Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Historisches Ortslexikon

Oberursel (Taunus)

Stadtteil · 198 m über NN
Gemarkung Oberursel, Gemeinde Oberursel (Taunus), Hochtaunuskreis 
Siedlung | Statistik | Verfassung | Besitz | Kirche und Religion | Kultur | Wirtschaft | Nachweise | Zitierweise
Siedlung

Ortstyp:

Stadt

Lagebezug:

Oberursel liegt 4 km südwestlich von Bad Homburg.

Lage und Verkehrslage:

Oberursel liegt an der Grenze zwischen Votaunus und dem Main-Taunusvorland. Der Stadtwald bildet die Westumrahmung der Homburger Bucht. Die Stadt wird vom Urselbach durchflossen.

Über Oberursel führte ein Weg von Höchst über die Saalburg nach ins Usinger Becken und im Süden lief die sog. Weinstraße von Mainz nach Friedberg.

Der Anschluss an das Schienennetz erfolgte 1860 durch die Eröffnung der Strecke Frankfurt am Main - Bad Homburg ("Homburger Bahn";"Fünf-Länder-Bahn";"Kaiserbahn"). Von 1899-1910 führte eine Kleinbahn von Oberursel in die Hohe Mark.

An der A455 gelegen.

Haltepunkt der Eisenbahnlinie Frankfurt am Main – Bad Homburg (Inbetriebnahme der Strecke 10.9.1860).

Ortsform:

Pfarrdorf, Haufendorf

Ersterwähnung:

791

Siedlungsentwicklung:

Die Gegend war seit frühfränkischer Zeit ununterbrochen besiedelt.

Den Kern der Besiedelung Oberursels war das Pfarrdorf Ursel auf dem Hollerberg, dessen Kirche 880 erwähnt wird.

Weiter westlich befand sich die Siedlung Burg, welche dem eppsteinischen Burgmann als Amtssitz diente. 1443 wurde das Spielhaus errichtet. Die ellipsenförmige Anlage war als Haufendorf angelegt, in dessen Mitte eine Kirche stand. Die Burg wurde nach 1444 mit einer Stadtmauer umgeben. Im selben Jahr erhielt Eberhard von Eppstein von König Friedrich III. für Oberursel das Stadtrecht verliehen, welches das Recht auf Befestigung, Hochgericht und Wochenmarkt beinhaltete. Später entstand nördlich und östlich der Mauer ein Siedlungsbezirk, der wahrscheinlich schon vor der Stadtwerdung existierte und den Namen Tal trug. Der Burgdistrikt wurde daraufhin als Schloß bezeichnet. Das Tal war dreimal so groß wie die Burg. Die beiden Stadtteile wurden durch eine Mittelpforte in der Binnenmauer verbunden. Zuletzt existierten vier Außentore: im Schloß bei der Burg die Oberpforte, im Tal die Homburger Pforte oder auch Neutor genannt, im Osten der Stadt das Unter- bzw. Frankfurter Tor und im Süden das Rahm- oder Königsteiner Tor. 1488 wurde das alte Rathaus an der Mittelpforte fertig gestellt. Im Tal wurde der geräumige Markt, auch die Freiheit genannt, angelegt, welcher als Erweiterung der Homburger Pforte zur der mit dem Rahmtor verbinden Gasse fungiert. Zwischen den beiden Stadtteilen wurde früh ein künstlich angelegter Nebenlauf der Ursel eingezogen, während der Hauptarm, der Hirzbach, mit dem daran gelegenen Hain die Stadtbefestigungen im Norden, Osten und Südosten verstärkte.

Seit dem Ende des 16. Jahrhunderts Existierte eine unbefestigte Vorstadt, die vor dem Untertor lag.

Im 19. Jahrhundert wuchs die Stadt rasant an, was zum einen auf die Entwicklung der örtlichen Fabriken und zum anderen auf den Zuzug zahlreicher Frankfurter zurückzuführen ist.

Historische Namensformen:

Bezeichnung der Siedlung:

  • villa (791)
  • locus (750-802)
  • monasterium ad Ursella (880);
  • grafschafft Urselle zu den stulen (1271);
  • Schloß (1434);
  • Markt (1444).

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3469724, 5563078
UTM: 32 U 469661 5561293
WGS84: 50.203042° N, 8.574878° O OpenLayers

Statistik

Ortskennziffer:

434008020

Flächennutzungsstatistik:

  • 1792: 2690 Morgen Acker, 200 Gärten, 2500 Morgen Wiese, 60 Morgen Wald, 50 Morgen Weide.
  • 1885 (Hektar): 1551, davon 402 Acker (= 25.92 %), 272 Wiesen (= 17.54 %), 714 Holzungen (= 46.03 %)
  • 1928: Stadtgemarkung 2309 ha.
  • 1961 (Hektar): 2309, davon 574 Wald (= 24.86 %)

Einwohnerstatistik:

  • 1542: 235 Fam.
  • 1605: ca. 220 Bürger
  • 1648: 121 Mann (vor dem Brand 280)
  • 1750: 1327 Bürger und Beisassen
  • 1824: 1927 Einwohner
  • 1835: 2278 Einwohner (505 Fam.)
  • 1885: 4158, davon 1039 evangelisch (= 24.99 %), 3050 katholisch (= 73.35 %), 9 andere Christen (= 0.22 %), 48 Juden (= 1.15 %), 12 andere (= 0.29 %)
  • 1933: 10666 Einwohner (nach der Eingemeindung von Bommersheim)
  • 1950: 16793 Einwohner (2034 Heimatvertriebene, 6240 Haush.)
  • 1961: 22207, davon 10910 evangelisch (= 49.13 %), 9953 katholisch (= 44.82 %)
  • 1970: 24989 Einwohner
  • 1972: 37000 Einwohner (nach Gemeindereform)
  • 2001: 42736 Einwohner
  • 2005: 43190 Einwohner

Diagramme:

Oberursel (Taunus): Einwohnerzahlen 1834-1967

Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968.

Verfassung

Verwaltungsbezirk:

  • 791: Niddagau (in pago Nitachgouue)
  • 849: Niddagau, Urseler Mark (in pago Nitachgouue in Vrsellere marca)
  • Unter eppsteinischer Herrschaft zum Amt Königstein gehörig.
  • In mainzischer Zeit erst zum Oberamt Königstein und ab 1782 zum Oberamt im Höchst gehörig.
  • 1787: Kurfürstentum Mainz, Oberamt Höchst und Königstein, Amtsvogtei Oberursel,
  • 1803: Fürstentum Nassau-Usingen, Oberamt Höchst und Königstein, Amtsvogtei Oberursel
  • 1806: Herzogtum Nassau, Amt Königstein
  • 1816: Herzogtum Nassau, Amt Königstein
  • 1849: Herzogtum Nassau, Verwaltungsbezirk IX (Kreisamt Höchst)
  • 1854: Herzogtum Nassau, Amt Königstein
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Obertaunuskreis
  • 1918: französische Besatzungszone, Hilfskreis Königstein
  • 1928: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Obertaunuskreis
  • 1972: Regierungsbezirk Darmstadt, Hochtaunuskreis

Altkreis:

Obertaunuskreis

Gericht:

  • Bei Oberursel tagte in früh-fränkischer Zeit das Märkerding der Hohen Mark (1334: marka zu den hugen, Urseler Mark), zu der über 30 Siedlungen gehörten.
  • Seit 1303 bestand das Stadtgericht aus einem Schultheiß und 14 Schöffen. Die Ratsholung wurde am Oberhof zu Frankfurt getätigt.
  • Das Gericht gehörte zum Landgericht "zu Stulen", welches an der Kirche zu Crucen (zwischen Kalbach und Niederursel) abgehalten wurde.
  • Die Bürger konnten bei dem dreimal im Jahr tagenden Rügegerichten mitwirken, bei dem sie die
  • 1816: Amt Königstein
  • 1849: Justizamt Königstein
  • 1854: Justiz- und Verwaltungsamt Königstein
  • 1867: Amtsgericht Königstein
  • 1879: Amtsgericht Bad Homburg v. d. Höhe

Herrschaft:

Herrschaft:

Bis 791: Reichsgut. Zahlreiche Güterschenkungen an Kloster Lorsch

Um 1200: als pfalzgräfliches Lehen im Besitz Ortins von Homburg und Steden

Kurz danach: im Besitz der Herren von Eppstein

Seit 1271: im Besitz der Herren von Falkenstein-Münzenberg

Um 1317: Herren von Eppstein als Mitbesitzer der Stadt

1444 verleiht Kaiser Friedrich III. dem Eberhard von Eppstein-Königstein Markt Oberursel zu Stadt zu machen und zu umwehren (Regesten Kaiser Friedrichs III.).

Ab 1418: Eppsteiner wieder die alleinigen Landesherren

Seit 1444: im Besitz der Grafen von Eppstein-Königstein

Seit 1535: im Besitz der Grafen von Stolberg-Wernigerode

Ab 1583: im Besitz von Kurmainz

Von 1632-35: wieder unter der Herrschaft von Stolberg-Königstein

Nach 1635: wieder zu Mainz

1803: Nassau-Usingen

Gemeinde:

1446 steht der vom Landesherrn bestellte Schultheiß der Stadt vor. Der in diesem Jahr vom Landesherren geschaffene Rat bestand aus sieben Schöffen und neun von der Gemeinde gestellten Ratsgesellen. Es gab zwei Bürgermeister, welche beide eine Amtszeit von einem Jahr hatten. Ein Bürgermeister wurde von den Schöffen und der andere von Ratsgesellen gestellt.

Um 1800 bestand die Stadtverwaltung aus einem Ratsschultheiß, vier Gerichtsfreunden, einem Bürgermeister und drei Ratsverwandten.

Die Stadt war aus feuer-, verteidigungs- und steuertechnischen Gründen in sechs Quartiere eingeteilt, welche als Wachten bezeichnet wurden. Das Schloß wurde in zwei und das Tal in vier Wachten aufgeteilt. Bei außergewöhnlichen Beratungen wurden die einzelnen Quartiere hinzugezogen und getrennt befragt.

Gemeindeentwicklung:

1.10.1929: Eingemeindung von Bommersheim

1.4.1952: Umgemeindung eines bewohnten Flurstücks (11 Einw.) nach der Gemeinde Weißkirchen

Am 1.4.1972 erfolgte im Zuge der hessischen Gebietsreform die Eingliederung von Oberstedten, Oberursel (Taunus), Stierstadt und Weißkirchen in die neu gebildeten Stadtgemeinde Oberursel. Sitz der Gemeindeverwaltung ist Oberursel (Taunus).

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer:

  • Zahlreiche Güterschenkungen an die Klöster Lorsch und Fulda.
  • 880 bestätigt Ludwig der Jüngere der Salvatorkapelle in Frankfurt den Besitz der Kirche zu Oberursel, die sein Vater, Ludwig der Deutsche, der Kapelle geschenkt hatte.
  • Um 1200 als pfalzgräfliches Lehen im Besitz Ortins von Homburg und Steden.
  • Kurz danach im Besitz der Herren von Eppstein.
  • Seit 1271 im Besitz der Herren von Falkenstein-Münzenberg.
  • Um 1317 treten die Herren von Eppstein als Mitbesitzer der Stadt auf.
  • Ab 1418 sind die Eppsteiner wieder die alleinigen Landesherren.
  • Seit 1433 im Besitz der Grafen von Eppstein-Königstein.
  • Seit 1535 im Besitz der Grafen von Stolberg-Wernigerode.
  • Ab 1583 im Besitz von Kurmainz.
  • Von 1631-35 wieder unter der Herrschaft von Stolberg-Wernigerode.
  • Nach 1635 wieder zu Mainz.
Kirche und Religion

Ortskirchen:

  • 8.Jahrhundert: Monasterium (kein Kloster sondern Kongregation von Geistlichen).
  • Bis 1596: Bau der Stadtkirche St. Ursula mit Michaelskapelle.
  • 1658: Erneuerung der Stadtkirche und Umbau zur Hallenkirche.
  • 1728: Hospitalkirche St. Barbara.
  • 1618: Kreuzkapelle.
  • 1731-1904: Marienkapelle.

Patrozinien:

  • Ursula; Barbara; Maria

Pfarrzugehörigkeit:

Zur Pfarrei Oberursel gehörten ab 1296 die Wüstungen Gattenhofen, Gozenhan, Mittelursel, Husen und Mittelstedten sowie bis 1888 Bommersheim und von 1351 bis 1918 Stierstadt.

Patronat:

Das Patronat gehörte der Salvatorkapelle in Frankfurt.

Deren Propst überließ das Patronat 1297 dem Stiftskapitel.

Diakonische Einrichtung:

Nach Wegweiser für die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau. Ausgabe von 1954 eine Schwesternstation mit 1, ein Kindergarten mit 3 Kräften

Bekenntniswechsel:

Evangelische Bewegung in den 1520er Jahren belegt, ab 1522 wirkte Erasmus Alberus hier als Schulmeister.

Erster evangelischer Pfarrer: Dietrich Sartorius 1525

Reformierter Bekenntniswechsel: 1563 mit der Einführung der Pfalz-Zweibrücker Kirchenordnung

Katholischer Bekenntniswechsel: 1604

Seit 1847 besteht neben der katholischen Gemeinde eine evangelische.

Kirchliche Mittelbehörden:

Oberursel war Teil des Erzbistum Mainz und gehörte zum Dekanat Eschborn, welches dem Propst von St. Peter in Mainz unterstand.

Juden:

1542: 2 Familien; 1750: 3 Familien (20 Personen); 1803: 8 Familien; 1824: 27Juden; 1871: 59 Juden; 1925: 57 Juden; 1932: 28 Juden.

Die Synagoge bestand von 1803 bis 1838.

Kultur

Schulen:

Schulmeister: Erasmus Alberus 1522-1527

Seit der Reformation: Dt. Schule und Lateinschule (erstere wahrscheinlich schon früher).

Seit 1817: simultanes Schulwesen.

1850: Gründnung der Gewerbeschule des Gewerbevereins und einer Mittelschule.

1862: Errichtung einer mit der Volksschule verbundenen Realschule.

1863: Gründung des Lyceum als Töchterschule.

1931: Zusammenlegung der Oberrealschule mit dem Lyceum.

Seit 1947: eine Landes- später Bundesschule des DGB.

Ab 1948: luth.Theol. Hochschule.

Stand 2008: sieben Grundschulen, Gymnasium Oberursel, Erich-Kästner Schule (Haupt- und Realschule mittlerweile ohne Förderstufe), Integrierte Gesamtschule Stierstadt, Helen-Keller-Schule (praktisch Bildbare), Hans-Thoma-Schule (Schule für Lernhilfe), Freie Waldorfschul Vordertaunus. Feldbergschule (wirtschaftsbezogen), die Hochtaunusschule (verschiedene, beruflich ausgerichtete Schulzweige unter anderem auch Berufliches Gymnasium und Berufsschule), Frankfurt International School, Albrecht-Strohschein-Schule (Heilpädagogische Schule auf anthroposophischer Grundlage), Fachschule für Sozialpädagogik, Lutherische Theologische Hochschule Oberursel der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche, BASA Jugendwerkstatt Hochtaunus, Reformhaus-Fach-Akademie, Bildungszentrum (seither: Verwaltungsschule) der Bundesagentur für Arbeit, Volkshochschule Oberursel, Musikschule Oberursel (Taunus), Institut für Bienenkunde, Bildungszentrum der SEB Bank.

Hospitäler:

1545: Gründung eines Hospitals durch die Bürger.

1890: Errichtung des Johannesstiftes als Waisenhaus unter der Leitung der Schwestern von der göttlichen Vorsehung

Kuranstalt "Hohe Mark" als Sanatorium für neurologische Kranke.

Kultur:

Von der Mitte des 16. Jahrhunderts bis 1622 wurde in Oberursel reger Buchdruck betrieben.

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):

Historische Ereignisse:

Die Stadt wurde 1618 und 1688 von der Pest heimgesucht.

Oberursel wurde 1622 durch Graf Christian von Braunschweig zur Hälfte und 1645 durch Marschall Turenne fast vollständig niedergebrannt.

Wirtschaft

Mittelpunktfunktion:

Bei Oberursel tagte in früh-fränkischer Zeit das Märkerding der Hohen Mark (1334: marka zu den hugen, Urseler Mark), zu der über 30 Siedlungen gehörten.

Oberursel war Sitz der Amtsvogtei Oberursel.

1787 Sitz der mainzischen Amtsvogtei Oberursel: Bommersheim, Harheim, Kalbach, Oberursel, Stierstadt und Weißkirchen

Wirtschaft:

Von immenser Bedeutung war seit der Gründung die Landwirtschaft, wozu bis ins 17. Jahrhundert auch der Weinanbau zählte.

Durch die Wasserkraft des Urselbaches und die günstige Verkehrslage blühte das Gewerbe auf, wobei sich im Mittelalter die Wollweberei zum bedeutendsten handwerk entwickelte. Die Tuche wurden sowohl auf der Friedberger wie auch auf der Frankfurter Messe gehandelt bis das Gewerbe im 17. Jahrhundert niederging und im 18. Jahrhundert erlosch.

Schon 1407 gab es eine Nagelschmiederei in der Stadt.

Von 1557-1622 gehörte der Buchdruck zu wichtigsten Gewerben der Stadt.

Die Eisen- und Kupferhämmer am Urselbach entwickelten sich zu einer blühenden Industrie.

1812 wurde die Zunftverfassung in Oberursel aufgehoben.

Um 1900 gab es über 20 Fabriken in Oberursel. Darunter auch die Spinnerei und Weberei Hohe Mark AG, welche 1858/60 gegründet worden war.

Nach dem Zweiten Weltkrieg siedelten in Oberursel zahlreiche Betriebe der Maschinen- und Fahrzeugbauindustrie (Sabel&Scheurer Dampfkesselfabrik, Klöckner-Humboldt-Deutz Motorenwerke, Turner AG Maschinenfabrik, Franz Bücker Motorradfabrik), der elektrotechnischen und feinmechanischen Industrie (M. Topp&Co. Transformatorenfabrik), der Glas- und Schmuckwarenindustrie sowie Betriebe zur Papierherstellung (Dr. J. Neubronner Papierfabrik) und Lederverarbeitung (Louis Rowold KG Fabrik für feine Lederwaren).

Bis 2003: Hauptsitz der Aero Lloyd Fluggesellschaft.

Heute: Firmensitze von Thomas Cook, Avis Autovermietung, Utimaco Safeware AG sowie Niederlassungen von Alte Leipziger Verischerungen, Lafarge und Rolls Royce Deutschland.

Mühlen:

1589: 1 Walkmühle, 1 Mahlmühle, 5 Schleifmühlen der Waffenschmiede, 3 Kupferhämmer, 1 Papiermühle und 2 Lohmühlen.

1810: 6 Mahlmühlen, je 1 Papier-, Walk-, Loh- und Schleifmühle sowie 1 Eisen- und 5 Kupferhämmer.

Zimmersmühle und Brennersmühle (im südöstlichen Stadtgebiet in Richtung Stierstadt) am Urselbach gelegen. In der "Karte der Umgegend von Frankfurt" (ca. 1865) sind im gleichen Bereich außerdem verzeichnet: Au Mühle, Gattenhöfer Mühle, Bolongaros (Tabaks-) Mühle, sowie (Rompels) Kupferhammer.

Steinmühle, Hergertsmühle und Kupferwalzwerk im nordwestlichen Stadtgebiet gelegen.

Markt:

1444: 2 Wochenmärkte auf Grund des kgl. Privilegs.

1501: 1 Jahrmarkt.

1568: 2 Jahrmärkte.

1579: Marktordnung.

Münze:

Von 1569-74 gab es in Oberursel eine Münzstätte, welche auf Betreiben des Grafen Ludwig von Stolberg-Königstein dort errichtet wurde. In der Münzstätte wurden einseitige Pfennige geprägt und vielleicht Dreibätzner und Halbbatzen.

Zoll:

Die Stadt durfte seit 1445 die Bede einziehen und wurde vom herrscahftlichen Bannwein befreit. Bis 1455 musste Oberursel keine Herrenbede abführen, die zur Befestigung der Satd verwendet wurde.

Im 18. Jahrhundert zog man die Bede, das Bürger- oder Einzugsgeld, Beisassengeld und Ohmgeld ein. An den Landesherren war die Herrenbede abzuführen.

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Oberursel (Taunus), Hochtaunuskreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/11386> (Stand: 24.1.2023)