Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Historisches Ortslexikon

Albshausen

Ortsteil · 295 m über NN
Gemeinde Guxhagen, Schwalm-Eder-Kreis 
Siedlung | Statistik | Verfassung | Besitz | Kirche und Religion | Kultur | Wirtschaft | Nachweise | Zitierweise
Siedlung

Ortstyp:

Dorf

Lagebezug:

7,5 km nordnordwestlich von Melsungen

Lage und Verkehrslage:

Langgezogenes, zeitweise geteiltes Straßendorf mit lockerer Gehöftanordnung entlang der in Nord-Süd-Richtung verlaufenden Nürnberger Straße (ehemals B 83) zwischen dem Südwesthang der Söhre im Osten und einer Fuldaschleife im Westen. Verbindungsstraßen führen nach Guxhagen im Westen.

Ersterwähnung:

(1074-1081)

Siedlungsentwicklung:

Albshausen bestand aus den 1 km voneinander entfernten Teilen Oberalbshausen und Unteralbshausen, die erstmals in einem Register der Pfarreinkommen im Bezirk Rotenburg-Allendorf 1589 getrennt aufgeführt werden (HStAM Bestand 22 a 1 Nr. 329). In der Folge bleibt aber auch die Bezeichnung Albshausen für beide Dörfer gebräuchlich, die ab 1770 (Staatsadresskalender) für rund 100 Jahre als gesonderte Dörfer aufgeführt werden.

1928 erfolgt die Eingemeindung von Teilen des aufgelösten Gutsbezirks Forst Eiterhagen.

Historische Namensformen:

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:

Umlegung der Flur:

1889

Älteste Gemarkungskarte:

1700

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3536205, 5673588
UTM: 32 U 536117 5671758
WGS84: 51.196091° N, 9.516888° O OpenLayers

Statistik

Ortskennziffer:

634008010

Flächennutzungsstatistik:

  • 1885 (Hektar): 328, davon 228 Acker (= 69.51 %), 60 Wiesen (= 18.29 %), 23 Holzungen (= 7.01 %)
  • 1961 (Hektar): 1038, davon 672 Wald (= 64.74 %)

Einwohnerstatistik:

Diagramme:

Albshausen: Einwohnerzahlen 1834-1967

Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968.

Verfassung

Verwaltungsbezirk:

  • 1445: Landgrafschaft Hessen, Amt Melsungen
  • 1585: Landgrafschaft Hessen, Niederhessen, Amt Melsungen
  • 1747: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Unteramt Melsungen
  • 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Melsungen
  • 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Melsungen
  • 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Fulda, Distrikt Kassel, Kanton Körle
  • 1814-1821: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Melsungen
  • 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Melsungen
  • 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Hersfeld
  • 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Melsungen
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Melsungen
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Melsungen
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Melsungen
  • 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Schwalm-Eder-Kreis

Altkreis:

Melsungen

Gericht:

  • vor 1822: Amt Melsungen
  • 1822: Justizamt Melsungen
  • 1867: Amtsgericht Melsungen
  • 1879: Amtsgericht Melsungen

Herrschaft:

1303 belehnen Landgraf Heinrich I. von Hessen, seine Gemahlin Mechthild und ihr Sohn Johann den Ritter Johann Riedesel und seine Erben mit 50 Mark Silber Kasseler Währung aus namentlich genannten Gütern u.a. zu Albshausen.

Gemeindeentwicklung:

Am 1.2.1971 neben anderen Gemeinden als Ortsteil der Gemeinde Guxhagen eingegliedert.

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer:

  • Besitz der Klosters Hasungen in Albshausen wird bereits im 11. Jahrhundert genannt.
  • In der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts werden unter den Erwerbungen des Klosters Breitenau Güter in Albshausen genannnt. 1289 verkauft Arnold, gen. von Wollrode, alle seine Güter in Wollrode, Albshausen und Hagen dem Kloster Breitenau.
  • 1331 verpachtet Kloster Hasungen seine Güter in Albshausen für zehn Jahre an die von Meisenbug zu Landsiedelrecht.

Zehntverhältnisse:

1415 ist der Zehnte in den Händen der von Hundelshaufen

Ortsadel:

1267

Kirche und Religion

Ortskirchen:

  • Kapelle (1328) [HStAM Bestand Urk. 16 Nr. 106]
  • Investition des Leutpriesters (1412)
  • Die Kapelle ging nach Einführung der Reformation unter, über ihre Gestalt und genaue Lage ist nichts bekannt.

Patrozinien:

  • Bartholomäus

Pfarrzugehörigkeit:

Die Kapelle war 1412 mit der Pfarrei Wollrode verbunden.

1585 ist Albshausen Filial von Wollrode. 1872 und 1994 ist es nach Wollrode eingepfarrt.

Patronat:

1232 gibt es eine päpstliche Anordnung zur Untersuchung der Streitigkeiten über das Patronatsrecht in Alboldshausen und Wollrode, das zwei Ritter dem Kloster Breitenau streitig machen [HStAM Bestand Urk. 16 Nr. 9]. Offenbar erhielt das Kloster das Recht, denn 1328 und 1412 ist der Abt von Breitenau Patron, nach Einführung der Reformation dann der Landgraf von Hessen.

Klöster:

  • Papst Gregor IX. hat Abt, Dekan und Scholaster zu St. Marien in Herfod aufgetragen die Differenzen zwischen dem Kloster Breitenau und den Gebrüdern Gottfried und Herold, beide Ritter, über das Patronatsrecht in Alboldshausen und Unolderode zu untersuchen und beizulegen.

Bekenntniswechsel:

Einführung der Reformation in der Landgrafschaft Hessen ab 1526.

Kultur

Schulen:

1910 einklassige Volksschule

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Albshausen, Schwalm-Eder-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/4858> (Stand: 29.3.2022)