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Kurfürstentum Hessen 1840-1861 – 100. Hüttengesäß

Niedergründau

Ortsteil · 135 m über NN
Gemeinde Gründau, Main-Kinzig-Kreis 
Siedlung | Statistik | Verfassung | Besitz | Kirche und Religion | Kultur | Wirtschaft | Nachweise | Zitierweise
Siedlung

Ortstyp:

Dorf

Lagebezug:

6 km westlich von Gelnhausen

Ersterwähnung:

1217

Historische Namensformen:

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3507665, 5563837
UTM: 32 U 507587 5562051
WGS84: 50.210592° N, 9.106332° O OpenLayers

Statistik

Ortskennziffer:

435012060

Flächennutzungsstatistik:

  • 1885 (Hektar): 714, davon 476 Acker (= 66.67 %), 122 Wiesen (= 17.09 %), 72 Holzungen (= 10.08 %)
  • 1961 (Hektar): 715, davon 71 Wald (= 9.93 %)

Einwohnerstatistik:

  • 1885: 574, davon 563 evangelisch (= 98.08 %), 7 katholisch (= 1.22 %), 4 Juden (= 0.70 %)
  • 1961: 1145, davon 958 evangelisch (= 83.67 %), 176 katholisch (= 15.37 %)
  • 1970: 1339 Einwohner

Diagramme:

Niedergründau: Einwohnerzahlen 1834-1967

Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968.

Verfassung

Verwaltungsbezirk:

  • undatiert: Gericht Gründau
  • 1787: Grafschaft Isenburg-Meerholz, Gericht Lieblos
  • 1806: Fürstentum Isenburg, Gericht Lieblos
  • 1816: Kurfürstentum Hessen, Gericht Lieblos
  • 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Hanau, Kreis Gelnhausen
  • 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Hanau
  • 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Hanau, Kreis Gelnhausen
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Gelnhausen
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Gelnhausen
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Gelnhausen
  • 1968: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Gelnhausen
  • 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Main-Kinzig-Kreis

Altkreis:

Gelnhausen

Gericht:

  • 1822: Kurfürstlich-Hessisches Gräflich-Isenburgisches Justizamt Meerholz
  • 1850: Justizamt Gelnhausen
  • 1867: Amtsgericht Gelnhausen

Gemeindeentwicklung:

Seit 31.12.1971 Ortsteil von Gründau

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer:

  • 1217 restituiert Kaiser Friedrich II. dem Prämonstratenserkloster Selbold auf Klage des Propstes und mit Zustimmung des Gerlach von Büdingen die Kirche in Gründau, die von der Gräfin Gisela dem Kloster übertragen, dann jedoch ihm wieder entzogen worden war.
  • 1219 bekundet der Abt von Haina, dass der Ministeriale Meinhard von Gründau gemeinsam mit seiner Ehefrau Lutgard und seinen Schwestertöchtern Mechthild und Lutgard alles Eigentum an seinen Besitzungen u.a. in Mittel- und Niedergründau zur Vergebung seiner Sünden dem Kloster Haina übertragen habe, sich aber die weitere Nutzung vorbehalten hat.
  • 1277 besaß König Rudolf von Habsburg hier noch einen Hof.
  • Die Kirche "Auf dem Berg" wird 1217 dem Kloster Selbold , dem sie die verstorbene Stifterin Gisla gegeben
Kirche und Religion

Ortskirchen:

  • 1217: ecclesia
  • 1218: Pfarrei

Patrozinien:

  • Petrus

Pfarrzugehörigkeit:

Ursprünglich Kloster Selbold. Zum Pfarrsprengel Niedergründau gehören Ronneburg (wüst), Rothenbergen, Lieblos, Roth, Gettenbach, Kaltenborn, Mittel-Gründau, Haingründau, Rotenborn (wüst)

Patronat:

Von einer Gräfin Gilsa dem Kloster von Langenselbold geschenkt

Grafen von Isenburg-Meerholz

Kloster seit 1218 Patron

Bekenntniswechsel:

Da zur Pfarrei Auf dem Berg gehörig, Einführung der Reformation vermutlich unter dem dortigen Pfarrer Nikolaus Molitor (Müller) vor 1549.

Reformierter Bekenntniswechsel

Kirchliche Mittelbehörden:

Erzdiözese Mainz, Archidiakonat des Propstes von St. Mariengreden in Mainz, Dekanat Roßdorf

Juden:

gehört zur Gemeinde in Lieblos

1835: 16; 1861: 7 Juden

Kultur

Schulen:

1910 Volksschule mit zwei Klassen

Wirtschaft

Mittelpunktfunktion:

Sitz eines Zentgerichts, zu dem die Orte Lieblos, Rothenbergen, Niedergründau, Mittelgründau, Roth, Gettenbach, Haitz und vor seiner Erhebung vielleicht auch Gelnhausen gehörten.

Mühlen:

1361 übernehmen Henne von Staden und seine Frau vom Deutschen Haus in Sachsenhausen die Mühle zu Niedergründau

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Niedergründau, Main-Kinzig-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/12665> (Stand: 3.4.2022)