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5414 Mengerskirchen
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KDR 100, TK25 1900 ff.

Schloss Mengerskirchen

Burg; Schloss · 413 m über NN
Gemarkung Mengerskirchen, Gemeinde Mengerskirchen, Landkreis Limburg-Weilburg 
Siedlung | Statistik | Verfassung | Besitz | Kirche und Religion | Kultur | Wirtschaft | Nachweise | Zitierweise
Siedlung

Ortstyp:

Burg; Schloss

Lagebezug:

12 km nordwestlich von Weilburg

Lage und Verkehrslage:

Burgtyp: Niederungsburg; Lehensburg

Lage: Im Südosten von Mengerskirchen unweit der Kirche

Laufzeit: 2. Viertel 14. Jahrhundert - erhalten

Besitzgeschichte: Im Besitz der Grafen von Nassau-Dillenburg (ottonische Linie). Ersterwähnung der Burg Mengerskirchen im Rahmen einer nassauischen Erbteilung vom 18. Juni 1341 zwischen den Söhnen von Graf Heinrich von Nassau-Siegen (Otto und Heinrich). Nach dem Tod des Vaters im Jahre 1343 begründete Heinrich die Linie Nassau-Beilstein, die bis 1561 existierte, und erhielt neben der Burg Beilstein auch die Burgen Eigenberg und Mengerskirchen. 1352 und 1353 erlangte das Erzstift Trier unter Erzbischof Balduin von Luxemburg die Lehnshoheit über Burg und Stadt Mengerskirchen. Die Burg war mit Burgmannen besetzt. Von 1357 bis 1426 (mit Unterbrechungen) an die Grafen von Nassau-Weilburg (walramische Linie) und Nassau-Dillenburg verpfändet, ab 1426 im Pfandbesitz des Erzstifts Trier, bis Nassau-Beilstein den Pfandbesitz von Burg und Stadt Mengerskirchen am 23. Juni 1435 lösen konnte. 1448 ließ sich der Trierer Erzbischof Jakob I. die Öffnungsrechte bestätigen. Nach dem Tod von Johann III. von Nassau-Beilstein im Jahre 1561 erlosch die Beilsteiner Linie. Mengerskirchen diente seiner Gemahlin als Witwensitz, bis Schloss und Stadt am 29. November 1564 im Erbgang an Johann VI. von Nassau-Dillenburg fiel. Nach einer Erbteilung ging Mengerskirchen 1620 an Johann Ludwig von Nassau-Hadamar. Nach dem Erlöschen der Linie Nassau-Hadamar im Jahre 1711 ging Mengerskirchen bei der Teilung des Territoriums 1717 das Fürstentum Nassau-Dillenburg. 1818 erwarb die Gemeinde den Schloßbau für 1.220 Gulden.

Funktion: 1727 wurde Mengerskirchen Amtssitz (Amt Mengerskirchen-Ellar). 1811 bis 1813 als Kaserne genutzt. Nach dem Übergang an die Gemeinde Schule. Heute Bürgerhaus und volkskundliches Museum.

Baugeschichte: Da im Rahmen der Wittumsverschreibung Ottos von Nassau-Dillenburg für seine zukünftige Gemahlin Adelheid von Vianden am 23. Dezember 1331 lediglich der Ort, nicht aber die Burg Mengerskirchen genannt wurde, vermutet Jens Friedhoff, dass die Burg Mengerskirchen in den folgenden zehn Jahren bis zur Ersterwähnung im Jahre 1341 entstand. Unter Johann Ludwig von Nassau-Hadamar erfolgte von 1628-1635 ein schlossartiger Umbau.Unter Moritz von Nassau-Hadamar erfolgte 1662 der Bau des Nordflügels. 1981 bis 1983 Restaurierungsarbeiten an der Außenfassade, 1984 bis 1990 Sanierung des Wohnturmes.

Baubeschreibung: „Schlichter langgezogener Baukörper. An der südwestlichen Ecke ein rechteckiger, ehemals in allen Geschossen gewölbter Wohnturm, wohl noch 14. Jh.; westlich und nördlich zwei spätere Anbauten, der nördliche Bau spätgotisch mit zwei Dacherkertürmchen, Wehrgang und barockem Mansarddach. Der dreigeschossige Hauptflügel 16. oder 17. Jh., später verändert, mit rundem Treppenturm an der Hofseite und Rundturm an der Südseite. Stumpfwinklig angesetzter Seitenflügel mit offenem Laubengang (...)." (Dehio, Hessen, S. 619)

Weitere Namen:

  • Burg Mengerskirchen

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3440279, 5603575
UTM: 32 U 440228 5601774
WGS84: 50.564827° N, 8.156045° O OpenLayers

Statistik

Ortskennziffer:

53301102006

Kultur

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Schloss Mengerskirchen, Landkreis Limburg-Weilburg“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/14800> (Stand: 12.6.2014)