Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Historisches Ortslexikon

Eschollbrücken

Stadtteil · 96 m über NN
Gemeinde Pfungstadt, Landkreis Darmstadt-Dieburg 
Siedlung | Statistik | Verfassung | Besitz | Kirche und Religion | Kultur | Wirtschaft | Nachweise | Zitierweise
Siedlung

Ortstyp:

Dorf

Lagebezug:

9 km südwestlich von Darmstadt

Ersterwähnung:

1122

Historische Namensformen:

  • Eschelbruccin, de (1122)
  • Escenebruche, de (1124)
  • Eschilbruccun, de (1127)
  • Eschelbrucken (1188)
  • Eschelbrukken (1209-1211)
  • Eschilbrucke (1312)
  • Esselbrucke (1347)
  • Esselbrukken
  • Eschelbrucken
  • Eschebrucken (1403)
  • Eschelbruicken (1493)
  • Eschelbroicken (1506)
  • Eselbrucken (1513)
  • Eschelbrücken (1662)
  • Eschollbruckhen (1729)

Ortsteile:

  • Eich, Eschollbrücken (seit 31.12.1971)

Burgen und Befestigungen:

  • Südwestlich des Ortes Spuren einer ehemaligen Wasserburg

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3468844, 5519550
UTM: 32 U 468781 5517782
WGS84: 49.81167° N, 8.566085° O OpenLayers

Statistik

Ortskennziffer:

432018020

Flächennutzungsstatistik:

  • 1854 (Morgen): 1478, davon 805 Acker, 480 Wiesen, 106 Wald
  • 1961 (Hektar): 400, davon 0 Wald

Einwohnerstatistik:

  • 1629: 51 Hausgesessene
  • 1829: 530 Einwohner
  • 1961: 1464, davon 1080 evangelisch (= 73.77 %), 353 katholisch (= 24.11 %)
  • 1970: 2158 Einwohner

Diagramme:

Eschollbrücken: Einwohnerzahlen 1834-1967

Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968.

Verfassung

Verwaltungsbezirk:

  • 1787: Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Obere Grafschaft Katzenelnbogen, Oberamt Darmstadt, Amt Pfungstadt
  • 1803: Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Provinz Starkenburg, Amt Pfungstadt
  • 1806: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Amt Pfungstadt
  • 1820: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Amt Pfungstadt
  • 1821: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Landratsbezirk Bensheim
  • 1832: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Bensheim
  • 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Heppenheim
  • 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Darmstadt
  • 1918/19-1934: Volksstaat Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Darmstadt
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Darmstadt
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Darmstadt
  • 1977: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Darmstadt-Dieburg

Altkreis:

Darmstadt

Gericht:

  • Centgericht Pfungstadt
  • 1821: Landgericht Zwingenberg
  • 1839: Landgericht Gernsheim
  • 1853: Landgericht Darmstadt
  • 1879: Amtsgericht Darmstadt II
  • 1932: Amtsgericht Darmstadt

Gemeindeentwicklung:

Am 31.12.1971 Eingliederung der Gemeinde Eich

Am 1.1.1977 zur Stadt Pfungstadt

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer:

  • 1188 und später ist das Kloster Eberbach in Eschollbrücken begütert. 1315 wird Eschollbrücken in einer Aufstellung von Dörfern, die Graf Wilhelm von Katzenelnbogen zinspflichtig sind, genannt. 1319 belehnt Bischof Gottfried von Würzburg den Grafen Wilhelm von Katzenelbogen mit allen Gütern, die er von der Würzburger Kirche zu Lehen trägt, u.a. mit Eschollbrücken. 1468 verkaufen die Brüder Henne und Walter von Buseckalle ihre Rechte dem Grafen Philipp von Katzenelnbogen. 1500 empfängt Wilhelm von Walborn von Konrad von Frankenstein den Teil der Güter, die bisher sein Bruder Hans besessen hatte zu rechtem Erblehen. 1662 werden die Frankensteinischen Lehen derer von Walbrunn an Hessen verkauft.
  • 1447 Würzburgischer Lehnbrief für die Grafen von Katzenelbogen, 1470 für Landgraf Philipp von Hessen.

Zehntverhältnisse:

1333 verkaufen die von Ortenberg den Zehnten an Claus von Scharfenstein.

Ortsadel:

1122

Kirche und Religion

Ortskirchen:

  • 1355 Pfarrer

Patrozinien:

  • Bartholomäus

Patronat:

1416 ist das Patronatsrecht bei den Grafen von Katzenelnbogen.

Diakonische Einrichtung:

Diakonissen des Elisabethenstifts Darmstadt arbeiten in der Gemeindepflege 1923 – 1932 (Angaben basieren auf Mitteilungen des Zentralarchivs der EKHNZA in Darmstadt vom 01.07.2021); Röschen, Beschreibung der evangelischen Pfarreien des Großherzogtum Hessen nennt für 1928 eine Kinderschwester aus dem Elisabethenstift Darmstadt; nach Wegweiser für die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau. Ausgabe von 1954 eine Schwesternstation mit 1, ein Kindergarten mit 1 Kraft

Bekenntniswechsel:

Erster evangelischer Pfarrer: Johannes Vitus 1549-1589

Kirchliche Mittelbehörden:

Archidiakonat St. Viktor in Mainz, Landkapitel Groß-Gerau

Kultur

Schulen:

1587 eigenständiger Lehrer, Peter Bender, unterrichtet für wenige Jahre die Kinder des Ortes, die sonst nach Pfungstadt in die Schule gehen; vermutlich seit den 1630er Jahre ständiges Unterrichtsangebot; zweiklassige Volksschule in zwei älteren Schulhäusern

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):

Wirtschaft

Mühlen:

1465 ist die Mühle zu Eschollbrücken in Pfungstadt gebannt.

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Eschollbrücken, Landkreis Darmstadt-Dieburg“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/13627> (Stand: 8.7.2023)