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Weitere Informationen

Biebesheim

Ortsteil · 88 m über NN
Gemeinde Biebesheim am Rhein, Landkreis Groß-Gerau 
Siedlung | Statistik | Verfassung | Besitz | Kirche und Religion | Kultur | Wirtschaft | Nachweise | Zitierweise
Siedlung

Ortstyp:

Dorf

Lagebezug:

15,3 km südlich von Groß-Gerau

Lage und Verkehrslage:

Bahnhof der Eisenbahnlinie Frankfurt am Main/Sportfeld – (Darmstadt) – Worms ("Riedbahn") (Inbetriebnahme der Strecke 15.4.1869).

Ersterwähnung:

um 1200

Historische Namensformen:

  • Bubenesheim (um 1200)
  • Bubensheim (1209)
  • Bubelnsheim (1210)
  • Bubinsheim (1261)
  • Bvbensheim (1276)
  • villa Buebensheim (1297)
  • Bubilsheim (1327)
  • Buebensheim (1334)
  • Bubinsheym (1356)
  • Bubisheim (1358)
  • Bibenshusen (1423)
  • Bybeßheim (1429)
  • Biebesheim (1466)
  • Bobeßheim (1483)
  • Byebeßheym (1493)
  • Bibesen (1511)
  • Bobbesheim (1514)
  • Bebeßheim (1515)
  • Biebesheim am Rhein (1979)

Bezeichnung der Siedlung:

  • villa Buebensheim (1297)

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3461880, 5515805
UTM: 32 U 461820 5514038
WGS84: 49.777599° N, 8.469701° O OpenLayers

Statistik

Ortskennziffer:

433001000

Flächennutzungsstatistik:

  • 1854 (Morgen): 6927, davon 4354 Acker, 1543 Wiesen, 373 Wald
  • 1961 (Hektar): 1748, davon 10 Wald (= 0.57 %)

Einwohnerstatistik:

  • 1629: 110 Hausgesessene
  • 1829: 1172 Einwohner
  • 1961: 4762, davon 3726 evangelisch (= 78.24 %), 959 katholisch (= 20.14 %)
  • 1970: 5970 Einwohner

Diagramme:

Biebesheim: Einwohnerzahlen 1834-1967

Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968.

Verfassung

Verwaltungsbezirk:

  • 1787: Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Obere Grafschaft Katzenelnbogen, Amt Dornberg
  • 1803: Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Provinz Starkenburg, Amt Dornberg
  • 1806: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Amt Dornberg
  • 1820: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Amt Dornberg
  • 1821: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Landratsbezirk Dornberg
  • 1832: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Landkreis Groß-Gerau
  • 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt
  • 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Landkreis Groß-Gerau
  • 1918/19-1934: Volksstaat Hessen, Provinz Starkenburg, Landkreis Groß-Gerau
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Groß-Gerau
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Groß-Gerau
  • 1977: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Groß-Gerau

Altkreis:

Groß-Gerau

Gericht:

  • 1821: Landgericht Groß-Gerau
  • 1839: Landgericht Gernsheim
  • 1879: Amtsgericht Gernsheim
  • 1934: Amtsgericht Groß-Gerau
Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer:

  • Um 1200 hat das Kloster Lorsch 2 Huben in Bubensheim.
  • Zweite Hälfte 14. Jahrhundert Grundbesitzer: Graf v. Katzenelnbogen, von Frankenstein, die Klöster Eberbach, Lorsch und Heiligenberg, das Domkapitel und das Spital zu Mainz, die Pfarrkirche und der Fronaltar
  • 1587 Grundbesitzer: Landgraf von Hessen, Domkapitel zu Mainz, Spital St. Katharina zu Mainz, Spital zu Hofheim, Pfarrei
Kirche und Religion

Ortskirchen:

  • 1210: ecclesia
  • Pfarrkirche

Patrozinien:

  • Nikolaus; Anna; Sebastian; Katharina; Petrus; Erasmus (Altäre)

Patronat:

1210: Kloster Eberbach

1356 verkaufen die von Wolfskehlen das Patronat an von Katzenelnbogen.

1361: von Wolfskehlen

1404 Vergleich: zwei Drittel von Wolfskehlen, ein Drittel von Katzenelnbogen

1535: Herren von Gemmingen, 1577 Verkauf an den Landgrafen

Diakonische Einrichtung:

seit 1896 bis 1970 Diakonissen des Elisabethenstifts Darmstadt arbeiten in Gemeindepflege (Angaben basieren auf Mitteilungen des Zentralarchivs der EKHNZA in Darmstadt vom 01.07.2021); Röschen, Beschreibung der evangelischen Pfarreien des Großherzogtum Hessen Ausgabe von 1900 und 1928 nennt für 1900 Kleinkinderschule mit Kleinkinderpflegerin und Hilfsschwester, eine Diakonisse zur Gemeindearbeit, Vereinsbetreuung; für 1928 nennt Röschen zwei Schwestern aus Nonnenweier für die Kleinkinderschule, Frauenverein. Nach Wegweiser für die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau. Ausgabe von 1954 eine Schwesternstation mit 4, ein Kindergarten mit 3 Arbeitskräften

Bekenntniswechsel:

Erster evangelischer Pfarrer: Jakob Spieß 1535-1552

Kirchliche Mittelbehörden:

St. Viktor in Mainz; Bensheim

Juden:

1932/33: 21 Juden

Die Synagoge lag in der Bahnhofstrasse. Es gab im Ort einen Schächter.

Kultur

Schulen:

1570er Jahre Gründung einer Schule; Schulmeister: Philipp Gleitsmann 1577-1579; 1788 Aufteilung in eine Jungen- und eine Mädchenschule; 1910 Volksschule mit acht Klassen, vier Schulhäuser von 1852, 1868, 1883, 1900

Wirtschaft

Wirtschaft:

Fischwirtschaft

Mühlen:

1465 wurde Biebesheim von Graf Philipp von Katzenelnbogenin die Mühle des Henne von Hohensteinzu Pfungstadt gebannt.

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Biebesheim, Landkreis Groß-Gerau“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/13771> (Stand: 8.8.2023)