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Kurfürstentum Hessen 1840-1861 – 15. Wilhelmshöhe

Weitere Informationen

Mönchehof

Ortsteil · 247 m über NN
Gemeinde Espenau, Landkreis Kassel 
Siedlung | Statistik | Verfassung | Besitz | Kirche und Religion | Kultur | Wirtschaft | Nachweise | Zitierweise
Siedlung

Ortstyp:

Dorf

Lagebezug:

8,5 km nordwestlich von Kassel

Lage und Verkehrslage:

Im Bereich des ehemaligen Grangienhofs Hadebrachtshausen südwestlich der Espe entsteht unter dem neuen Namen Mönchehof seit dem 16. Jahrhundert ein geschlossenes Dorf mit kreisförmigem Grundriss. Um 1900 Wandel der landwirtschaftlich geprägten Siedlungsstruktur durch den Anschluss an die Bahnlinie. Einschneidende Veränderungen erfolgen im Zusammenhang mit der nationalsozialistischen Siedlungs-, Rüstungs- und Kriegspolitik durch die Anlage eines Lagers im Westen Schäferberg, „Henschel-Wohnlager XI Schäferberg“, Henschel & Sohn und Schäferberg, „Henschel-Betriebskrankenhaus“, Lager Schäferberg. Kirchhbau (1906) außerhalb des alten Ortskerns, modernere Siedlungsausdehnung nach Süden und Westen sowie Richtung Hohenkirchen, mit dem es zusammenwächst.

Bahnhof der Eisenbahnlinie Bad Karlshafen – Kassel ("Carlsbahn"; "Diemeltalbahn II") (Inbetriebnahme der Strecke 29.8.1848).

Ersterwähnung:

1354

Siedlungsentwicklung:

Zur Entwicklung bis 1500 s. Hadebrachtshausen

Vorbemerkung Historische Namensformen:

Zur ursprünglichen Namensform s. Wüstung Hadebrachtshausen, seit der Mitte des 15. Jahrhunderts setzt sich hierfür der Name Mönchehof durch.

Historische Namensformen:

Bezeichnung der Siedlung:

  • Hof (1216)
  • Hof (1503)
  • Dorf (16. Jahrhundert]
  • Hof

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:

Älteste Gemarkungskarte:

1695

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3531555, 5694731
UTM: 32 U 531469 5692893
WGS84: 51.386403° N, 9.452233° O OpenLayers

Statistik

Ortskennziffer:

633007020

Flächennutzungsstatistik:

  • 1885 (Hektar): 321, davon 236 Acker (= 73.52 %), 32 Wiesen (= 9.97 %), 8 Holzungen (= 2.49 %)
  • 1961 (Hektar): 352, davon 8 Wald (= 2.27 %)

Einwohnerstatistik:

Diagramme:

Mönchehof: Einwohnerzahlen 1834-1967

Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968.

Verfassung

Verwaltungsbezirk:

  • 1458/59: Landgrafschaft Hessen, Amt Kassel
  • 1483: Landgrafschaft Hessen, Gericht, später Amt Ahna
  • 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Ahna
  • 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Ahna
  • 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Fulda, Distrikt Kassel, Kanton Ober-Vellmar
  • 1814-1821: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Ahna
  • 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Kassel
  • 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Kassel
  • 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Kassel
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Kassel
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Kassel
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Kassel
  • 1970: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Kassel, Gemeinde Espenau

Altkreis:

Kassel

Gericht:

  • bis 1822: Amt Wilhelmshöhe
  • 1822: Landgericht Kassel
  • 1850: Justizamt Kassel III
  • 1867: Amtsgericht Kassel II
  • 1879: Amtsgericht Kassel

Gemeindeentwicklung:

Am 1.12.1970 im Zuge der hessischen Gebietsreform als Ortsteil der Gemeinde Espenau eingegliedert.

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer:

  • 1216 gründet das Zisterzienserkloster Hardehausen in dem gänzlich wüst gewordenen Ort Hadebrachtshausen einen Hof, von dem aus ein umfangreicher Besitzkomplex verwaltet wird. 1603, als der Hof überwiegend als Hebestelle fungiert, wird der gesamte Komplex vom Kloster Hardehausen an die von Cornberg verkauft. Von diesen gelangt das Adelsgut Mönchehof im Erbgang bzw. über Verkauf in unterschiedliche Hände, zuletzt an die Familie zu Gudenberg, von der es die Landgrafen von Hessen 1767 erwerben und in der Folge verpachten.
Kirche und Religion

Ortskirchen:

  • Evangelische Pfarrkirche als neugotischer Saalbau in Basaltquaderbau 1906 errichtet

Pfarrzugehörigkeit:

Mönchehof gehört 1585 kirchlich zu Frommershausen, 1745 ist es Filial von Simmershausen.

1872 wieder eingepfarrt nach Frommershausen. 1907-1978 Filial von Hohenkirchen, ab 1978 eigene Pfarrstelle

Bekenntniswechsel:

Einführung der Reformation in der Landgrafschaft Hessen ab 1526.

Kultur

Schulen:

1910 einklassige Volksschule

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Mönchehof, Landkreis Kassel“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/2005> (Stand: 28.8.2023)