Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Hessische Biografie

Portrait

Georg Philipp von Fabricius
(1632–1709)

Symbol: Anzeigemodus umschalten Symbol: Anzeigemodus umschalten Symbol: Druckansicht

Weitere Informationen

GND-Nummer

1095908561

Fabricius, Georg Philipp von [ID = 1124]

* 8.4.1632 Gießen, † 18.3.1709 Regensburg, evangelisch
Jurist, Rat, Gesandter, Comitialgesandter
Andere Namen | Wirken | Familie | Nachweise | Leben | Zitierweise
Wirken

Werdegang:

  • Studium in Gießen 19.4.1659
  • Reichskurs: In der Leichenpredigt auf seinen Vater Philipp Ludwig Fabricius heißt es, er habe „Weipretum Ludovicum und Georgium Philippum durch Gottes Huelff verschiedene Jahr auff Universitäten gehalten auch eine zeitlang an den Kayserl. Hof geschickt, daß Sie durch Gottes Gnad solche profectus erlangt und also qualificirt und gethan seynd, daß Sie verhoffentlich Gott und dem Vatterland hiernecht nützliche Dienst werden leisten können“
  • Gesandter zum Reichstag in Regensburg: als sein erstes Votum führte er seit 25.3.1674 das der Grafen von Nassau, dann (als letzter) seit 20.2.1676 das der Äbtissin von Andlau, deren Kloster nach der französischen Besetzung unterging, seit 10.7.1678 als Nachfolger für den württembergischen Gesandten Bidembach Comitialgesandter für das Fränkische Grafenkollegium, seit 5.4.1679 führte er zusätzlich das Votum der wetterauischen Grafen
  • vor 1679 Herzoglich Sachsen-Weimarischer Rat
  • seit 2.4.1679 Gesandter für Pfalz-Veldenz und das Wetterauer Grafenkollegium in Regensburg, 1.8.1682-1709 Gesandter auch für Sachsen-Weimar und Sachsen-Weimer-Eisenach
  • 11.11.1686 erhält er als „Fürstlich Waldeckischer Rat“ zusätzlich das Votum des Fürsten Georg Friedrich von Waldeck im Grafenkollegium
  • 1693/94-1695 auch Hessen-Darmstädtischer Gesandter (als „Sachsen-Weimarischer Rat“)
  • 1695-1709 zugleich Gfl. Ostfriesischer Rat und Gesander in Regensburg (als solcher Nachfolger des Schrader-Schwiegersohnes Avemann), übernimmt auch 13.6.1699 das wieder hergestellte Eisenacher Votum
  • 1701 Kaiserlicher Rat
  • begraben Regensburg 24.3.1709 in der Dreieinigkeitskirche, 67 Jahre alt (Grabmal)
  • hinterließ seinem Bruder Weiprecht Ludwig von Fabrice, 1640-1724, Oberappellationsgerichtspräsident in Celle, 100 000 fl Vermögen
Familie

Vater:

Fabricius, Philipp Ludwig, 1599–1666, Hessen-Darmstädtischer Kanzler

Mutter:

Münthen, Martha Maria von, * Aachen 14.11.1604, † Darmstadt 18./24.10.1679, Heirat Aachen 31.10.1628, flüchtete mit ihren Eltern vor den Spaniern zunächst nach Hamburg, dann nach Utrecht, dann wieder nach Aachen und 1627 zu ihrer Halbschwester, die den Kanzler Anton Wolff von Todenwarth geheiratet hatte, nach Darmstadt, Tochter des Cornelius von Münthen, Kaufherr in Aachen, Reichsadel: Wien 14.3.1626, und der Barbara Ruland, diese verheiratet I. mit Gerhard von Beeck

Partner:

  • Stainer, Anna Susanna, * Ödenburg, Ungarn, 26.7.1638, begraben Regensburg, Dreieinigkeitskirche, 17.1.1708, 64 Jahre alt, sie verheiratet I. Ödenburg 18.8.1654 mit Johann Philipp Persius, JUD, sie verheiratet II. Ödenburg 25.1.1660 mit Tobias Sebastian von Praun d.Ä., 1629-1682, JUD, 1660-1682 Reichshofratsagent, vertritt die ernestinischen Häuser, Ostfriesland und Hamburg, Ksl. Rat, Geschäftsträger in Wien, Tochter des Johannes Stainer, Weinhändler in Oedenburg
Nachweise

Literatur:

  • L. v. Lehsten, Die hessischen Reichstagsgesandten 2, 2003, S. 269-273.
  • Trenkle, Theobald, Verzeichnis der im Kirchhof der Dreifaltigkeitskirche in Regensburg beerdigten adeligen und bürgerlichen Personen, in: Heraldisch Genealogische Bll., Jg. 6, 1909, Nr. 9, S. 143
  • Richter, Gregor, Die Vertretung der thüringischen Staaten beim Regensburger Reichstag 1663-1806, in: DBLG 98, 1962, S. 143 mit Verweis auf LHA Weimar, C 177 (Unterlagen der Reichstagsgesandten 1709-1747)
  • Walter Fürnrohr, Gesandtennepotismus auf dem Immerwährenden Reichstag, in: Genealogie, 25. Jg., 1976, S. 168
Zitierweise
„Fabricius, Georg Philipp von“, in: Hessische Biografie <https://www.lagis-hessen.de/pnd/1095908561> (Stand: 28.11.2023)