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KDR 100, TK25 1900 ff.
Urkataster+
Adolfseck
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Herzogtum Nassau 1819 – 40. Wehen

Adolfseck

Stadtteil · 305 m über NN
Gemeinde Bad Schwalbach, Rheingau-Taunus-Kreis 
Siedlung | Statistik | Verfassung | Besitz | Kirche und Religion | Kultur | Wirtschaft | Nachweise | Zitierweise
Siedlung

Ortstyp:

Dorf

Lagebezug:

2 km nordöstlich von Bad Schwalbach

Lage und Verkehrslage:

Zur Burganlage gehörige Siedlung auf einem Felsrücken oberhalb der Aar.

Ersterwähnung:

1356

Historische Namensformen:

  • Adolfsekke (1356)
  • Adolfiseyke (1363)
  • Adolfsecke (1427)
  • Adolfseck (1566)

Bezeichnung der Siedlung:

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:

Burgen und Befestigungen:

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3434319, 5558585
UTM: 32 U 434270 5556802
WGS84: 50.159783° N, 8.079786° O OpenLayers

Statistik

Ortskennziffer:

439002010

Flächennutzungsstatistik:

  • 1885 (Hektar): 222, davon 85 Acker (= 38.29 %), 31 Wiesen (= 13.96 %), 86 Holzungen (= 38.74 %)
  • 1961 (Hektar): 222, davon 98 Wald (= 44.14 %)

Einwohnerstatistik:

  • 1566: 23 nassauische Haushalte
  • 1634: 22 Mannschaften, 4 Witwen, 23 bewohnte, 6 unbewohnte Häuser, eines verfallen
  • 1821: 134
  • 1885: 125, davon 117 evangelisch (= 93.60 %), 8 katholisch (= 6.40 %)
  • 1961: 204, davon 152 evangelisch (= 74.51 %), 47 katholisch (= 23.04 %)
  • 1970: 237
  • um 1700: 69 Einwohner

Diagramme:

Adolfseck: Einwohnerzahlen 1834-1967

Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968.

Verfassung

Verwaltungsbezirk:

  • 1566: Amt Idstein
  • 1787: Fürstentum Nassau-Usingen, Oberamt oder Herrschaft Idstein
  • 1816: Herzogtum Nassau, Amt Langenschwalbach
  • 1849: Herzogtum Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Herzogtum Nassau, Verwaltungsbezirk VI (Kreisamt Langen-Schwalbach)
  • 1854: Herzogtum Nassau, Amt Langenschwalbach
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden,Untertaunuskreis
  • 1968: Regierungsbezirk Darmstadt, Untertaunuskreis
  • 1977: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Rheingau-Taunus-Kreis

Altkreis:

Untertaunuskreis

Gericht:

  • ursprünglich Gericht Breithard
  • bis 1816: Gericht Wehen
  • 1816: Amt Wehen
  • 1817: Amt Langenschwalbach
  • 1849: Justizamt Langenschwalbach
  • 1854: Justiz- und Verwaltungsamt Langenschwalbach
  • 1867: Amtsgericht Langenschwalbach

Herrschaft:

1367 Stadtrechtsverleihung durch Kaiser Karl IV.: Adolffeck ... zu Steten machen sullen (Vogel, Burg Adolfseck, S. 78-79; Regesta Imperii 8, Nr. 4478)

Gemeindeentwicklung:

Am 31.12.1971 zur Stadt Bad Schwalbach.

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer:

  • 1356 belehnt Erzbischof Gerlach von Mainz den Grafen Adolf von Nassau-Idstein mit der Burg Valkenhain bei Schwalbach. Weitere Belehnungen erfolgten 1430, 1435, 1550, 1556, 1559, 1584, 1597 zbd 1647. Nach 1605 und 1612 Auseinandersetzung zwischen Nassau-Weilburg und Mainz, da letzteres Adolfseck als heimgefallenes Lehen betrachtete.
  • 1382 Verpfändung an Marquard Rose von Altweilnau. 1386 Vergleich zwischen den Brüdern Walram und Johann von Nassau-Idstein: Johann behält Adolfseck mit Zubehör so lange, bis er ein Stift oder Bistum bekommt. 1397 Verpfändung an Philipp von Gerhardstein.

Zehntverhältnisse:

1497 verkauft Nassau-Idstein den großen und kleinen Zehnten an Stift Bleidenstadt.

Kirche und Religion

Ortskirchen:

  • Ev. Kirche um 1500 von Engelbert von Nassau-Idstein, Domherr zu Mainz, als Nachfolgebau der Burgkapelle St. Valentin gestiftet

Patrozinien:

  • Valentinus [1506] (Altar in der Burg)

Pfarrzugehörigkeit:

1506 zum Kirchspiel Breithardt, 1594 Filiale von Schwalbach, 1608 von diesem getrennt und bis zur Errichtung der eigenen Pfarrei von Breithardt versorgt. 1620-1818 eigene Pfarrei. 1620: Pfarrort für Born, 1702 für Watzhahn

Bekenntniswechsel:

Einführung der Reformation vermutlich in den 1530er Jahren.

Bei Einführung des reformierten Bekenntnisses in Schwalbach 1608 von Schwalbach losgelöst und bis 1620 von Breithardt versehen.

Kirchliche Mittelbehörden:

1506 zum Archidiakonat des Propstes von St. Peter zu Mainz

Wirtschaft

Mühlen:

1653 herrschaftliche Damm-Mühle

Markt:

1367 Verleihung eines Wochenmarktes

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Adolfseck, Rheingau-Taunus-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/10749> (Stand: 15.8.2023)