Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Historisches Ortslexikon

Sickenhofen

Stadtteil · 129 m über NN
Gemeinde Babenhausen, Landkreis Darmstadt-Dieburg 
Siedlung | Statistik | Verfassung | Besitz | Kirche und Religion | Kultur | Wirtschaft | Nachweise | Zitierweise
Siedlung

Ortstyp:

Dorf

Lagebezug:

8 km nordöstlich von Dieburg

Ersterwähnung:

11. Jahrhundert

Historische Namensformen:

  • Cicgenhouon (11. Jahrhundert)
  • Siggenhoven (1246)
  • Sickinhoven (1297)
  • Syckinhouen (1340)
  • Sickenhobin (1346)
  • Syckenhofen (1371)
  • Sickenhoffen (1427)
  • Sickenhoeffen (1431)
  • Sickhofen (1527)

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3495052, 5534733
UTM: 32 U 494979 5532959
WGS84: 49.948965° N, 8.930014° O OpenLayers

Statistik

Ortskennziffer:

432002060

Flächennutzungsstatistik:

  • 1854 (Morgen): 2099, davon 1006 Acker, 216 Wiesen, 877 Wald
  • 1961 (Hektar): 535, davon 213 Wald (= 39.81 %)

Einwohnerstatistik:

  • 1829: 446 Einwohner
  • 1961: 748, davon 627 evangelisch (= 83.82 %), 107 katholisch (= 14.30 %)
  • 1970: 967 Einwohner

Diagramme:

Sickenhofen: Einwohnerzahlen 1834-1967

Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968.

Verfassung

Verwaltungsbezirk:

  • 1355: Mark Babenhausen
  • 1787: Freiherr von Groschlag von und zu Dieburg
  • 1803: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Grafschaft Hanau-Münzenberg, Amt Babenhausen (1/2) und Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Grafschaft Hanau-Lichtenberg (1/2)
  • 1806/7-10: Kaiserreich Frankreich, Fürstentum Hanau, Amt Babenhausen (Militärverwaltung)
  • 1810: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Amt Babenhausen
  • 1820: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Amt Babenhausen
  • 1821: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Landratsbezirk Seligenstadt
  • 1832: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Landkreis Offenbach
  • 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Dieburg
  • 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Dieburg
  • 1918/19-1934: Volksstaat Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Dieburg
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Dieburg
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Dieburg
  • 1977: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Darmstadt-Dieburg

Altkreis:

Dieburg

Gericht:

  • Zur Cent Altdorf gehörig
  • 1821: Landgericht Steinheim
  • 1835: Landgericht Seligenstadt
  • 1879: Amtsgericht Seligenstadt
  • 1968: Amtsgericht Dieburg

Gemeindeentwicklung:

Am 1.1.1977 zur Stadt Babenhausen

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer:

  • Im 11. Jahrhundert hat die Abtei Seligenstadt Besitz in Sickenhofen. 1246 bestätigen die Brüder Ludwig, Gerhard und Sybodo, Grafen von Rieneck, den Verkauf von Gütern durch ihre Mutter an das Stift Aschaffenburg. 1291 schenken Rudolf Groschlag von Dieburg und seine Ehefrau Hedwig dem Kloster Höchst 204 Pfund jährliche Einkünfte von ihrem Eigengut in Sickenhofen. Die Herren von Groschlag besaßen den Ort fortan als Lehensträger der Grafen von Hanau. 1438 verpfändet Heinrich Groschlag den Ort an den Grafen von Katzenelnbogen. Nach dem Aussterben der Groschlag 1799 fällt der Ort an Hessen-Kassel und Hessen-Darmstadt. 1807 an Frankreich, 1810 an Hessen

Zehntverhältnisse:

1472 einigen sich die Brüder Philipp und Heinrich Groschlag und der Pfarrrer zu Sickenhofen, Heinrich Weyner, mit Kaspar von Düdelsheim und dem Pfarrer zu Babenhausen über den Zehnten.

Kirche und Religion

Ortskirchen:

  • 1360 Pfarrei mit rector
  • Heutige Kirche 1829-31 vom Landbaumeister Georg Lerch errichtet

Patrozinien:

  • Philippus; Jacobus (minoris); Petrus; Marzellinus [1496]

Pfarrzugehörigkeit:

Mutterkirche Dieburg, ab 1360 Pfarrei

Patronat:

Patronat bei den Grafen von Hanau und von diesen an die Groschlag von Dieburg verliehen.

Bekenntniswechsel:

Einführung der Reformation vermutlich um 1550.

Erster nachweisbarer evangelischer Pfarrer: Johann Heinrich Koch 1623ff.

Kirchliche Mittelbehörden:

Archidiakonat St. Peter und Alexander in Aschaffenburg, Landkapitel Montat

Juden:

Judenfriedhof in der Feldlage zwischen Sickenhofen und der Konfurter Mühle. Angelegt wurde er in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Während des Krieges wurden hier auch Kriegsgefangene beigesetzt.(alemannia-judaica)

1830: 71, 1905: 33 Juden

Friedhof

Kultur

Schulen:

1910 einklassige Volksschule, Schule im Rathaus

Wirtschaft

Mühlen:

Um 1350 gehört die Mühle mit allen Rechten und Nutzungen Winter von Wasen. In der Generalstabskarte des Großherzogtums Hessen (1832-1850) und in der DGK (1906) ist die Mühle eingezeichnet.

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Sickenhofen, Landkreis Darmstadt-Dieburg“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/13458> (Stand: 8.7.2023)