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Fürstentum Waldeck und Pyrmont 1866

Weitere Informationen

Rattlar

Ortsteil · 575 m über NN
Gemeinde Willingen (Upland), Landkreis Waldeck-Frankenberg 
Siedlung | Statistik | Verfassung | Besitz | Kirche und Religion | Kultur | Wirtschaft | Nachweise | Zitierweise
Siedlung

Ortstyp:

Dorf

Lagebezug:

16 km nordwestlich von Korbach

Lage und Verkehrslage:

Dorf im Upland am südlichen Dommelbach-Zufluss Wiedbach mit lockerer Gebäudeanordnung entlang von zwei sich kreuzenden Straßen. Kirche am Südrand

Ersterwähnung:

1168

Historische Namensformen:

Bezeichnung der Siedlung:

  • Vorwerk (1194)

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3475524, 5686274
UTM: 32 U 475460 5684440
WGS84: 51.310737° N, 8.647915° O OpenLayers

Statistik

Ortskennziffer:

635022050

Flächennutzungsstatistik:

  • 1885 (Hektar): 698, davon 193 Acker (= 27.65 %), 59 Wiesen (= 8.45 %), 329 Holzungen (= 47.13 %)
  • 1961 (Hektar): 698, davon 331 Wald (= 47.42 %)

Einwohnerstatistik:

  • 1541: 4 Häuser
  • 1620: 17 Häuser
  • 1650: 6 Häuser
  • 1738: 22 Häuser
  • 1770: 24 Häuser, 146 Einwohner
  • 1885: 342, davon 342 evangelisch (= 100.00 %), 0 katholisch
  • 1895: 336, davon 336 evangelisch (= 100.00 %), 0 katholisch
  • 1961: 370, davon 362 evangelisch (= 97.84 %), 5 katholisch (= 1.35 %)

Diagramme:

Rattlar: Einwohnerzahlen 1834-1967

Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968.

Verfassung

Verwaltungsbezirk:

  • 1489: Grafschaft Waldeck, Amt Eisenberg, Herrschaft Padberg
  • 1546: Grafschaft Waldeck, Amt Eisenberg
  • 1712: Fürstentum Waldeck, Amt Eisenberg
  • 1755/1757: Fürstentum Waldeck, Amt Eisenberg
  • bis 1814: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Amt Eisenberg
  • 1814: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Oberamt des Eisenbergs (Sitz in Korbach)
  • 1816: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Oberjustizamt Eisenberg (Sitz in Korbach)
  • 1850: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Kreis des Eisenbergs
  • 1919-1929: Freistaat Waldeck, Kreis des Eisenbergs
  • 1929: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Kreis des Eisenbergs
  • 1942: Deutsches Reich, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Waldeck
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Waldeck
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Waldeck
  • 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Waldeck-Frankenberg

Altkreis:

Waldeck

Gericht:

  • 1533: Freistuhl Usseln
  • 1537/1541: Gogericht Flechtdorf
  • 1814: Oberjustizamt des Eisenbergs in Korbach
  • 1850: Kreisgericht Korbach
  • 1868/69: Amtsgericht Korbach

Herrschaft:

(1332-1344) hat Gottschalk von Thülen eine Hufe in Rattlar als waldeckisches Lehen.

Gemeindeentwicklung:

Vom 31.12.1971 bis 31.12.1973 zwischenzeitlicher Zusammenschluß der Gemeinden Bömighausen, Eimelrod, Neerdar Usseln und Welleringhausen zur Gemeinde Upland, die dann am 1.1.1974 in der Gemeinde Willingen (Upland) aufging. Sitz der Gemeinde ist Willingen (Upland). Am 1.4.1972 Eingemeindung von Rattlar und Schwalefeld nach Willingen, das seit 1.1.1974 zusammen mit Upland die Großgemeinde Willingen (Upland) bildet.

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer:

  • 1168 schenkt der Kölner Erzbischof Philipp von Heinsberg dem Kloster Flechtdorf eine Hufe in Rattlar, die zuvor der Lehnsinhaber Gottschalk von Padberg der Kölner Kirche zurückgegeben hatte.
  • In der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts hat Kloster Meschede zwei Hufen in Rattlar.
  • 1528 gewährt Graf Philipp der Ältere seinem Drost Friedrich von Twiste Schoß- und Dienstfreiheit - mit Ausnahme von Landsteuer und Landfolge - für seinen wüsten Hof in Rattlar, den er vom Kloster Flechtdorf zu Pachtlehen trägt.
  • Die von Thülen haben im 14. Jahrhundert ein waldeckisches Lehen und noch 1591 und 1778 ein Gut in Rattlar.

Zehntverhältnisse:

1537 hat Johann von Eppe den Zehnten, die Grafen von Waldeck den Rottzehnten.

Kirche und Religion

Ortskirchen:

  • 1954: Einweihung der evangelischen Pfarrkirche
  • Über einen möglichen Vorgängerbau ließen sich keine Nachweise finden.

Pfarrzugehörigkeit:

Rattlar gehört im Mittelalter zum Kirchspiel Usseln und ist 1950 und 1972 Filialgemeinde. 2018 bilden Usseln, Rattlar und Welleringhausen ein Kirchspiel.

Bekenntniswechsel:

Einführung der Reformation in der Grafschaft Waldeck ab 1526.

Kultur

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):

Historische Ereignisse:

1842 Dorfbrand

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Rattlar, Landkreis Waldeck-Frankenberg“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/1688> (Stand: 22.3.2024)