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Kurfürstentum Hessen 1840-1861 – 101. Gelnhausen

Weitere Informationen

Aufenau

Stadtteil · 145 m über NN
Gemeinde Wächtersbach, Main-Kinzig-Kreis 
Siedlung | Statistik | Verfassung | Besitz | Kirche und Religion | Kultur | Wirtschaft | Nachweise | Zitierweise
Siedlung

Ortstyp:

Dorf

Lagebezug:

10 km nordöstlich von Gelnhausen

Siedlungsentwicklung:

1928 erfolgt die Eingemeindung von Teilen des aufgelösten Gutsbezirks Forst Kassel.

Historische Namensformen:

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3522982, 5568512
UTM: 32 U 522898 5566724
WGS84: 50.252224° N, 9.321191° O OpenLayers

Statistik

Ortskennziffer:

435029010

Flächennutzungsstatistik:

  • 1885 (Hektar): 573, davon 258 Acker (= 45.03 %), 168 Wiesen (= 29.32 %), 145 Holzungen (= 25.31 %)
  • 1961 (Hektar): 665, davon 158 Wald (= 23.76 %)

Einwohnerstatistik:

  • 1811: 746 Einwohner
  • 1812: 207 Feuerstellen, 746 Seelen
  • 1885: 523, davon 149 evangelisch (= 28.49 %), 374 katholisch (= 71.51 %)
  • 1961: 1048, davon 270 evangelisch (= 25.76 %), 767 katholisch (= 73.19 %)
  • 1970: 1292 Einwohner

Diagramme:

Aufenau: Einwohnerzahlen 1834-1967

Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968.

Verfassung

Verwaltungsbezirk:

  • Gau Wettereiba, Sitz eines Zentgerichts
  • 1787: Kurfürstentum Mainz, Obereres Erzstift, Oberamt Orb und Lohr, Amt Aufenau (zum Umfang s. Mittelpunktfunktion)
  • 1803: Dalbergstaat ("Erzkanzlerischer Kurstaat"), Fürstentum Aschaffenburg, Oberamt Orb und Lohr, Amt Aufenau
  • 1806-1810: Primatialstaat Karl Theodor von Dalbergs im Rheinbund, Fürstentum Aschaffenburg, Oberamt Orb und Lohr, Amt Aufenau
  • 1810-1813: Großherzogtum Frankfurt, Departement Aschaffenburg, Distrikt Aufenau
  • 1814-1866: Königreich Bayern, Landgerichtsbezirk Orb
  • 1867: Preußische Provinz Hessen-Nassau, Kreis Gelnhausen
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Gelnhausen
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Gelnhausen
  • 1968: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Gelnhausen
  • 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Main-Kinzig-Kreis

Altkreis:

Gelnhausen

Gericht:

  • Bis 1812 besonderes Justizamt, dann Amtsgericht Orb
  • 1814: Landgericht Orb
  • 1867: Amtsgericht Orb
  • (nach) 1945: Amtsgericht Wächtersbach
  • 1968: Amtsgericht Gelnhausen

Gemeindeentwicklung:

Seit 01.04.1971 zur Stadt Wächtersbach.

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer:

  • 1167 gehört die Kirche dem Kloster Schlüchtern.
  • 1360 im Besitz der Mulich vermutet. Seit 1365 hatten die Forstmeister von Gelnhausen das Dorf als Lißbergisches, seit 1396 als Rodensteinisches Lehen inne.
Kirche und Religion

Ortskirchen:

  • 1167: basilica in Uvenowe
  • 1375: Pleban
  • 1433: Pfarrei
  • 1683: lutherische Pfarrei
  • Simultankirche

Pfarrzugehörigkeit:

Bis zur Trennung im 15. Jahrhundert war Wächtersbach Filialkirche. Zum Kirchspiel gehörte bis zum Beginn des 16. Jahrhunderts Neudorf.

vom Stift zu Salmünster versehen

Lutherische Pfarrei mit Neudorf und dem eingepfarrten Kinzighausen

Seit 1683 katholische Pfarrei des Dekanats Orb

Patronat:

Kloster Schlüchtern (1167, 1439)

Im 16. Jahrhundert im Besitz der Forstmeister von Gelnhausen

Bekenntniswechsel:

Einführung der Reformation: 1544

Katholischer Bekenntniswechsel: 1656, 1680 wieder lutherisch, die meisten Einwohner blieben katholisch.

1683-1964 teilten sich die lutherische und die katholische Gemeinde eine Kirche.

Kirchliche Mittelbehörden:

Archidiakonat St. Mariengraden zu Mainz, Landkapitel Roßdorf, sendbezirk Salmünster

Juden:

Die letzte jüdischen Einwohner lebten vermutlich Anfang des 19. Jahrhunderts.

Der Friedhof im Ort wurde von Bad Orb, Salmünster, Wächtersbach und Schlierbach genutzt.

Kultur

Schulen:

1910 Volksschule mit zwei Klassen

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):

Wirtschaft

Mittelpunktfunktion:

1498 bestanden Gericht und Herrschaft Aufenau aus den Dörfern Aufenau und Neudorf und dem Hain bei Wächtersbach, dazu kam später Schloß Kinzighausen. 1365 als Lehen im Besitz der Forstmeister von Gelhausen und gehörte bis 1787 zur mittelrheinischen Reichritterschaft, wurde 1781 an Kurmainz verkauft und 1787 mit dem Kurstaat vereinigt, trotz des Protestes der von Haxthausen als Lißberg-Rodensteinische Erben. Zum Umfang des Amtes gehörten 1787 Aufenau, Neudorf und das Schloß Kinzighausen. Bis 1812 besonderes Justizamt

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Aufenau, Main-Kinzig-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/12541> (Stand: 2.4.2022)