Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Historisches Ortslexikon

Hatterode

Ortsteil · 248 m über NN
Gemeinde Breitenbach am Herzberg, Landkreis Hersfeld-Rotenburg 
Siedlung | Statistik | Verfassung | Besitz | Kirche und Religion | Kultur | Wirtschaft | Nachweise | Zitierweise
Siedlung

Ortstyp:

Dorf

Lagebezug:

17 km südöstlich von Neukirchen

Lage und Verkehrslage:

Geschlossenes Dorf mit regellosem Grundriss auf der Niederterrasse des Jossatales. Von Nordwesten einmündend zwei Seitentälchen

Straße Wallersdorf (Altkreis Alsfeld) - Breitenbach am Herzberg

Außerhalb des Ortes Haltepunkt der Eisenbahnlinie Niederaula/Niederjossa – Alsfeld (Inbetriebnahme der Strecke 1.4.1915).

Ersterwähnung:

1315

Siedlungsentwicklung:

1928 erfolgt die Eingemeindung von Teilen des aufgelösten Gutsbezirks Breitenbach (von Dörnberg).

Historische Namensformen:

  • Hattenrode (1315) [Urkunden A II Kloster Immichenhain]
  • Hartenroda
  • Hattenroda
  • Hattenrode
  • Hatterode

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:

Umlegung der Flur:

1912/1914

Älteste Gemarkungskarte:

1774

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3535538, 5624669
UTM: 32 U 535450 5622859
WGS84: 50.756419° N, 9.502572° O OpenLayers

Statistik

Ortskennziffer:

632004030

Flächennutzungsstatistik:

  • 1838 (Kasseler Acker): 1335 stellbares Land, 270 Wiesen, 12 Gärten, 114 Triesche
  • 1885 (Hektar): 412, davon 295 Acker (= 71.60 %), 65 Wiesen (= 15.78 %), 6 Holzungen (= 1.46 %)
  • 1961 (Hektar): 428, davon 1 Wald (= 0.23 %)

Einwohnerstatistik:

  • 1585: 38 Hausgesesse
  • 1639: keine Angaben. 1681: 10 Hausgesesse, 1 Ausschuss, 1 Junggeselle
  • 1781: 17 Ackerleute, zugleich Leineweber, 2 Müller, 1 Schmied, 1 Bender, 2 Schneider, 5 Leineweber, 1 Tagelöhner, 1 Tagelöhnerin
  • 1781: 39 Wohnhäuser mit 249 Einwohnern
  • 1838 (Familien): 32 Ackerbau, 28 Gewerbe, 14 Tagelöhner
  • 1861: 377 evangelisch-reformierte Einwohner
  • 1885: 351, davon 351 evangelisch (= 100.00 %), 0 katholisch
  • 1961 (Erwerbspersonen): 132 Land- und Forstwirtschaft, 69 produzierendes Gewerbe, 13 Handel und Verkehr, 7 Dienstleistung und Sonstiges
  • 1961: 376, davon 340 evangelisch (= 90.43 %), 36 katholisch (= 9.57 %)
  • 1970: 343 Einwohner

Diagramme:

Hatterode: Einwohnerzahlen 1834-1967

Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968.

Verfassung

Verwaltungsbezirk:

  • 1434 und später: Gericht Breitenbach
  • 1807-1813: Königreich Westfalen, Departement der Werra, Distrikt Hersfeld, Kanton Breitenbach
  • 1814-1821: Kurfürstentum Hessen, Grafschaft Ziegenhain, Amt Neukirchen
  • 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Oberhessen, Landkreis Ziegenhain
  • 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Hersfeld
  • 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Oberhessen, Landkreis Ziegenhain
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Ziegenhain
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Ziegenhain
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Ziegenhain
  • 1972: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Hersfeld-Rotenburg

Altkreis:

Ziegenhain

Gericht:

  • 1822: Justizamt Oberaula
  • 1867: Amtsgericht Oberaula
  • 1879: Amtsgericht Oberaula
  • Seit 1945: Amtsgericht Neukirchen

Gemeindeentwicklung:

Am 31.12.1971 erfolgte im Zuge der hessischen Gebietsreform der Zusammenschuss mit anderen Gemeinden zur neuen Gemeinde Breitenbach am Herzberg, deren Ortsteil Hatterode wurde.

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer:

  • 1440 verkauft Werner Holzsadel dem Marschall Hermann Riedesel für 100 rheinische Gulden seine Güter und Gütchen zu Breitenbach und Hatterode, die er vom Landgrafen zu Lehen hatte.
Kirche und Religion

Pfarrzugehörigkeit:

Um 1450: nach Grebenau eingepfarrt

1585 und später: Filiale von Breitenbach

Bekenntniswechsel:

Einführung der Reformation vermutlich ab 1527.

Kultur

Schulen:

1910 einklassige Volksschule

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):

Wirtschaft

Mühlen:

1781 befanden sich am westlichen Ende des Dorfes 2 Mühlen; die eine war dörnbergisches Lehen des Joh. Georg Wettlauffer und verfügte über 1 Mahl-, 1 Schlag- und 1 Schneidegang. Die andere, sogenannte Obermühle, war Eigentum des Christoph Batz und verfügte über 1 unterschlächtigen Mahlgang.

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Hatterode, Landkreis Hersfeld-Rotenburg“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/3246> (Stand: 1.4.2022)