
- Engelnbach (1317)
- Engilnbach (1358)
- Ingelnbach (ca. 1528)
- Engelbach (1677)
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Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:
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Koordinaten:
Gauß-Krüger: 3472622, 5643301
UTM: 32 U 472559 5641484
WGS84: 50.92434° N, 8.609562° O OpenLayers - Statistik ↑
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Ortskennziffer:
534004050
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Flächennutzungsstatistik:
- 1854 (Morgen): 3378, davon 1045 Acker (= 30.94 %), 336 Wiesen (= 9.95 %), 1907 Wald (= 56.45 %)
- 1885 (Hektar): 844, davon 208 Ackerland (= 24.64 %), 84 Wiesen (= 9.95 %), 501 Holz (= 59.36 %)
- 1961 (Hektar): 844, davon 502 Wald (= 59.48 %)
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Einwohnerstatistik:
- 1577: 24 Hausgesesse
- 1630: 21 Hausgesesse (errechnet)
- 1630: 5 zweispännige, 9 einspännige Ackerländer, 7 Einläufige, 2 Witwen
- 1677: 20 Hausgründe, 2 Witwen, 13 ledige Personen
- 1742: 43 Haushalte
- 1830: 323 evangelische Einwohner
- 1867 (Erwerbspersonen): keine Angaben
- 1885: 337 evangelisch, 0 katholisch
- 1961 (Erwerbspersonen): 110 Land- und Forstwirtschaft, 80 produzierendes Gewerbe, 7 Handel und Verkehr, 17 Dienstleistungen und sonstiges
- 1961: 350, davon 329 evangelisch (= 94.00 %), 21 katholisch (= 6.00 %)
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Diagramme:
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. - Verfassung ↑
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Verwaltungsbezirk:
- 1465: Amt Biedenkopf
- 1502: Gericht Dexbach
- 1534: Gericht Dautphe
- 1593 und später: Gericht Dexbach im Amt Biedenkopf
- 1821-1832: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Landratsbezirk Battenberg
- 1832: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Biedenkopf
- 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Biedenkopf
- 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Biedenkopf
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Biedenkopf (Umbenennung)
- 1932: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Landkreis Dillenburg
- 1933: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Biedenkopf
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Biedenkopf
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Biedenkopf
- 1968: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Biedenkopf
- 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Marburg-Biedenkopf
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Altkreis:
Biedenkopf
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Gericht:
- 1821: Landgericht Biedenkopf
- 1867: Amtsgericht Biedenkopf
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Gemeindeentwicklung:
Zum 31.12.1971 wurde Engelbach im Zuge der hessischen Gebietsreform als Stadtteil der Stadtgemeinde Biedenkopf eingegliedert.
- Besitz ↑
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Grundherrschaft und Grundbesitzer:
- 1283 überlassen die Grafen von Wittgenstein dem Kloster Caldern einige Güter zu Engelbach. 1301 erwirbt das Kloster weiteren Güterbesitz von Bertrad genannt von Rüdigheim, 1358 Einkünfte aus dem Güterbesitz des Heinrich Großer und dessen Familie, von dem das Kloster schon bislang gewisse Einkünfte erhielt. 1528 verkauft Landgraf Philipp wiederkäuflich dem Hans im Schafstall zu Engelbach das dortige Gut, welches der Käufer früher vom Kloster Caldern als Landsiedel besaß. Im gleichen Jahr verkauft der Landgraf ein ehemalige Klostergut an Paul Bungern und seine Familie. Ferner hat 1577 die Universität Marburg Einkünfte aus dem ehemaligen Besitz des Kloster Caldern in Engelbach. 1301 tragen die von Hohenfels, Riedesel und de Palude ihrem Herrn Ulrich von Hanau Gefalle in Pferdsbach und Engelbach zu Lehen auf. 1317 erwirbt der Deutsche Orden Marburg von dem Marburger Bürger Ludwig von Battenfeld eine Gülte aus Güterbesitz zu Engelbach. 1318 erhält der Deutsche Orden von Linza, Witwe des Bertram, deren Hof zu Engelbach, der ihr vom Orden sodann in Erbpacht zurückgegeben wird. 1577 bezieht der Deutsche Orden in Engelbach Einkünfte aus 2 Gütern. Der Zehnte in Engelbach ist 1339 und 1388 nassau-dillenburgisches Lehen der von Hohenfels - Neubelehnungen bis 1517.
- Kirche und Religion ↑
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Pfarrzugehörigkeit:
1577 und später: nach Dexbach eingepfarrt
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Bekenntniswechsel:
Da Filial von Dexbach, Einführung der Reformation vermutlich ab 1526.
Reformierter Bekenntniswechsel: 1606, 1624 wieder lutherisch
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Kirchliche Mittelbehörden:
15. Jahrhundert: Sendbezirk Kesterburg
- Kultur ↑
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Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):
- Wirtschaft ↑
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Wirtschaft:
Müller zu Engelbach vor 1444 genannt
1573 vom Landgraf in Landsiedelleihe verpachtete Mühle, die 1630 im Eigentum des Müllers ist - sie verfügte damals über 1 Mahlgang
Kupferbergbau 1773 überliefert
Auf ehemalige Köhlerei deuten die Flurnamen Kohlgrube (nordwestlich des Dorfes), Köllegraben (westlich Gemeindegrenze), Körleswiese (südöstlich Engelbach)
Töpfereigewerbe 1830 genannt
- Nachweise ↑
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Literatur:
- Zitierweise ↑
- „Engelbach, Landkreis Marburg-Biedenkopf“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/9471> (Stand: 16.10.2018)