Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Historisches Ortslexikon

Nauborn

Stadtteil · 175 m über NN
Gemeinde Wetzlar, Lahn-Dill-Kreis 
Siedlung | Statistik | Verfassung | Besitz | Kirche und Religion | Kultur | Wirtschaft | Nachweise | Zitierweise
Siedlung

Ortstyp:

Dorf

Lagebezug:

2,5 km südlich von Wetzlar

Lage und Verkehrslage:

An beiden Seiten des Atzbaches gelegen

Ersterwähnung:

778

Siedlungsentwicklung:

Innerhalb der Gemarkung, nahe der Dickes Mühle sogenannte Theutbirg-Basilika

Historische Namensformen:

Bezeichnung der Siedlung:

  • locus; villa (778)
  • villa (789)

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3464197, 5599735
UTM: 32 U 464137 5597935
WGS84: 50.532263° N, 8.493975° O OpenLayers

Statistik

Ortskennziffer:

532023060

Flächennutzungsstatistik:

  • 1834 (Morgen): 3147, davon 1040 Wald
  • 1885 (Hektar): 803, davon 397 Ackerland (= 49.44 %), 61 Wiesen (= 7.60 %), 292 Holzungen (= 36.36 %)
  • 1961 (Hektar): 802, davon 280 Wald (= 34.91 %)

Einwohnerstatistik:

  • 1834: 541 evangelische Einwohner, 8 Juden, 8 Katholiken
  • 1961: 2290, davon 1882 evangelisch (= 82.18 %), 371 katholisch (= 16.20 %)
  • 1970: 2786 Einwohner

Diagramme:

Nauborn: Einwohnerzahlen 1834-1967

Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968.

Verfassung

Verwaltungsbezirk:

  • 789: Lahngau (in pago Logenehe)
  • 1787: gehörte Nauborn rechts des Wetzbachs zum Fürstentum Nassau-Weilburg, Grafschaft Nassau-Weilburg, Oberamt Atzbach, Amt Hütten- und Stoppelberg, Nauborn links des Wetzbachs zum Fürstentum Solms-Braunfels
  • 1806: Herzogtum Nassau, Amt Braunfels
  • 1816: Königreich Preußen, Provinz Niederrhein, Regierungsbezirk Koblenz, Kreis Wetzlar (Immediat-Gebiet)
  • 1932: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Wetzlar
  • 1977: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreisfreie Stadt Lahn
  • 1979: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Lahn-Dill-Kreis

Altkreis:

Wetzlar

Gericht:

  • 1816: standesherrliches Justizamt Atzbach
  • 1849: Kreisgericht Wetzlar
  • 1879: Amtsgericht Wetzlar

Gemeindeentwicklung:

Am 1.1.1977 wurde Nauborn Stadtteil von Wetzlar, ging als solcher bis zum 1.8.1979 in der neu gegründeten kreisfreien Stadt Lahn auf und blieb nach deren Auflösung Stadtteil der Stadtgemeinde Wetzlar.

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer:

  • 789 macht eine Irmina dem Kloster Lorsch eine Schenkung in Nauborn, 790 ein Erlulf für das Seelengedächtnis eines Werner. Eine Hubenliste des späten 8. Jahrhunderts nennt 25 Hörigenhuben und 117 Hörige.
Kirche und Religion

Ortskirchen:

  • 778: Basilika
  • 806: Kirche
  • 1290: Pastor

Patrozinien:

  • Maria [806]

Pfarrzugehörigkeit:

Kirchspiel: 1497/1526 Laufdorf und vielleicht Hof Magdalenerthausen

Patronat:

778 und 806: Schenkung von zwei Kirchen an das Kloster Lorsch

1410: Wolfskehl und Erwin Kreich

1526: Wolfskehl von Vetzberg

1545: Verkauf durch Magnus Holzapfel von Vetzberg an Philipp von Solms-Braunfels

Bekenntniswechsel:

Erster evangelischer Pfarrer: Johannes Heymann 1549-1580

Reformierter Bekenntniswechsel, 1626 durch die Spanier katholisch, 1632 durch die Schweden wieder reformiert

Kirchliche Mittelbehörden:

Sendort für Laufdorf

15. Jahrhundert: Sendbezirk im Archipresbyterat Wetzlar, Archidiakonat St. Lubentius in Dietkirchen, Erzdiözese Trier

Kultur

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):

Wirtschaft

Mühlen:

1834 werden in der Gemarkung genannt: Nonnenmühle

Weißmühle

Friedrichsmühle (2 Mühlen)

Dickesmühle

Döngesmühle

Honigmühle

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Nauborn, Lahn-Dill-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/7863> (Stand: 10.12.2022)